München – Nach der sensationellen Meisterschaft als Aufsteiger steht die nicht aufstiegsberechtigte Bayern-Reserve vor einer komplizierten Saison. Der Erfolg dürfte kaum zu wiederholen sein.
Der Nachfolger von Meistercoach Sebastian Hoeneß (zu 1899 Hoffenheim) wird weiterhin gesucht. Das Anforderungsprofil bleibt unverändert: jung, erfolgshungrig – mit einem feinen Gespür für Talente. Angestrebt wird eine externe Lösung, da möglichen internen Kandidaten derzeit schlichtweg die nötige Fußballlehrer-Lizenz fehlt.
Noch stehen 30 Mann im Kader – zu viel. Einziger externer Zugang ist bislang Sturmtalent Lenn Jastremski (19, Wolfsburg). Der Koreaner Wooyeong Jeong (zuletzt vom SC Freiburg geliehen) soll fest verpflichtet werden – wie zuvor Nicolas Kühn (Ajax Amsterdam). Mit einem Treffer und acht Assists hatte der 20-Jährige erheblichen Anteil am Titel. Der Verlust von Toptorjäger Kwasi Okyere Wriedt (zu Willem II Tilburg) könnte intern aufgefangen werden. Die Hoffnungen ruhen auf Malik Tillman, 18, der im Schlussspurt der Meistersaison mit fünf Treffern auf sich aufmerksam machte.
Vor dem Trainingsauftakt am kommenden Montag scheint der Kader gerüstet zu sein – unabhängig von der Trainerfrage. Einzig die hohe Erwartungshaltung nach der Meistersaison könnte sich als schwere Bürde erweisen.
Angesichts des enormen Potenzials, das auch künftig im Kader der „Bayern-Amateure“ schlummert, wird vom neuen Trainer eine sorgenfreie Saison fernab der Abstiegsränge erwartet. Die Integration neuer Talente und deren behutsames Heranführen an den Profifußball stehen auf der Agenda naturgemäß ganz oben. Nicht absehbar hingegen, wie die jüngste Mannschaft der Liga mit dem Druck in einem etwaigen Abstiegskampf zurechtkommen würde. (MATTHIAS HORNER)