2024-04-30T08:05:46.171Z

Vereinstreue
Matthias Born hochmotiviert an der Seitenlinie seit 2014.
Matthias Born hochmotiviert an der Seitenlinie seit 2014. – Foto: Foto Pfeifer

Walldorfs Konstante

Regionalliga Südwest +++ Matthias Born ist seit 2014 für die Regionalliga-Elf zuständig +++ Vertrag bis 2023

223 Spiele hat der FC-Astoria Walldorf seit seinem Regionalliga-Aufstieg 2014 in der vierthöchsten deutschen Klasse absolviert. Bei jedem einzelnen davon stand Matthias Born an der Seitenlinie.

Der 49-Jährige ist damit der dienstälteste Regionalliga-Coach im Südwesten und hat nichts dagegen, diese Serie weiter auszubauen. Den Auftrag des Vereins, die erste Mannschaft in der Liga zu etablieren, hat er längst erfüllt und sagt: "In guten Jahren wollen wir auch Ausschläge nach oben verzeichnen und einen einstelligen Tabellenplatz belegen."

Dass er dabei immer wieder neue Nachwuchsakteure einbauen muss, spornt ihn nur umso mehr an: "Das ist der Gang der Dinge. Wir sind aber natürlich stolz, wenn es die Jungs im Profifußball schaffen und nach Höherem Streben." Seit Born das sportliche Zepter in Walldorf schwingt, wagten 16 Kicker den Schritt in den Profifußball. Letzte Saison, nach dem hervorragenden fünften Tabellenplatz, waren es gleich fünf mit André Becker (Jahn Regensburg), Luca Stellwagen (Viktoria Köln), Andreas Müller (1.FC Magdeburg), Minous Gouras (1. FC Saarbrücken) sowie Semih Sahin (TSG Hoffenheim II).

Als Entwickler von Talenten hat Born schon früh Erfahrungen gesammelt. Während dem Herbst seiner aktiven Karriere – 2000 bis´05 spielte er für die TSG Hoffenheim in der Regionalliga – stieg er im Nachwuchsbereich als Trainer ein und leitete später von 2007 bis ´10 das Nachwuchsleistungszentrum der TSG. Zusätzlich schloss er während seiner aktiven Zeit ein Studium an der FH Ludwigshafen ab und ist seit 2002 Diplom-Betriebswirt. Hauptberuflich leitet er den Sport beim gemeinnützigen Verein Anpfiff ins Leben, der sich der ganzheitlichen Jugendförderung verschrieben hat.

Zwei wichtige Wegbegleiter, zu denen er seitdem ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, sind Bayerntrainer Hansi Flick, unter ihm spielte Born beim FC Bammental in der Oberliga und später in Hoffenheim, sowie der U20-Nationaltrainer Guido Streichsbier. Die beiden Kumpel spielten Anfang der Nullerjahre zusammen unter Flick und Streichsbier erinnert sich heute noch lebhaft und schmunzelnd an die nicht von allen Mitspielern geliebten Fähigkeiten Borns: "Beim Shuttle-Run-Test hat er jedes Mal mit Abstand am besten abgeschnitten und ist noch lange locker weitergerannt, als alle anderen längst ausgestiegen waren."

2016 gelang Born mit dem FCA der Einzug ins DFB-Pokalachtelfinale.
2016 gelang Born mit dem FCA der Einzug ins DFB-Pokalachtelfinale. – Foto: Foto Pfeifer

Eben jener Streichsbier war Borns Vorgänger als Trainer in Walldorf, der passend zu seinem Abschied 2014 die Oberliga-Meisterschaft feierte und seinen Kumpel "Matze" als Nachfolger vorschlug. Beinahe sieben Jahre später lässt sich behaupten, dass dies nicht besser hätte laufen können für den FC-Astoria Walldorf. Der zweifache Familienvater – Born ist seit 2000 mit Simone verheiratet und zusammen haben sie die beiden Kinder Ida (17) und Julian (18) – ist obendrein ein gebürtiger Walldorfer und hat beim FC 08 das Fußballspielen gelernt. 1995 fusionierte der FC 08 mit der SG Astoria.

Bevor ihn über Hoffenheim der Weg zurück in die Astorstadt führte, schnürte er als damaliger defensiver Mittelfeldspieler zwei Jahre lang (´95 bis ´97) die Fußballschuhe für den FC Bayern München. Bei den Amateuren spielte er mit Klaus Augenthaler, Sammy Kuffour und Hans Pflügler zusammen. Im Training bei den Profis durfte er sich regelmäßig mit Leuten wie Lothar Matthäus, Oliver Kahn oder Jürgen Klinsmann messen. Born: "Dort habe ich unheimlich viel über Fußball in Bezug auf Mannschaftstaktik und Videoanalyse aufgesaugt."

Davon profitieren die Walldorfer Fußballer nun schon seit vielen Jahren. Für den Sportlichen Leiter Roland Dickgießer gab es demnach keinerlei Bedenken, den im Sommer auslaufenden Vertrag mit dem Cheftrainer bis 2023 zu verlängern. Er sagt: "Wir wissen, welch hervorragende Arbeit Matze leistet und was wir an ihm haben." Der Vorvorgänger als FCA-Coach (2006 bis ´11) schätzt Borns sachliche Art. "Er erreicht die Jungs mit einer klaren Ansprache. Wenn es aber einmal nötig ist, kann er auch laut werden. Da hat sich der ein oder andere auch schon etwas erschreckt", schmunzelt Dickgießer.

Wenn es nach dem Präsidenten Willi Kempf geht, soll sich daran möglichst lange nichts mehr ändern. "Für mich gibt es nichts Schöneres zu sehen, wie Matze mit seinem Trainerteam um Thorsten Stoll und Christian Biebl mit Herzblut seiner Arbeit nachgeht."

Präsident Willi Kempf hofft auf noch viele Jahre mit Matthias Born als Cheftrainer seines FCA.
Präsident Willi Kempf hofft auf noch viele Jahre mit Matthias Born als Cheftrainer seines FCA. – Foto: Foto Pfeifer

Aufrufe: 016.3.2021, 12:30 Uhr
red.Autor