2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Mit Herz und Seele bei der Sache: Auch wenn Eichholz’ Coach Hanifi Demir keine lange Trainerkarriere anstrebt, gibt er in seiner derzeitigen Funktion absolut alles für den Verein. Foto: sru
Mit Herz und Seele bei der Sache: Auch wenn Eichholz’ Coach Hanifi Demir keine lange Trainerkarriere anstrebt, gibt er in seiner derzeitigen Funktion absolut alles für den Verein. Foto: sru

Eichholzer SV: Vereinsidentifikation als Basis des Erfolgs

Der Jugend gehört die Zukunft beim ESV

Jung, unbekümmert, modern. Im Fußball scheint beim Thema Trainer der Jugendwahn ausgebrochen zu sein. Klammert man einmal Bayern-Coach Jupp Heynckes (72) aus, wird in den Bundesligen auf die „Jungen Wilden“ gesetzt. Julian Nagelsmann (30) von der TSG Hoffenheim, oder auch Florian Kohfeldt (35), der von der Reservemannschaft des SV Werder Bremen nach der Trennung von Alexander Nouri hochgerückt war, sind nur zwei Beispiele dafür.

Vom Alter her, auch wenn es sich „nur“ um einen Trainer aus der Verbandsliga Süd handelt, passt auch Hanifi Demir in dieses Anforderungsprofil. Doch der 30-jährige Coach des Eichholzer SV schwimmt gegen den Strom, hat für sich eine eher ungewöhnliche Entscheidung in jungen Jahren getroffen: „Nach dem ESV werde ich nichts mehr mit Fußball am Hut haben. Das steht für mich fest. Aktuell liebe ich meinen Posten an der Guerickestraße, weil mir der Job, den ich unentgeltlich ausführe, viel Spaß macht. Ich bin Eichholzer durch und durch, lege großen Wert auf Zusammenhalt und Freundschaft. Das alles ist hier gegeben. Doch mir ist auch bewusst, dass irgendwann einmal ein Generationswechsel vollzogen wird. Spätestens dann wäre für mich die Zeit gekommen, um ganz aufzuhören.“

Einen Zukunftsplan – ohne Fußball – hat Hanifi längst geschmiedet. Berufliche, aber auch familiäre Dinge hätten dann Vorrang. „Für mich gilt es andere Prioritäten zu setzen. Statt dreimal in der Woche auf dem Trainingsplatz zu stehen. Irgendwann möchte ich mehr Zeit in andere Dinge investieren. Ich habe eine große Familie – die kommt aktuell etwas zu kurz“, erklärt Demir ganz nüchtern.

Der Bankangestellte, der zunächst beim SF Herrnburg die Damen trainierte, schloss sich 2010 dem ESV an. Über das Damenteam landete er 2016 bei der 1. Herrenmannschaft und arbeitet dort aktuell sehr erfolgreich. Auf dem 5. Platz rangieren die Lübecker zur Winterpause. Ein gutes Ergebnis aus Sicht des Trainers. „Wir sind auf jeden Fall zufrieden damit. Es wurden viele neue, junge Spieler erfolgreich eingebaut. Mit der Rolle, die Eichholz in der Verbandsliga spielt, können wir uns alle hier anfreunden.“

Doch Demir denkt auch schon weiter, will seinem Herzensverein, wenn dann irgendwann für ihn als Coach endgültig Schluss ist, etwas auf den Weg in die Zukunft mitgeben. „Es soll jetzt die Basis für die nächsten Jahre gelegt werden. Dafür wird im Verein alles getan. Für mich persönlich ist es wichtig, dass es womöglich gelingt, die jetzigen Spieler zu eingefleischten ESV’ern zu machen, die dann genauso stolz sind wie ich, bei so einem Verein sein zu dürfen.“
Aufrufe: 019.1.2018, 12:00 Uhr
SHZ / SRUAutor