München – Jüngsten Gerüchten zufolge soll der FSV Mainz 05 reges Interesse an Wooyeong Jeong bekunden. Doch was ist eigentlich dran an dem 19-jährigen Südkoreaner des FC Bayern? Laut „kicker“ möchten ihn die Mainzer im Sommer fest verpflichten und sollen bereit sein, eine Ablöse „im mittleren einstelligen Millionenbereich“ zu bezahlen.
Im Moment spricht nicht viel dafür, dass die Münchner eines ihrer vielversprechendsten Talente verkaufen. Zumal sein ohnehin schon beachtlicher Marktwert am Sonntag noch einmal in die Höhe schoss. Beim 3:0 der zweiten Mannschaft s gegen den FC Ingolstadt II erzielte „Wu“, wie er von den Teamkollegen gerufen wird, alle drei Tore. Damit steht er bei nun zwölf Saisontreffern.
Im Anschluss bewies der junge Asiate zudem, wie seriös und professionell er in dem einen Jahr, seit er im Januar 2018 aus Incheon bei Seoul nach München kam, an einer perfekten Integration gearbeitet hat. Erstmals ließ er sich am Sonntag auf Deutsch befragen. Verbunden mit der Bitte um „langsame Aussprache“ verstand er schnell und lieferte bei seinen Antworten den Nachweis, dass er die Landessprache nach etwa 14 Monaten besser beherrscht als so mancher Berufskollege nach etlichen Jahren. Neben regelmäßigem Unterricht lerne er die Sprache „auch von meinen Teamkollegen“, wie Jeong schüchtern lächelnd berichtet. Drei Tore in einem Spiel seien ihm zuvor „das letzte Mal vor ein paar Jahren noch in Südkorea in der Jugend“ gelungen, erzählt er mit einem immer breiter werdenden Grinsen.
Und der Koreaner klingt nicht so, als ob er sich im Sommer schon wieder aus München verabschieden möchte. „Hoch“ wolle er, wie Jeong mit den Händen unterstreicht. Was er damit meint, wird auf Nachfrage deutlich: Zum einen möchte er sich zu den Profis hochdienen. Beim 5:1-Champions-League-Heimsieg über Benfica Lissabon Ende November bekam er seine ersten neun Minuten im Ensemble von Trainer Niko Kovacs Ensemble. Zum anderen möchte Jeong mit der Reserve „in die Dritte Liga aufsteigen“, wie er betont. Auch hier ist er auf einem guten Weg, führt die Mannschaft doch die Regionalliga-Tabelle an.
Einen seiner größten Fans weiß Jeong im eigenen Trainer. Holger Seitz gerät geradezu ins Schwärmen. „Ein super Junge“, erklärt der 44-Jährige, „ein Toptalent, das auch fleißig mit nach hinten arbeitet und immer dazu lernen will“. Es sieht nicht gut aus für Mainz.