An ihm scheiden sich die Geister: Während es an Neymars fußballerischen Qualitäten keinerlei Zweifel gibt, sorgt sein divenhaftes Verhalten auf dem Platz immer wieder für Kritik am brasilianischen Superstar. Bei der WM 2018 in Russland trifft der 26-Jährige zwar fleißig für die Selecao, doch seine schauspielerischen Einlagen sowie Kritik am fairen Verhalten seines eigenen Kapitäns sorgten auch bei vielen Landsleuten für Kopfschütteln.
Vielen gilt der technisch überragende Neymar als Individualist, der vor allem auf sein eigenes Wohl achtet. Als bislang teuerster Spieler der Welt zählt der Titel des Weltfußballers zu den ganz großen Zielen des Offensivmannes von Paris St. Germain. Doch fraglich ist, ob ihm das im Trikot des französischen Meisters tatsächlich gelingen kann - oder ob er dafür nicht bei einem der absoluten europäischen Topklubs anheuern muss.
Rivaldo, brasilianischer Weltmeister von 2002 und Weltfußballer 1999 als Spieler des FC Barcelona, hat eine ganz klare Meinung. „Aus meiner Sicht kann er den Titel nicht holen. Wenn Neymar das schaffen will, muss er bei einem der größten Klubs der Welt spielen. Bei Paris St-Germain unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel wird er nie Weltfußballer“, äußert sich der 46-Jährige gegenüber der Sport Bild.
Als besten Verein für Neymar sieht Rivaldo die Königlichen aus Madrid, die angeblich bereits ein Angebot über 310 Millionen Euro abgegeben haben sollen. „Den Fußball, den er dafür braucht, gibt es zum Beispiel in Spanien. Darum ist ein Wechsel für Neymar zu Real so wichtig“, sagt Rivaldo: „Ich hoffe auf jeden Fall, dass es klappt!“ Das Rekordangebot hatte Real allerdings umgehend dementiert.
Warum sollte Neymar überhaupt wechseln? Paris habe nicht die Tradition wie die großen Klubs in Europa, glaubt Rivaldo. Stattdessen bringt der ehemalige Superkicker als potenziellen Abnehmer auch den deutschen Rekordmeister ins Spiel. Gefragt, welche Vereine denn für ihn Topklubs seien, antwortet er: „Damit meine ich Real, Barça, Manchester United oder Bayern München.“
Beim FC Barcelona startete Neymar 2013 seine Karriere in Europa - er kam vom FC Santos zu den Katalanen. Im vergangenen Sommer allerdings verließ er Barca für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro, um zu PSG zu wechseln. Angeblich war er es leid, bei den Katalanen sportlich wie finanziell im Schatten von Lionel Messi zu stehen.
Im Falle eines Transfers zum FC Bayern wäre ihm der Status als absoluter Superstar zwar gewiss. Genauso sicher kann man sich aber sein, dass Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge niemals so viel Geld für einen einzelnen Spieler ausgeben werden. Den Traum vom Weltfußballer muss Neymar also wohl in einem anderen Leiberl als dem des deutschen Rekordmeisters weiterträumen.