2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kevin Kühnlein (mi.) und Kollegen war wahrlich das Engagement nicht abzusprechen, am Ende standen die Amberger aber wieder mit leeren Händen da. F: Rothe
Kevin Kühnlein (mi.) und Kollegen war wahrlich das Engagement nicht abzusprechen, am Ende standen die Amberger aber wieder mit leeren Händen da. F: Rothe

Hof dreht die Partie und stürzt Amberg in die frühe Krise

3. Spieltag - Dienstag: FCA bringt Führung nicht ins Ziel und steht nach drei Spielen immer noch ohne Punkt da

Jubel auf der einen, Enttäuschung auf der anderen Seite: Während die Bayernliga-Fußballer des FC Amberg nach dem 1:2 (0:0) am Dienstagabend im Heimspiel vor 186 Zuschauern gegen den Regionalliga-Absteiger SpVgg Bayern Hof weiter auf den ersten Punktgewinn dieser Saison warten müssen, brachen die Oberfranken um Trainer Miloslav Janovsky endlich den Bann. Besonders bitter für die Gastgeber war der Umstand, dass sie wiederum über weite Strecken ebenbürtig waren, aber erneut durch individuelle Fehler auf die Verliererstraße gerieten und Lehrgeld zahlen mussten.

FC Amberg - SpVgg Bayern Hof 1:2 (0:0)
Milo Janovsky lobte nach dem Schlusspfiff den Charakter seiner Truppe, die auf dem "ungemein schlechten Rasen in Amberg" die Partie noch gedreht habe. "Dass meine Jungs nach dem 0:1 nochmals Gas gegeben haben und letztendlich verdient gesiegt haben, unterstreicht die intakte Moral im Team", so Janovsky weiter. Die ist auch noch beim FCA intakt, allerdings trat das alte Leid der ersten beiden Spiele zu Tage - die individuelle Fehlerquote. "Nach unserer Führung bauen wir Hof durch solch einen Fehler auf und schießen im Endeffekt ein Tor gegen uns selbst", bedauerte FCA-Trainer Lutz Ernemann. Hof versuchte es in der Anfangsphase mit langen Bällen in die Spitze, doch die Amberger Abwehr stand. Der FC hingegen leistete sich viele Fehler im Aufbau. Es war ein zerfahrener Beginn, in dem sich viel im Mittelfeld abspielte. Bei den Oberfranken störten Lukas Komberec und Andreas Knoll früh, so dass die Gastgeber wenig Konstruktives im Spiel nach vorne zusammenbrachten. Auf der Gegenseite waren aber auch die Hofer Offensivbemühungen in den ersten zehn Minuten überschaubar. Dann allerdings kamen die Gäste vehement und hatten die erste Hundertprozentige. Die Amberger Abwehr passte einmal nicht auf, schon landete die Hereingabe beim Lukas Komberec, der völlig frei vor FCA-Schlussmann Max Bleisteiner aus 14 Metern jedoch nur die Latte traf. Ambergs Keeper war wohl noch leicht mit den Fingerspitzen am Ball (11.). Vier Minuten später schwamm Hofs Abwehr nach Ecke gewaltig, doch Kevin Kühnlein traf seinen Volley-Versuch aus 16 Metern nicht richtig, ehe Ermin Kojics Bogenlampe vom linken Hofer Strafraumeck aus auf dem Tornetz landete (16.) und Nico Herrndobler per Freistoß aus 18 Metern nur knapp am linken Pfosten vorbeizielte (20.) - die bislang beste Amberger Chance. Hof offenbarte vor allem bei Standards immer wieder Schwächen. So wie die Gastgeber in der Defensive, als nach einem Fehler der brandgefährliche Felix Strößner in letzter Sekunde mit vereinten FC-Kräften am Führungstreffer gehindert werden konnte (30.). Auf der Gegenseite scheiterte Michael Dietl kurz danach an Hofs Schlussmann Christopher Schulz (31.). So entwickelte sich ein munteres Spielchen, in dem Amberg etwas mehr Spielanteile hatte, aber Hof mit seinen langen Bällen stets für Gefahr sorgte. Die letzte nennenswerte Chance vor dem Seitenwechsel hatte Tomas Petracek für die Oberfranken, doch er scheiterte aus elf Metern aus halbrechter Position am reaktionsschnellen Bleisteiner (43.), so dass es beim unterm Strich gerechten Remis zum Seitenwechsel blieb.



Im Gegensatz zur ersten Hälfte suchten nun beide Teams gleich vom Anpfiff weg den Weg nach vorne. Dennoch dauerte es bis zur 56. Minute, ehe erstmals ein Team aufs gegnerische Tor schoss. Erneut probierte es Petracek, der wiederum in Bleisteiner seinen Meister fand. Dann aber ging es Schlag auf Schlag: Nach einem bösen Fehler der Hofer Abwehr vergab Sebastian Schulik etwas überrascht, ehe Martin Popps Kopfball nach einer Ecke (59.) knapp drüber ging. Besser machte es FC-Kapitän Kevin Kühnlein 60 Sekunden später, sein Kopfball segelte unhaltbar ins lange Eck zur 1:0-Führung der Platzherren (60.). Hof antwortete mit wütenden Angriffen, entblößte dabei aber die Abwehr. Amberg hätte mehr Kapital daraus schöpfen müssen, doch der letzte tödliche Pass fehlte oftmals. Stellmach scheiterte so aus 25 Metern an Schulz (67.). Dennoch: Gegen nun offensiver werdende Hofer hielt der FCA aufopferungsvoll dagegen, die Gastgeber wollten den ersten Sieg. Zudem hielt Bleisteiner mehrmals seinen Kasten sauber.
Nicht in der 78. Minute, als Hof nach einer Amberger Ecke einen Konter fuhr und Komberec alleine auf den FC-Torwart zulief und eiskalt vollstreckte. Und es sollte noch schlimmer kommen für den FCA: Der eingewechselte Mail McLemore sorgte mit dem 2:1 für den Siegtreffer der Oberfranken (82.). Außerdem flog FCA-Akteur Fabian Helleder nach einer angeblichen Unsportlichkeit, er soll mit Absicht den Ball ins Gesicht eines Gegners geworfen haben, vom Platz - eine äußerst strittige Entscheidung, zumal der Linienrichter weit vom Geschehen weggestanden war.
Schiedsrichter: Tobias Wittmann (Wendelskir.) - Zuschauer: 186
Tore: 1:0 Kevin Kühnlein (59.), 1:1 Lucas Komberec (78.), 1:2 Malik McLemore (82.)

Platzverweis: Rot gegen Fabian Helleder (84./FC Amberg/grobe Unsportlichkeit)


Aufrufe: 025.7.2017, 21:45 Uhr
slAutor