2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Freut sich über 3200 Zuschauer beim 23. Liliencup:  Jörg Wintermeyer.	                       Foto: Tom Klein
Freut sich über 3200 Zuschauer beim 23. Liliencup: Jörg Wintermeyer. Foto: Tom Klein

,,Wir träumen weiter von den Bayern"

Liliencup: Chef-Organisator Wintermeyer zieht ein mehr als positives Fazit der 23. Auflage +++ Verletzung von Rodwald als Wermutstropfen

Wiesbaden. Nichts mit Ausruhen: Am Montagmorgen musste Jörg Wintermeyer direkt wieder in der Halle am Platz der Deutschen Einheit anpacken. Der Wiesbadener Liliencup musste seine letzten Spuren beseitigen, denn schon am Abend begann Volleyball-Bundesligst VC Wiesbaden mit den Aufbauarbeiten für das Europapokal-Rückspiel am Mittwoch gegen Vilsbiburg. Wintermeyer ging aber freudig zu Werke. Schließlich zog der Chef-Organisator des internationalen Hallenfußball-Turniers für U 17-Junioren, bei dem sich diesmal Bayer Leverkusen in einem packenden Endspiel gegen Rapid Wien durchsetzte, einmal mehr ein positives Fazit. Insgesamt verfolgten 3200 Zuschauer die Traditionsveranstaltung der Spvgg. Sonnenberg, bei der Rapids Kelvin Arase mit neun Treffern als Torschützenkönig glänzte. Wintermeyer blickt im Interview schon guter Dinge auf die kommenden Auflagen - und verfolgt weiter seinen großen Traum.

Herr Wintermeyer, noch mehr Zuschauer als im Vorjahr, Hallen-Fußball auf dem höchstem Niveau und viel Lob von den teilnehmenden Topklubs. War es ein perfekter Liliencup?

Fast! Wir sind natürlich mehr als zufrieden mit der Zuschauerresonanz. Und auch das Feedback der Teams bestätigt uns in unserer Arbeit. Es ist jedes Mal ein großer Kraftakt. Zwölf Personen sind das ganze Jahr über im Einsatz, am Turnier-Wochenende selbst haben uns diesmal 100 ehrenamtliche Helfer unerstützt. Es gibt lediglich zwei Wermutstropfen zu verzeichnen...

Die da wären?

Unser Wiesbadener Lokalmatador Lukas Rodwald von Eintracht Frankfurt hat sich einen Wadenbeinbruch und einen Riss des Syndemosebandes zugezogen, muss die Woche wohl operiert werden. Und auch ein Leverkusener Spieler hat sich am Knie verletzt. Das sah ebenfalls nicht allzu gut aus, ohne dass ich jetzt schon seine Diagnose kenne. Das nimmt einen natürlich etwas mit.

Wie kam es zu den Verletzungen?

Beide hatten leider einfach großes Pech. Es waren keine Foulspiele, sondern in beiden Fällen unglückliche Aktionen. Wir wünschen den Spielern eine gute Besserung und schnelle Genesung.

Waren Sie sehr überrascht, dass Sie die Zuschauerzahlen in diesem Jahr nochmals steigern konnten?

Um ehrlich zu sein: ja. Wir hatten uns im Vorfeld die Frage gestellt: Lag der Zuspruch 2015 vor allem an dem Interesse an der neuen Halle? Dem war aber nicht so. Die Halle hat uns generell einen Riesenschub gegeben, von dem wir auch künftig profitieren können. Und von den Debütanten war gerade Schalke 04 ein großer Gewinn. Sie hatten viele Fans mitgebracht.

Hat der Eisregen in der Nacht vor dem ersten Turniertag keine Probleme bereitet?

Wir waren zum Glück sehr gut vorbereitet, hatten alle Teams gebeten, schon am Freitag anzureisen. Selbst Leverkusen, das vertraglich erst am Samstag hätte kommen müssen, tat uns diesen Gefallen. Einige Zuschauer kamen am Samstagmorgen einen Tick später. Aber große Auswirkungen hatte das Wetter im Endeffekt keine.

Laufen die Planungen für 2017 schon?

Definitiv! Wir wollen das Teilnehmerfeld bis Februar oder spätestens März komplett haben und es im Juni offiziell präsentieren. Wir können auf jeden Fall schon sagen: Wir werden das hohe Niveau halten. Etliche nationale und internationale Topmannschaften wollen wiederkommen.

Haben Sie überhaupt noch Wünsche?

Unser großer Traum ist es natürlich, die Spitzenteams aus Spanien und Italien dabeizuhaben. Das ist aber fast unmöglich. Beide Länder befinden sich im Januar meist schon wieder in der Punktrunde. Deshalb spielen die großen Klubs dort gar keine Hallenturniere. Auch Bayern München und Borussia Dortmund würden wir gerne mal für uns gewinnen. Beide bereiten sich jedoch schon frühzeitig auf die Bundesliga-Runde vor, viele ihrer Jungs sind zudem mit der Nationalmannschaft unterwegs. Sowohl die Bayern als auch der BVB verzichten daher in der Regel auf Aktivitäten in der Halle.

Wie stehen also die Chancen?

Wir geben die Hoffnung nicht auf!



Aufrufe: 026.1.2016, 12:00 Uhr
Tobias GoldbrunnerAutor