2024-05-10T08:19:16.237Z

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Kwasi Okyere „Otschi“ Wriedt (Mitte) hier mit Joshua Zirkzee (li.) und Jannik Rochelt. Sven Leifer
Kwasi Okyere „Otschi“ Wriedt (Mitte) hier mit Joshua Zirkzee (li.) und Jannik Rochelt. Sven Leifer

Wriedt: Mentor und großer Bruder will FCB-Talente zum Triple führen

Top-Torjäger vom Aufstieg in die 3. Liga überzeugt

Für manche Talente des FC Bayern ist „Otschi“ Wriedt wie ein großer Bruder. Nicht nur auf dem Platz hilft er den Bayern-Amateuren auf dem Weg in die 3. Liga.

Für die Bayern-Amateure stehen noch drei Pflichtspiele in der laufenden Saison an. Die Ligapartie gegen Wacker Burghausen, die als Vorbereitung gesehen werden kann, da die kleinen Bayern bereits als Meister der Regionalliga Bayern feststehen. Und die beiden entscheidenden Relegationsspiele gegen die Reserve des VfL Wolfsburg. Das Hinspiel in Wolfsburg findet am 22. Mai statt und der Schowdown in München steigt am 26. Mai (wir sind bei beiden Partien im Stadion und berichten im Live-Ticker)

Maßgeblich am Erfolg der zweiten Mannschaft des FC Bayern ist Top-Torjäger Kwasi Okyere „Otschi“ Wriedt beteiligt. In der gesamten Regionalliga-Saison verpasste er sage und schreibe zwei Minuten, da er zweimal in der 89. Minute ausgewechselt wurde. Er war in jedem der 33 Spiele von Beginn an mit von der Partie und erzielte 24 Tore. Damit führt er nicht nur die interne Torschützenliste an, sondern schoss auch sieben Tore mehr als Fabian Eberle vom VfB Eichstätt, der hinter ihm auf Platz zwei der erfolgreichsten Schützen der Regionalliga Bayern steht. Gegen den VfL Wolfsburg will Wriedt jetzt das Triple holen. Neben der Meisterschaft der höchsten Amateurklasse Bayerns holten sich die kleinen Bayern bereits den Pokal des Premier-League-International-Cups.

Wriedts erfolgreichste Saison soll mit Aufstieg in die 3. Liga gekrönt werden

„Otschi“ sieht das verbleibende Ligaspiel in Burghausen als Generalprobe vor dem Saisonfinale. Vor den Relegationsspielen hat er keine Bammel, denn getreu der Bayern-Hymne standen die kleinen Bayern auch die schweren Zeiten der laufenden Saison gemeinsam durch. Da die Amateure des deutschen Rekordmeisters selbst „im Herbst, als wir nicht so viele Punkte geholt haben, qualitativ den besten Fußball gespielt“ haben, ist „Otschi“ vom Aufstieg in die 3. Liga überzeugt.

Bereits seit mehreren Wochen steht fest, dass die Bayern-Amateure in der Aufstiegsrelegation antreten werden, da Verfolger VfB Eichstätt keine Lizenz für die 3. Liga beantragt hatte. Doch erst am vergangenen Wochenende konnte sich der FC Bayern II mit dem Sieg gegen Greuther Fürth II auch vorzeitig den Meistertitel sichern. „Einen Abend kann man jetzt feiern“, sagte der Torjäger nach der Partie. Auf die Frage, wer das am besten könne, antwortete der Goalgetter: „Da gibt es schon welche. Aber Namen möchte ich nicht nennen.“

Für den 24-jährigen gebürtigen Hamburger sind die Titel mit den kleinen Bayern der erste große Erfolg seiner Laufbahn. Lediglich in der Jugend konnte er bisher Titel einfahren, doch diese zählen für ihn laut eigener Aussage nicht wirklich. Obwohl Wriedt vor dieser Saison noch keine Trophäe in die Höhe stemmen konnte, spielte er bereits zweimal für die ghanaische Nationalmannschaft, lief fast 40 mal in der 3. Liga und stand in über 150 Mal in der Regionalliga auf dem Platz. Auch für die erste Mannschaft des FC Bayern feierte er bereits sein Bundesliga- und DFB-Pokal-Debüt.

Abwehrtalent Köhn „ist wie ein kleiner Bruder“ für „Otschi“

Diese Erfahrung macht Wriedt für viele jüngere Spieler zum Mentor. Für Derrick Arthur Köhn, der 2017 vom Hamburger SV nach München wechselte, ist er mehr als nur eine Bezugsperson. „Er ist wie mein kleiner Bruder“, so Wriedt über den 20-jährigen Verteidiger. „Wir stammen aus dem gleichen Land und sind beide Hamburger Jungs, die nach München gekommen sind.“ Zu ihrem gemeinsamen Torjubel meinte „Otschi“ nur: „Wir denken uns dann immer was aus, wenn ich mal treffe. Denn er trifft ja eigentlich nie. Es gehört auch dazu, die Tore zu feiern.“

Der aus der Jugend von Leipzig stammende Verteidiger Mert Yilmaz ist auch einer der Youngster, die sich an Wriedt aufrichten. Beim Treffer zum 3:0 am vergangenen Freitag konnten die Zuschauer seine technische Stärke bewundern. In der 80. Minute bewies der 20-jährige Abwehrspieler, dass nicht nur die Bayern-Profis zaubern können. Einen Freistoß aus etwa 20 Metern verwandelte er zum Traumtor. „Wie der oben rechts in den Knick knallt - puh!“, konnte Wriedt nur neidlos anerkennen. Überrascht hat ihn der Treffer des Defensivtalents aber keineswegs: „Mert hat Freistöße auch schon im Training gut getreten.“

Sollten die kleinen Bayern in der Relegation gegen die Wolfsburg-Reserve bestehen, würde das nicht nur für Wriedt die perfekte Saison werden. Im Gegensatz zu den Profis könnten die Bayern-Amateure mit dem IPLC-Titel, dem Meistertitel der Regionalliga und dem Aufstieg in die 3. Liga quasi noch das Triple nach München holen.


Aufrufe: 016.5.2019, 13:17 Uhr
Münchner Merkur / tz / Eric NestlerAutor