2024-05-02T16:12:49.858Z

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Reden derzeit nur übereinander: Frankfurts Fredi Bobic (r.) reagierte vor dem Pokalspiel auf Schalke auf Karl-Heinz Rummenigges Zurechtweisung. mis, dpa
Reden derzeit nur übereinander: Frankfurts Fredi Bobic (r.) reagierte vor dem Pokalspiel auf Schalke auf Karl-Heinz Rummenigges Zurechtweisung. mis, dpa

„35 Klubs haben Anstand...“ - So hart kontert Bobic Rummenigges Zurechtweisung

Streit wegen Kovac-Wechsel schwelt weiter

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Am Montag verkündeten die Bayern, das Missverständnis mit Frankfurts Fredi Bobic wegen Niko Kovac' Wechsel sei ausgeräumt. Doch während der Pokalwoche fliegen weiter die Giftpfeile zwischen den Chefetagen.

Gelsenkirchen - Das Pokalfinale 2018 lautet FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt. Zwischen den Bossen wird das Duell bereits seit einigen Tagen verbal ausgetragen. Genauer gesagt: seit Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic den Roten am vergangenen Freitag wegen des Wechsels von Trainer Niko Kovac Respektlosigkeit vorgeworfen hatte. Darauf reagierten die Oberen von der Säbener Straße schon am Wochenende. Präsident Uli Hoeneß fand die Wortwahl des Wahl-Hessen „unverschämt“, Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge legte vor der 6:2-Gala des Rekordmeisters in Leverkusen sogar ganz nonchalant nach und befand: „Fredi ist durch die mahnenden Worte von Uli (Hoeneß) und mir zur Räson gekommen und etwas runtergekühlt.

Das dürfte dann wohl die wenig schmeichelhafte Schlussfolgerung des 62-Jährigen nach der Aussprache zwischen Bobic und Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic am Rande der DFB-Managertagung am Montag gewesen sein. Doch die Replik aus Frankfurt ließ nicht lange auf sich warten. Vor dem 1:0 der Eintracht auf Schalke wurde Bobic bei Sky mit Rummenigges Worten konfrontiert und antwortete: „Da muss er wahrscheinlich selber lachen. Ich muss wirklich schmunzeln.“

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„Man muss gewissen Anstand haben“

Auf diese Sätze ließ der Europameister von 1996 noch einen weiteren Seitenhieb folgen: „Es gibt 36 Profiklubs in der 1. und 2. Bundesliga - untereinander hat man ein gutes Verhältnis und Respekt und jeder kämpft mit den gleichen Waffen für seinen Klub - aber dennoch muss man einen gewissen Anstand haben. Und bei 35 Klubs klappt das sehr gut - das lasse ich mal so stehen.“

Zugleich erklärte Bobic noch einmal seine Wutrede vom Freitag: „Ich habe das für die Eintracht gemacht und nicht für mich - und habe auch niemanden persönlich angegriffen. Dabei will ich es auch belassen, denn das ganze Hin- und Her bringt nichts. Aber der Fußball-Fan ist nicht dumm und weiß genau, wie er welche Aussagen wie werten kann.“

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Ob das Thema damit abgehakt ist? Rummenigge jedenfalls schien in der Bild die Wogen bereits wieder glätten zu wollen: „Ich habe von Anfang an nicht ganz verstanden, warum Fredi so drastische Worte benutzt hat. Der Wechsel kann ihn ja nicht überrascht haben, wenn man so eine Ausstiegsklausel einbaut.“

Ansonsten besteht am dritten Mai-Wochenende ja noch genug Möglichkeit zum direkten Austausch - da steht das Pokalfinale im Berliner Olympiastadion an. Es dürfte nicht nur für Kovac eine brisante Partie werden.

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mg

Aufrufe: 018.4.2018, 23:15 Uhr
Münchner Merkur / tz / Marcus GiebelAutor