Für seine Trainerarbeit und für einen Aufstiegskandidaten wie den TSV Gau-Odernheim hatte das auch Folgen. "Es gab kaum Spiele, wo du dich ausruhen konntest. Es ist was anderes, wenn du gegen ein Team spielst, was im Abstiegskampf steckt. Die legen sich mehr ins Zeug." Das sei also auch bei Mannschaften der Fall gewesen, die auf Rang acht oder neun standen und sich rein von der Platzierung her eigentlich keine Sorgen machen müssten. Aber: "Auch die haben sich nicht sicher gefühlt. Das haben mir die Trainer bestätigt."
"Das macht die Liga nur spannend"
Aus seiner Sicht ist das letztlich auch nur positiv zu sehen. Hartmüller erklärt: "Das macht die Liga nur spannend. Für einen Zuschauer gibt es nichts Langweilgeres als Spiele zwischen dem Fünften gegen den Zehnten zu sehen, wo es um nichts mehr geht."
Demnach fehlte dem Aufstiegskampf nun schon zweimal in Folge die letzte Würze. Nach dem in der vergangenen Saison der SV Horchheim und der TSV Schott Mainz II die Liga dominierten, konnte erneut keiner mit den zwei Führenden der Liga Schritt halten. Die TuS Marienborn und der TSV Gau-Odernheim sicherten sich schon frühzeitig Platz eins und zwei. "Der Dritte, Vierte und Fünfte haben nur bis Anfang April oben mitgemischt. Warum die dann Federn gelassen haben, kann ich mir schwer erklären." Eine Ursache ist für ihn aber auf jeden Fall auch die Stärke der zwei Führenden. "Das liegt auch an der Qualität", so Hartmüller. Dafür spricht auch der Punkteschnitt, der höchste Konstanz erforderte.
Für die nächste Spielzeit prognostiziert er einen erneut engen und weit gedehnten Abstiegskampf. Auch um die ersten beiden Plätze dürfte wieder mehr gefightet werden, mutmaßt Hartmüller. Es könnte aber auch sein, dass erneut "zwei Teams vorneweg marschieren."
Er selbst ist jedenfalls froh, nicht mehr Teil der Bezirksliga zu sein und nun als Landesligist am Start zu sein. "Ich vermisse die Bezirksliga nullkommanull. Es ist für uns eine neue Herausforderung, auch mal in die Rolle als vermeintlicher Abstiegskandidat zu schlüpfen."