2024-05-14T11:23:26.213Z

Vereinsnachrichten
Verbissen: VfB-Kapitän Daniel Franziskus (gelbes Leibchen) kämpft mit Lübecks Yannick Deichmann um den Ball. Schiedsrichter Patrick Schult beobachtet die Szene.
Verbissen: VfB-Kapitän Daniel Franziskus (gelbes Leibchen) kämpft mit Lübecks Yannick Deichmann um den Ball. Schiedsrichter Patrick Schult beobachtet die Szene.

Ein Saisonstart zum Nörgeln

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Sie sitzen in jedem Fußball-Stadion: Die notorischen Nörgler, die je nach Spielverlauf die eigene oder die gegnerische Mannschaft beschimpfen ...
oder gern auch Schiedsrichter-Schelte betreiben. Einer der größten Fan-Schreihälse beim VfB Lübeck dürfte es am Freitagabend verbal ins Fernsehen geschafft haben. So laut waren seine Tiraden, die er beim 2:0-Sieg seines Clubs im live bei Sport1 gezeigten Saison-Eröffnungsspiel der Regionalliga gegen das Team des VfB Oldenburg und die Unparteiischen abließ.

"Das ist eine Grottentruppe", schallte es in Minute 27 in Richtung Gästetrainer Dietmar Hirsch, dessen Team am Ende eine verdiente Niederlage vor 2201 Zuschauern im Stadion an der Lohmühle kassieren sollte, aber derartige Pöbeleien natürlich nicht verdient hatte. "Wir haben ein gutes und intensiv geführtes Spiel gesehen", meinte Hirsch später, musste aber eingestehen: "Ab der 60. Minute haben wir gemerkt, dass wir teilweise noch etwas naiv sind."

Schon in Halbzeit eins war Lübeck besser gewesen, hatten aber nicht getroffen. In der 15. Minute parierte Gästekeeper Hrvoje Bukovski einen Versuch von Gary Noel und ebenso stark den Nachschuss von Nico Löffler. Letzterer kam erneut an den Ball, scheiterte jedoch am auf der Linie rettenden Ahmet Saglam.

Die Oldenburger kamen zu oft zu spät in die Zweikämpfe, so dass sie sich oft nur mit kleinen Fouls zu helfen wussten, die sehr zum Ärger des Tribünen-Krakeelers von Referee Patrick Schult nicht mit Gelb bestraft wurden. "Wir waren gedanklich nicht schnell genug", meinte Frederik Lach, der diesmal im Abwehrzentrum neben Saglam spielte. "Offensiv ging kaum etwas insgesamt waren wir nicht aktiv genug", urteilte Lach. Leon Lingerski hatte die einzige Chance der Oldenburger in Halbzeit eins. Es war ein Zufallsprodukt nach einer Ecke von Daniel Franziskus (45. Minute).

Nach der Pause hatte Löffler bei einem Schuss aus halbrechter Position ans Außennetz Lübecks nächste gute Möglichkeit (46.). Fast von derselben Stelle aus schloss Gökay Isitan einen Konter zum 1:0 ab, bei dem Marc Meunier im Mittelfeld der Gäste keine gute Figur abgab (60.). "Da muss er einfach foulen", meinte Franziskus. Auch dem zweiten Treffer ging ein Schuss von besagter Stelle voraus. Bukovski konnte den Versuch von Gary Noel nur in die Mitte abwehren, wo Marvin Thiel zum 2:0 abstaubte (65.). "Wir haben uns zum Start ordentlich präsentiert", sagte Lübecks Trainer Rolf Martin Landerl.

Als Alexander Lüttmers die einzige reelle Chance der Gäste vergab (90.+2), hatte sich der notorische Nörgler von der Tribüne übrigens gerade zufrieden lächelnd verabschiedet. Dass die einzige Gelbe Karte der Partie an einen Lübecker (Noel) gegangen war, hatte er zuvor sehr treffend kommentiert. "Die haben ja alle schon Gelb", meinte er mit Blick auf die Leibchen der Oldenburger.

Aufrufe: 029.7.2017, 09:45 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor