Ein gepflegtes Spiel in Richtung Offensive

„Wir wollen mindestens Platz neun erreichen. In diesem Bereich waren wir in den letzten Jahren immer. Und da können wir auch jetzt mit unserem Kader wieder hin“, sagt Menzel. Für den 36-Jährigen ist es die erste Station als Trainer. Dass es gleich mit der Bezirksliga losgeht, habe auch ihn überrascht. Als Co-Trainer von Ex-Profi Heiko Bonan lernte er zuletzt besonders viel im taktischen Bereich. Es folgten Angebote aus der A-Liga, die Menzel aber nach der Anfrage seines Herzenzvereins ausschlug.

In der Winterpause der Saison 2006/2007 begann sein Kapitel an der Weser – damals noch beim VfB Beverungen. Nach vielen erfolgreichen Jahren als Spieler startet jetzt der nächste Schritt. „Ich fühle mich bei diesem Verein zu Hause“, ergänzt Menzel. Am meisten habe er sich in seiner Zeit als Spieler von Ex-Trainer Dennis Hustadt abgeschaut. Acht Jahre lang trainierte der Verteidiger unter dem früheren Regionalliga-Spieler, der aktuell den A-Ligisten TuS Bad Driburg coacht.

Der FC Blau-Weiß Weser ist schon lange bekannt als kampfstarke Truppe, die oft versucht über lange Bälle zum Erfolg zu kommen. Sicher kein schönes, aber ein in der Vergangenheit sehr erfolgreiches Mittel. Menzel will in seiner Amtszeit etwas an der Spielphilosophie feilen. „Wir haben jetzt einige technisch gute Fußballer im Kader und wollen hinten raus ein gepflegtes Spiel aufziehen. Klar ist aber auch, dass am Ende nur der Erfolg zählt. Falls der Plan also nicht aufgeht, müssen wir es vielleicht wieder anders machen“, sagt Menzel.

Der 36-Jährige will im Training weiter voll mitmachen, bei den Spielen aber eher auf der Bank Platz nehmen und je nach Situation eine Entscheidung treffen. „Ich möchte in den Spielen gerne auf die Jüngeren setzen“, macht Menzel deutlich. Der große Kader von 23 Leuten ermöglicht dem Coach etwas mehr Optionen im Vergleich zur vergangenen Saison.

Auf der Torhüter-Position reagierte der Klub nach dem Abgang von Stammkeeper Max Pape zur Spvg. 20 Brakel. Quasi im Tausch wechselte Dennis Ferranti von der Nethe an die Weser. „Das sind zwei sehr starke Torhüter und total unterschiedliche Typen. Wir konnten die Position mit Dennis gleichwertig ersetzen. Er hat schon gezeigt, dass wir uns überhaupt keine Gedanken machen müssen“, meint Menzel, der mit Jonathan Hoffmann noch auf eine starke Nummer zwei setzen kann.

Ein Typ wie Pape fehlt dem Klub aber genauso wie Benedikt Böger, der das Team in Richtung SV Alhausen/Pömbsen/Reelsen verließ. Er war der Kapitän und Turm in der Verteidigung der Blau-Weißen. „Und eine Bank hinten drin“, ergänzt Menzel: „Aber dann müssen halt andere einspringen. Ich sehe Fabian Bickmeier jetzt etwas mehr gefordert. Ihn ziehe ich aus dem Mittelfeld zurück in die Verteidigung.“ Der Kader ist trotz der bitteren Abgänge insgesamt etwas breiter und qualitativ auf einem ähnlichen Niveau wie in der Vorsaison – vielleicht mit ein paar Verbesserung in Richtung Offensive.

Kader des FC Blau-Weiß Weser für die Saison 2019/20

Tor: Dennis Ferranti, Jonathan Hoffmann

Abwehr: Fabian Bickmeier, Alexander Broer, Sebastian Seibt, Luca Rikus, Marcus Menzel, Alessio Carmisciano, Steffen Seibt, Timo Bornscheuer, Nicolas Deutsch, Moritz Hake

Mittelfeld: Leon Krüger, Louis Schreck, Aaron Marquardt, Simon Hartmann, Sanel Covic, Anil Okur, Noah Rodermund, Noah Mönkemeier, Felix Rikus, Benjamin Koch

Sturm: Stefan Lübke, Leon Wielert, Patrick Dewenter

Neuzugänge: Dennis Ferranti (Spvg. 20 Brakel), Anil Okur (SC Herstell), Sanel Covic (SV Weil), Steffen Seibt (SV Drenke), Jonathan Hoffmann, Nicolas Deutsch, Moritz Hake, Noah Mönkemeier, Noah Rodermund (alle eigene Jugend)

Abgänge: Max Pape (Svpg. 20 Brakel), Benedikt Böger (SV Alhausen/Pömbsen/Reelsen), Arndt Raßmann (TuS Lüchtringen), Noah Budalic (unbekannt)

Trainer: Marcus Menzel

Favoriten: SCV Neuenbeken, DJK Mastbruch

Saisonziel: Einstelliger Tabellenplatz