2024-04-25T14:35:39.956Z

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Emotionaler Abschied nach neun Jahren zwischen den Pfosten beim SSV Jeddeloh: Dennis Evers (in ), die „Katze vom Kanal“,  wurde von den Fans nach der Oberliga-Meisterschaft gefeiert. Volkhard Patten
Emotionaler Abschied nach neun Jahren zwischen den Pfosten beim SSV Jeddeloh: Dennis Evers (in ), die „Katze vom Kanal“, wurde von den Fans nach der Oberliga-Meisterschaft gefeiert. Volkhard Patten

Fanliebling gefällt neue Aufgabe

Den 13. Mai 2017 dürfte Dennis Evers wohl nicht so schnell vergessen. Nach seinem letzten Oberliga-Spiel zwischen den Pfosten beim SSV Jeddeloh ...
genoss der Torhüter sein Bad in den Fans. Neun Jahre hatte er den Ammerländern die Treue gehalten und war dafür von den Anhängern in ihr Herz geschlossen worden.

Die Fußballer des SSV Jeddeloh bekommen es am Samstag in der 53acht-Arena mit dem VfB Lübeck zu tun. Die Partie gegen den Vierten wird um 14 Uhr angepfiffen.

Jeddelohs Trainer Key Riebau ist besonders vor dem schnellen Umschaltspiel der Gäste aus Schleswig-Holstein gewarnt: "Lübeck verfügt über individuell gute Spieler, die bei Ballgewinn mit wenig Kontakten stets viele Meter Raumgewinn erzeugen wollen." Deshalb sei es unheimlich wichtig, dass sein Team gut organisiert gegen den Ball arbeitet und bei Ballverlusten schnell wieder in die Ordnung findet.

"Halten wir die Konzentration bei den Gegenstößen hoch, sind wir auf einem sehr guten Weg. Aus dem Spiel heraus haben wir in der Saison bisher noch nicht so viele Chancen zugelassen", lobt Riebau sein Team.

Änderungen in der Startelf wird es im Vergleich zur 1:2-Heimpleite gegen Egestorf-Langreder von vor zwei Wochen geben. Luka Tomas sah die rote Karte, Marcel Gottschling fehlt nach seiner fünften gelben Karte ebenfalls. Mut macht Riebau auch den Spielern, die zuletzt nicht so zum Einsatz gekommen waren: "Die Jungs sind im Training richtig ehrgeizig. Das ist in so einer Situation nicht selbstverständlich, wenn man lange ohne Einsatz geblieben ist. Der ein oder andere Spieler könnte dafür belohnt werden."

Auch wenn Evers heute nicht mehr für die Jeddeloher aufläuft, ist es um den 39-Jährigen nicht still geworden. Die "Katze vom Kanal" hat schnell eine neue Rolle im Team des SSV Jeddeloh gefunden. Seit Beginn der Saison trainiert er die Torhüter und lässt die Keeper dabei von seiner Erfahrung profitieren.

"Besser als mit einer Meisterschaft kannst du nicht aufhören", sagt Evers mit einem Lachen. Gedanken über seine sportliche Zukunft hatte er sich aber schon vor dem Ende der Spielzeit gemacht. "Ich werde bald 40 und habe beruflich zudem viel zu tun. Da macht man sich schon seine Gedanken", gibt der Torhüter zu. Da kam ihm das Angebot der Jeddeloher, als Torwart-Trainer einzusteigen, genau recht. Bereut hat er diesen Schritt bisher nicht. "Der Anreiz, Regionalliga zu spielen, war schon da. Es ist aber gut, wie es jetzt gelaufen ist", zeigt sich Evers zufrieden.

Bei den Trainingseinheiten kümmert sich Evers nun um die Fortschritte von Christian Meyer, Marco Maaß und Felix Bohe. "Es macht mit den Jungs einfach viel Spaß. Dazu kommt, dass wir auf der Torhüterposition eine hohe Qualität haben", lobt er das Torwart-Trio. Zwar habe Meyer derzeit die Nase vorne. Aber besonders auf der Torhüterposition ist es ein Tagesgeschäft und die Saison lang, weiß Evers, der in der vergangenen Saison nach einer Verletzung von Marco Maaß auf die Bank verbannt wurde.

Wer letztendlich auch am Samstag um 14 Uhr im Heimspiel gegen den VfB Lübeck das Tor hüten wird, entscheidet am Ende Trainer Key Riebau in Rücksprache mit Evers. "Jeder unserer drei Keeper hat das Format für die Regionalliga. Da hätte ich keine Bauchschmerzen jemanden ins Spiel zu werfen. Key hat da schon ein bisschen ein Luxusproblem", freut sich der 39-Jährige. So zeigte Maaß im Pokal beim Sieg im Elfmeterschießen gegen Egestorf-Langreder eine tolle Leistung. Auch Bohe, der bisher meist außen vor blieb, zeigte in der Vorbereitung gute Spiele.

Und wenn gar nichts mehr geht, würde auch die "Katze" nochmal die Handschuhe anziehen. "Zutrauen würde ich mir das schon. Dazu müsste ich aber wieder an der Fitness arbeiten", sagt Evers mit einem Lachen.

Doch auch seine Rolle am Spielfeldrand gefällt ihm mittlerweile sehr gut. Ab und zu jucke es ihn aber noch in den Fingern, wenn seine ehemaligen Kollegen in der vierthöchsten Spielklasse um die Punkte kämpfen. "Ich habe aber gedacht, dass es schwerer ist, plötzlich nicht mehr auf dem Feld zu stehen", gibt Evers zu.

Für das Duell mit Lübeck, bei dem Evers seine Torhüter wieder ganz genau beobachten wird, tippt er auf ein knappes 2:1 seiner Jeddeloher. "Nach zwei Niederlagen in Folge sind wir wieder gefordert. Bei dem Wetter wird es ein hart umkämpftes Spiel. Da bin ich guter Dinge, dass wir was holen können", sagt er.

Aufrufe: 018.11.2017, 09:48 Uhr
Lars PuchlerAutor