2024-05-10T08:19:16.237Z

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Abschiednehmen von Siegfried Weiß: Mehrere Hundert Menschen sind gekommen. Foto: Nico Bauer
Abschiednehmen von Siegfried Weiß: Mehrere Hundert Menschen sind gekommen. Foto: Nico Bauer

FC Aschheim: Bewegender Abschied von Siegfried Weiß

"Einzigartig war er und unvergessen bleibt er"

Es war eine Beerdigung, die alle Grenzen sprengte. Mehrere Hundert Menschen nahmen am Samstag Abschied von Siegfried Weiß, dem langjährigen Vorsitzenden des FC Aschheim. Bei dem Gottesdienst standen sogar Dutzende Menschen vor der Kirche, weil sie nicht einmal mehr in das Gotteshaus hinein kamen.

Bei der Trauerfeier auf dem letzten Weg eines außergewöhnlichen Menschen wurde immer angesprochen, das Siegfried Weiß mehr als vier Jahrzehnte lang der FC Aschheim war. „Er ist so gestorben, wie er gelebt hat nach einem arbeitsreichen Wochenende für seinen FCA auf dem Aschheimer Christkindlmarkt“, sagte der 2. Vorsitzende Herbert Lämmer. Der Christkindlmarkt dieses Jahres bleibt vielen Menschen in Erinnerung als die letzte Begegnung mit dem verdienten Funktionär, der danach für alle überraschend verstarb.

Bürgermeister Thomas Glashauser erinnerte sich mit stockender Stimme an die Minuten, als Siegfried Weiß friedlich eingeschlafen ist: „Es ist eine Ironie des Schicksals, dass ich genau in diesen Minuten für Siegfried Weiß eine Ehrung für das Ehrenamt beim Landrat entgegengenommen habe.“ Der Bürgermeister erklärte, dass Weiß nicht nur 41 Jahre der Mann an der Spitze des FC Aschheim oder 33 Jahre Gemeinderat war: „Vor allem war er ein herzensguter Mensch.“ Er habe in seiner kommunalpolitischen Tätigkeit immer mit seiner ruhigen Art um Kompromisse für die Gemeinde Aschheim bemüht. Nur bei seinem Verein gab es keine Mittelwege: „Bürgermeister und Gemeinderäte mussten sich in Gesprächen mit Siggi warm anziehen, wenn es um seinen FC Aschheim ging.“

In besonderer Weise verabschiedete sich der Verein von Siegfried Weiß, in dem alle Abteilungen und die Herren-Fußballmannschaften Kränze niederlegten. Auch der FC Bayern, der nach einer von Weiß aufgebauten Kooperation mit seinen Frauen und Amateuren viele Jahre in Aschheim spielte, legte am Samstag einen Kranz nieder.

Die Trauerfeier wurde von vielen Vereinen aus der Gemeinde gestaltet. So sang in der Kirche der Chor des Männergesangsvereins. „Es ist besser für Euren Chor, wenn ich da nicht mitsinge“, hatte Siegfried Weiß einst gesagt, als er dem Verein beitrat. Am Grab spielte das Blasorchester und der Salut kam von den Dornacher Böllerschützen. Dave Müller sprach in der Rede für die Erste und Zweite Mannschaft der Fußballer das aus, was sich am Samstag viele dachten: „Siggi war der FC Aschheim. Einzigartig war er und unvergessen bleibt er.“

Der Sarg mit den Trauerkränzen. Foto: Nico Bauer

Aufrufe: 011.12.2017, 10:34 Uhr
Nico Bauer - Münchner Merkur (Nord)Autor