2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Auf die Amberger Defensive um Torhüter Max Bleisteiner wird am Samstag sicherlich viel Arbeit zukommen.  Foto: Rothe
Auf die Amberger Defensive um Torhüter Max Bleisteiner wird am Samstag sicherlich viel Arbeit zukommen. Foto: Rothe

Ambergs Weg ist steinig und schwer

Bayernliga-Schlusslicht hofft gegen Aschaffenburg auf Zählbares +++ Auf die FC-Defensive wird viel Arbeit zukommen

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„Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg wird steinig und schwer…“, sang einst Xavier Naidoo. Der Song war nicht für den FC Amberg bestimmt, aber er passt. Der Weg ist hart und führt nach 18 Spielen ans Tabellenende. Dummerweise weigern sich die Gegner hartnäckig, die Punkte freiwillig dem FC Amberg zu überlassen. So geht der einen schweren Weg. Das ist kein Schicksal, das ist hausgemacht und in Kauf genommen.

Im Moment jedenfalls – nach dem 18. Spieltag – muss man mit dem Abstieg rechnen. Und nicht nur das: Auch die Reserve führt in der Bezirksliga ein tristes Dasein, geht anscheinend ebenfalls zielsicher den steinigen und schweren Weg in die Kreisliga. Ambergs Bayernliga-Trainer Lutz Ernemann ist nicht zu beneiden, aber er gibt nicht auf: „So lange rechnerisch noch was möglich ist, so lange steigen wir nicht ab, da ist die Mannschaft mit mir einer Meinung. So lange wir realistisch gesehen die Chancen haben, die Klasse über die Relegation zu halten, werden wir nicht nachlassen“, verkündet der Amberger Trainer. „Und wenn es dann wirklich so kommen sollte, dann werden wir die Sache mit Anstand zu Ende bringen“ , ergänzt Ernemann.


Nur ein Sieg in sieben Spielen
Viktoria Aschaffenburg, das ist der Verein, der zusammen mit dem FC Amberg vor zwei Jahren von der Regionalliga mit 35 Punkten in die Bayernliga Nord abgestiegen ist. Der FC Amberg hatte beim Regionalliga-Abstieg sogar nur 29 Punkte auf dem Konto, taumelte nach zehn Spielen ohne Tor dem Abstieg entgegen. Man hielt an Trainer Timo Rost fest und nahm damals schon den Abstieg in die Bayernliga in Kauf. Aschaffenburg probiert es seit dem Abstieg wieder mit dem Aufstieg. Wenn nicht alles täuscht, werden sich nach dem Spiel heute die Wege von Aschaffenburg und FC Amberg bis auf weiteres trennen. Siebenmal standen sich die beiden Clubs gegenüber, nur einmal (am 25. Oktober 2014) hat der FC Amberg gegen die Mainfranken (3:0) gewonnen. Aber auch von vier Spielen in Aschaffenburg hat der FC Amberg nur eins verloren. Das war in der laufenden Saison, gleich am zweiten Spieltag und mit 0:4.

In Aschaffenburg hat man im Juli aber auch erkannt: „Das ist nicht der FC Amberg, den wir kennen“, hieß es nach dem Auftritt im Juli. Schon klar, mittlerweile stehen die Trainer Lutz Ernemann und Bastian Ellmaier mit einer Mannschaft allein da, die, sieht man einmal von Torhüter Maximilian Bleisteiner und Spielführer Kevin Kühnlein ab, aufgrund ihres Alters und Unerfahrenheit nur bedingt Bayernliganiveau haben kann. Das letzte Spiel bei den Würzburger Kickers II (0:2) hat dies wieder deutlich gezeigt. Nur mehr Florian Fruth saß als Feldspieler neben Torhüter Moritz Plößl auf der Bank. Dass Trainer Lutz Ernemann sozusagen „aus dem Vollen schöpfen kann“, wie es immer so treffend heißt, kann man ja nun wirklich nicht sagen. 18 Spieler inklusive Torhüter Bleisteiner und Ritter hat Ernemann zur Verfügung – das reicht auch quantitativ nicht aus. Weil aber Lutz Ernemann immer optimistisch denkt, ist er schon froh, dass wohl Michael Dietl wieder dabei sein kann. Ernemann: „Es wird aber zu 90 Minuten Einsatz noch nicht reichen.“ Darüber hinaus kann er wieder auf Pascal Tischler zurückgreifen, und Martin Popp ist auch wieder im Kader.

Aschaffenburg kommt gewiss nicht als Außenseiter nach Amberg, wenn auch gegen Amberg-Bezwinger Jahn Forchheim erst ein Tor in der 90. Minute durch Hamza Boutakhrit den 3:2-Sieg für die drückend überlegenen Aschaffenburger sichergestellt hat. „So oft, wie wir heute im 16er zum Schuss gekommen sind, das haben wir in den letzten Spielen nicht erlebt“, bilanzierte Trainer Jochen Seitz die Begegnung gegen Forchheim.



Zeugnis der Stärke
Nur eine Niederlage in den letzten acht Spielen (1:2 gegen Ansbach) ist ein beredtes Zeugnis von der Stärke der Aschaffenburger. 43 Tore (43:21) hat der beste Angriff der Liga erzielt, da wissen die Amberger um Defensivstratege Kevin Kühnlein schon mal, was zu erwarten ist. Allein Björn Schnitzer hat in 17 Spielen 16 Tore erzielt. Der Tabellendritte wird demnach den jungen Abwehrleuten im gelb-schwarzen Dress jede Menge Arbeit bereiten. Wenn es aber eine Möglichkeit gibt, den Aschaffenburgern beizukommen, dann wird das in Amberg sein, denn elf Punkte aus sieben Auswärtsspielen lassen die Hoffnungen der Amberger nicht von vornherein aufs Eis legen.
Aufrufe: 027.10.2017, 11:45 Uhr
Klaus HöglAutor