2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

Bayern-Torhüterin Benkarth: „Barcelona war eine Belohnung“

Die Rückkehrerin im Interview

Vor dem letzten Heimspiel der Bayern-Frauen gegen den SC Freiburg am kommenden Sonntag (15 Uhr, Bayern-Campus) spricht die Torhüterin Laura Benkarth im Interview über ihre Rückkehr ins Team – und wagt den Blick nach vorne.

Laura Benkarth, am Sonntag spielen Sie im letzten Heimspiel der Saison gegen Ihren alten Verein, den SC Freiburg. Ein besonderes Spiel?

Ja, auf jeden Fall. Es ist mein alter Verein, für den ich so lange gespielt habe. Es ist meine Heimatstadt. Ich freue mich darauf, viele bekannte Gesichter zu sehen. Das wird bestimmt cool.

In Freiburg haben Sie unter Trainer Jens Scheuer gespielt, der in der kommenden Saison den FC Bayern übernimmt. Freuen Sie sich auf die erneute Zusammenarbeit?

Ja, auf jeden Fall. Man hat im Pokalfinale gesehen, wie Freiburg mit Wolfsburg mitgehalten hat (1:0 für Wolfsburg, Anm.d.Red.). Das war beeindruckend. Man sieht, dass er gute Arbeit leistet. Er ist seit vier Jahren in Freiburg und die Mannschaft hat sich in der Zeit weiterentwickelt. Er lässt offensiven, attraktiven Fußball spielen und hat immer eine gute Idee.

Nach Ihrem Kreuz- und Innenbandriss vor etwas mehr als einem Jahr haben Sie zunächst drei Spiele in der zweiten Mannschaft gemacht und standen dann vor zwei Wochen beim SC Sand erstmals im Tor der Ersten. Dann kamen gleich die Champions-League-Spiele gegen Barcelona. Wie hat sich das angefühlt?

Es war gut, erst mal in der zweiten Mannschaft reinzukommen. Man merkt es, wenn man lange nicht gespielt hat. Die Praxis hat gefehlt, aber ich bin ganz gut reingekommen. Es hat mich mega gefreut, in einem Champions-League-Halbfinale zu spielen. Das ist etwas Besonderes. Gerade, wenn man von einer Verletzung zurückkommt. Das war eine Belohnung für die Leidenszeit.

Manuela Zinsberger musste im Tor weichen. Wie hat sie es aufgenommen?

Sie hat sich super verhalten und mich sehr unterstützt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht einfach war. Aber es war eine Entscheidung des Trainers, da haben wir beide keinen Einfluss drauf.

In ihren drei Spielen gab es keinen Sieg. Die Torchancen wurden nicht genutzt. Woran liegt das?

Es ist schwierig zu sagen, woran so etwas liegt. Manchmal gibt es solche Phasen, wo der Ball einfach nicht rein will. Für die neue Saison müssen wir daran arbeiten, effizienter zu werden. Wenn man gegen Top-Teams wie Barcelona oder Wolfsburg spielt, kriegt man nicht so viele Chancen. Die muss man dann nutzen.

Vor einem Monat waren noch drei Titel möglich. Jetzt wird es wohl eine titellose Saison. Wie groß ist die Enttäuschung?

Es ist definitiv eine Enttäuschung. In der Liga ist es rechnerisch noch möglich, aber aus eigener Kraft können wir es nicht mehr schaffen. Wir müssen unseren Job machen und schauen, ob Wolfsburg das aus der Hand gibt.

Am 14. Mai wird das WM-Aufgebot verkündet. Werden Sie dabei sein?

Das ist für mich schwer zu sagen. Es war gut, dass ich jetzt noch spielen und auch bei den wichtigen Spielen im Tor stehen konnte. Wie sich die Bundestrainerin entscheidet, kann ich nicht beurteilen. Es wäre natürlich schön, ein absolutes Ziel für mich. Aber ich war lange verletzt und wenn es nicht so sein sollte, greife ich danach wieder an.

Interview: Christian Stüwe

Aufrufe: 03.5.2019, 22:07 Uhr
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