2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mit dem linken Fuß nimmt Rico Bork Maß und trifft mit diesem Schuss ins untere rechte Eck zur 1:0-Führung für Eutin 08, Abwehrspieler Yannik Schulze kann für den VfV Borussia 06 Hildesheim nichts mehr retten.
Mit dem linken Fuß nimmt Rico Bork Maß und trifft mit diesem Schuss ins untere rechte Eck zur 1:0-Führung für Eutin 08, Abwehrspieler Yannik Schulze kann für den VfV Borussia 06 Hildesheim nichts mehr retten.

Eutin 08 furios gegen den VfV Borussia 06 Hildesheim

Ostholsteiner mit glänzender Heimpremiere

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In den ersten 45 Minuten lieferten sich Aufsteiger Eutin 08 und der VfV Borussia 06 Hildesheim eine ausgeglichene Partie, in der die Gastgeber mit einer glücklichen 1:0-Führung in die Pause gingen. Doch in der zweiten Halbzeit präsentierte sich den über 600 Zuschauern ein anderes Bild, die Eutiner erzielten durch Rico Bork mit einer technisch perfekten Direktabnahme das 2:0 – und spielten die Gäste aus Niedersachsen förmlich auseinander. Mit 4:0(1.0) Toren stand ein unerwartet deutlicher Sieg zu Buche. „Ich glaube, wir waren nette Gäste für euer erstes Regionalligaspiel“, sagte VfV-Trainer Jörg Goslar mit einem Anflug von Galgenhumor.

Der Hildesheimer Coach beklagte, dass seine Mannschaft in der ersten Halbzeit zwar deutlich mehr Ballbesitz gehabt habe, aber daraus kein Kapital in Form von Toren geschlagen habe. Die Gäste setzten schon in der vierten Minute ein Ausrufezeichen, kamen durch Thomas Sonntag zur ersten Großchance, die Torwart Lennart Weidner aber mit einer Fußabwehr glänzend parierte.

Beide Mannschaften kämpften sich in das Spiel hinein, Schiedsrichter Kevin Rosin aus Lieth pfiff selten, ließ die Partie großzügig laufen, beließ es bei Ermahnungen, hatte das Spiel dennoch gut im Griff. Einen Anflug von Hektik gab es in der 16. Minute, als Marvin Ibekwe am Eutiner Strafraum hart gegen Christian Rave einstieg, der sich behandeln lassen musste und humpelnd auf das Spielfeld zurückkkehrte.

Für den zweiten Aufreger der Partie sorgte Florian Stahl, der kurz vor der Pause nach einem langen Pass an der Strafraumgrenze, genau wie der Hildesheimer Torwart Nils Zumbeel, voll durchzog, Zumbeel blieb verletzt liegen, Stahl sah die Gelbe Karte, der Gäste-Schlussmann konnte nach einer Behandlungsunterbrechung weitermachen.

Da führten die Gastgeber bereits 1:0. Stahl hatte den Ball zu Rico Bork in den 16-Meter-Raum gepasst, der drehte sich um drei Gegenspieler herum und zog aus zwölf Metern mit links ab, der Ball schlug zum 1:0 im langen Eck ein (32.). In der 21. Minute war Stahl aus sechs Metern an Zumbeel gescheitert, der Hildesheimer Anhang frohlockte: „Hexer!“

Auf der anderen Seite zog Mats Kaiser aus zwölf Metern ab, Weidner hielt den Ball sicher fest (26.). Und gegen einen Schuss aus kurzer Entfernung bewies Weidner seine Klasse-Reflexe, als er den Ball mit dem Fuß abwehrte (30.). Die dickste Eutiner Möglichkeit nach dem Bork-Treffer blieb ungenutzt, wieder hatte Stahl abgezogen, Zumbeel wehrte zur Seite ab, Rico Bork stürmte heran und setzte den Schuss übers Tor (33.).

In der zweiten Halbzeit brachte eine Traumkombination von Stahl und Bork Eutin 08 auf die Siegerstraße: Stahl servierte den Ball mit Gefühl von rechts, Bork nahm ihn mit links aus vollem Lauf und hämmerte ihn unhaltbar zum 2:0 in die Maschen (55.).

Jetzt wurden die Gastgeber immer selbstbewusster, der VfV Hildesheim hatte kaum noch etwas zu bieten, Weidner fischte einen Schuss von Yannik Schulze sicher aus dem unteren linken Eck (60.). Im Angriff zeigten Wölk und Stahl, dass sie eine Abwehr auseinanderspielen können. Zunächst fing Zumbeel noch einen Stahl-Kopfball nach Wölk-Vorarbeit (70.), doch dann war er zweimal chancenlos. Wölk flankte von rechts, Stahl köpfte das 3:0 (74.), dann lupfte Wölk einen Stahl-Pass frech aufs kurze Eck, ein Rettungsversuch von Schulze kam zu spät, das war das 4:0 (78.).

„Es war diese Woche nicht einfach“, sagte Mecki Brunner unmittelbar nach dem Spiel, denn die Mannschaft hatte das 1:3(1:0) vom Saisonstart beim 1. FC Germania Egestorf/Langreder zu verdauen. Die Mannschaft habe sich nicht beirren lassen, mit Geschlossenheit überzeugt. „Das 2:0 war der Brustlöser“, analysierte Brunner.

Florian Stahl war von der Atmosphäre angetan: „Die Zuschauer haben uns förmlich nach vorne gepeitscht!“ Sein Trainer ordnete letztlich das Spiel realistisch ein: „Vergangene Woche in Barsinghausen war nicht alles schlecht – und heute war auch noch nicht alles gut. Wichtig ist, dass wir in der Regionalliga angekommen sind.“
Aufrufe: 06.8.2017, 19:54 Uhr
SHZ / Harald KlippAutor