Kuriose Aktion im Video: So schenkt BW Weser dem SV Albaxen ein Tor

Der FC Blau-Weiß Weser geht trotz 3:1-Führung mit einem mulmigen Gefühl in die Halbzeitpause. Der Treffer kurz vor Ende des ersten Durchgangs von Spielertrainer Marcus Menzel sorgte für viel Aufsehen. Nach einer Ecke verletzte sich SVA-Keeper Silas Ostermann und blieb am Boden liegen. Der Ball wurde rausgeköpft, Menzel sah den verletzten Spieler nicht und erzielte das 3:1 aus der Distanz. „Ich habe mich nur auf den Ball konzentriert und wollte ihn auf den zweiten Pfosten bringen. Und dann ist er ins Tor gegangen“, so der FCW-Trainer.

Schiedsrichter Benjamin Petermichl gab den Treffer. Die Aufregung danach war natürlich groß. Auf FuPa-Anfrage erklärte der Referee: „Die Situation war für alle Parteien echt blöd. In dem Moment, wo ich mich zum Spielgeschehen gedreht habe, muss sich der Torwart ohne Fremdeinwirkung das Knie verdreht haben. Alle schrien Ball raus, ich habe es nicht gesehen wer am Boden lag. Das war ein zeitlicher Ablauf von vier, fünf Sekunden. Es gab aus beiden Lagern Spieler, die den Treffer auch gegeben hätten. Ich wurde dann in der Pause darüber informiert, dass Weser Albaxen ein Tor schießen lässt. Es war gut, dass es dann mit Wiederanpfiff so gelaufen ist – das war für alle okay. Vom Kopf her hat das bei allen etwas gelöst.“

Weser unterhielt sich in der Halbzeit-Pause natürlich intensiv über die Aktion. Menzel und Spieler Louis Schreck suchten den Weg in die Kabine des Gastgebers. „Wir haben vorgeschlagen, dass wir ihnen ein Tor schenken wollen. Wir wollten nicht, dass es so weitergeht“, so der FCW-Coach. Nach der Ansprache stimmte SVA-Trainer Maik Schmitz dem Vorschlag zu. Wesers ließ Albaxens Stefan Rode ohne Eingriff auf das Tor zulaufen. FCW-Keeper Dennis Ferranti ließ Rode ganz locker einschieben. „Es war nicht abgesprochen, wer das Tor schießen soll. Arthur hat mir den Ball zugespielt und ich habe ihn reingemacht. Aber das hätte auch gerne jeder andere machen können. In so einer Situation habe ich noch nie gesteckt, da ist schon ordentlich Druck drauf. Wenn so ein Schuss daneben geht, kannst du sofort rauslaufen und musst nicht wiederkommen“, schmunzelt Rode.

Weser gewinnt Partie deutlich

Es war der Anschlusstreffer. Albaxen war wieder dran. „Man hatte es natürlich im Hinterkopf, dass das Spiel nach dem 2:3 auch in die andere Richtung kippen kann. Aber wir wollten die Aktion nicht so stehen lassen und ein Zeichen setzen. Nach dem Spiel konnten wir uns mit den Zuschauern auch wieder normal unterhalten. Unsere Entscheidung ist gut angekommen“, berichtete Menzel. Am Ende gewann Weser mit 5:2. Durch zwei schnelle Tore von Noah Rodermund (48., 49.) direkt nach dem kuriosen Treffer, der in die Höxteraner Pokal-Geschichte eingeht.