SC Weiche Flensburg 08 gegen FC St.Pauli II mit Remis

Weiches Trainer Daniel Jurgeleit hatte in etwa die Elf aufgeboten, die sich nach der Vorbereitung angedeutet hatte. Alle drei Neuzugänge standen in der Startelf. Taktisch setzte er auf eine 3-4-2-1-Formation. Dem stellte St.-Pauli-Trainer Joachim Philipkowski, der ohne echte Profis auskommen musste, eine ähnlich sortierte Elf entgegen.

Defensiv formierten sich die Hamburger in einer Fünferkette.Die Flensburger hatten in der Anfangsphase so einige Probleme mit früh störenden Gästen. Zunächst zeigten sich die in erster Linie nach den viel zu zahlreich verursachten Standards. So kam im Anschluss an einen Keller-Freistoß Brian Koglin völlig frei zum Kopfball, legte aber nur quer. Dennoch kam am Ende Sirlord Conteh frei zum Schuss und zwang den Ex-St.-Paulianer Florian Kirschke zu einer Glanztat (9.).

Sieben Minuten später brannte es nach einem Einwurf im SCW-Strafraum, als Fiete Sykora den Ball verlor, Christian Jürgensen aber gerade noch vor Jan-Marc Schneider klärte. Mit zunehmender Dauer wurden auch die Probleme aus dem Spiel heraus für die Weicher Defensive offensichtlich. Immer dann, wenn St. Pauli schnell umschaltete, erwischte der Gast die heimische Deckung Mann gegen Mann und spielte dann seine Tempovorteile aus.

Musterbeispiel war das 0:1, als Schneider mit Ball schneller war als Jonas Walter ohne und auch kein anderer Flensburger energisch einschritt. So krönte der St.-Pauli-Angreifer sein gutes Solo mit dem 0:1 (21.). Sechs Minuten später köpfte Conteh nach einer Ecke völlig freistehend vorbei. Weiche fand erst nach einer knappen halben Stunde etwas besser ins Spiel, reduzierte die Fehler im Aufbauspiel und kam zu Abschlüssen.

Das erste Raunen ging durchs Publikum, als ein strammer Schrägschuss des Ex-St.-Paulianers Nico Empen knapp vorbei zischte (28.). Der Ausgleich entsprang der ersten schnellen Direktkombination über die linke Seite. Die war nach einem unpräzisen Pass eigentlich vom zurücklaufenden Conteh geklärt, doch er spielte Sykora vor die Füße, der Empen bediente, der wiederum von Koglin zu Fall gebracht wurde. Den berechtigten Elfmeter schoss Sykora genau unter die Latte zum 1:1 (35.).

Anschließend lief das Weicher Spiel flüssiger. Die Kombinationen endeten aber oft im Abseits. So traf Empen zwei Mal ins Tor, wurde aber jeweils zurückgepfiffen (41., 45.).In die zweiten Halbzeit nahmen die Gastgeber diesen Schwung mit. Weiche traute sich mehr zu, machte Druck. Binnen einer halben Minute gab es zwei fast deckungsgleiche Chancen.

Jeweils war es Paetow, der von rechts flach herein gab. Erst versuchte es Empen per Hacke, scheiterte aber am auf der Linie postierten Ambrosius (48.). Mit der nächsten Aktion probierte es Fabian Arndt ähnlich artistisch, traf aber den Ball nicht voll (49.). Sykora scheiterte mit einer Volleyabnahme an Svend Brodersen, der auch den folgenden Empen-Kopfball hielt (60.).

Auf der Gegenseite sorgte ein Arndt-Ballverlust für ein erneut sehr gefährliches Solo von Schneider, der aber diesmal verzog (63.). Der eingewechselte Irwin Pfeiffer war völlig freistehend überrascht und schob Kirschke den Ball in die Arme (80.).

Bei den Flensburgern blieb Empen gegen seine Ex-Kollegen schwer zu bremsen, verzog aber auch aus spitzem Winkel, als er nach einem abgeblockten Schuss gut nachgesetzt hatte (76.). Eine letzte Flensburger Schlussoffensive mit mehreren Standards blieb ohne Erfolg.

SR: Benen (Nordhorn), Assistenten Kirchland, Gutendorf. Note 4. Ohne spielentscheidende Fehler, aber nicht souverän in der Zweikampfbewertung, übersah ein paar kleine Fouls, hätte Jürgensen verwarnen müssen. Die eine oder andere Abseitsentscheidung war sehr zweifelhaft.
Zuschauer: 962 (im Manfred-Werner-Stadion).
Tore: 0:1 Schneider (21.) nach einem Sololauf über die linke Seite, 1:1 Sykora (35.) per Foulelfmeter (Koglin an Empen).
Gelbe Karten: Walter (69., Foulspiel).