Ein Remis, das keinem hilft

Die Partie war geprägt von zahlreichen kleinen Fouls (neun Gelbe Karten: fünf für Ingelheim, vier für Oppau), vielen Ballverlusten, intensiven Zweikämpfen und dem erkennbaren Willen beider Teams, das Spiel zu gewinnen. Dass es für die Ingelheimer nicht reichte, lag auch daran, dass Julius Haas in der 13. Minute mit der ersten Ingelheimer Chance, einem Foulelfmeter, an Oppaus Torwart Kevin Rebholz scheiterte. Nicolaj Simon war von Marcel Tauche zu Fall gebracht worden. Die zweite Gelegenheit, in Führung zu gegen, hatte Tim Schweikardt. Sein Keeper André Maurer schickte ihn nach einem gefangenen Eckball mit einem weiten präzisen Abschlag auf die Reise. Schweikardt ließ seinen Gegenspieler stehen, schoss aber dann übers Tor (44.). „Da denkt man nur daran, das Ding irgendwie wie reinzuschießen, und dann rutscht der Ball über den Schlappen“, trauerte der 23-Jährige der vergebenen Chance nach. Ansonsten hatten allerdings die Gäste mehr Spielanteile. André Maurer im Ingelheimer Tor bewahrte seine Mannschaft mehrfach vor einem Rückstand – insbesondere mit einer Glanzparade nach einem scharf geschossenen Freistoß von Schmalenberger (17.).

Nach der etwas überraschenden Ingelheimer Führung kurz nach Beginn der zweiten Hälfte übernahm Oppau wieder mehr das Kommando, hatte aber außer dem Treffer zum Ausgleich keine wirklich zwingenden Chancen. Mit dem Schlusspfiff hätten die Ingelheimer fast doch noch den ersehnten Dreier eingefahren. Adrian Liebers Freistoß von rechts wurde aber von Thomas Hofmann und Marius Haber im Strafraum knapp verpasst. Der ärgerte sich: „Ich dachte, mein Mitspieler vor mir kommt dran an den Ball. Und so habe ich die falsche Bewegung gemacht, bin nicht reingerutscht und der Ball fliegt an mir vorbei.“

Bert Balte resümierte: „Mit dem verschossenen Elfmeter fing es schon an. Das sind die Chancen, die man als Tabellenletzter einfach nutzen muss. Beide Mannschaften sind dann voll auf Risiko gegangen. Wir kamen aber oft einen Schritt zu spät. Im Mittelfeld hatte Oppau in den Zweikämpfen doch noch die Nase vorne“, bewertete er das unbefriedigende Ergebnis als leistungsgerecht. Unzufrieden war auch sein Gegenüber: „Das Spiel hat gezeigt, warum beide Mannschaften unten drin stehen. Es gab viele lange Bälle, viele Zufallsprodukte“, sagte Sascha Weindel nach dem zerfahrenen Spiel. „Wir hatten uns mehr versprochen. Das ist kein Punktgewinn“, so der Trainer des BSC.

Und wie geht es jetzt am Blumengarten weiter? Nicolaj Simons Antwort: „Jetzt müssen wir halt die ,schweren‘ Punkte holen. In der Hinrunde haben wir immer gegen die stärkeren Mannschaften besser gespielt. Insofern – warum sollte es nicht klappen?“ Tim Schweikardt ergänzte: „Dienstag Training, Donnerstag Training, Freitag Training, am Sonntag gewinnen“ – beim Tabellenachten Geinsheim.

Spvgg- Ingelheim: Maurer – Kaden, Haber, Haas, Brendle – Maaß, Janke (46. Pieper) – Strebel, (71. Mizuguchi), Lieber, Schweikardt – Simon (67. Hofmann).

BSC Oppau: Rebholz – Parrotta, Tauche, Weiß, Schmalenberger (77. Jakob) – Müller, Bensid, Garlipp, Golab (60. Graf) – Schneider, Cetin.

Tore: 1:0 Maaß (48.), 1:1 Parrotta (65.).

Besonderes Vorkommnis: Haas (Ingelheim) scheitert mit Foulelfmeter an Rebholz (13.).

Zuschauer: 70.

Schiedsrichter: Jan-Erik Breuer (Ellweiler-Dambach).