Mit dünnem Kader zu Vizemeisterschaft und Aufstieg

"Gleich in meinem ersten Herrenjahr so eine Saison. Schade, dass ich etwas reumütig auf meine Karriere zurückblicken muss. Als Spieler und Person habe ich mir sicherlich weitere bedeutende Highlights verbaut", sagt Christian Eschke heute. Vor etwa 600 Zuschauern traten die Dollerner gegen den FC Basbeck/Osten aus dem Landkreis Cuxhaven an. "Ich denke, es waren der Lautstärke nach zu urteilen eher 800", erwidert der inzwischen 38-Jährige. Wenige Minuten nach dem Anpfiff zündelten die Basbeck-Anhänger Rauchbomben. Genau aus diesem Rauch heraus schlug Holger Kracke eine Flanke in den FC-Strafraum, wo Christian Eschke per Flugkopfball das 1:0 für Dollern erzielte. "Das war erst mein zweites Saisontor", so Eschke. Das Wetter wurde immer schlechter, schließlich kam es zu einem starken Gewitter. Die folgende längere Unterbrechung brachte nicht nur Basbeck/Osten wieder ins Spiel, auch die Videokamera (gab es damals noch!!), die das Dollerner Spiel aufzeichnen sollte, verabschiedete sich. Basbeck stellte sich taktisch neu auf und traf zum 1:1. "Danach verlief die Partie sehr ausgeglichen. Aber wir hatten ja noch unseren Rolf Michel", freut sich Eschke noch heute. Der heute 52-jährige Michel, der später zum MTV Hammah wechselte, sorgte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit mit dem 2:1 für Jubelstürme auf Seiten des Dollerner SC. Die mitgereisten Anhänger stürmten den Platz, sodass der Schiedsrichter mit Spielabbruch drohte. "Glücklicherweise beruhigte sich alles und wir konnten unsere Siegesfeier in der Kabine fortführen. Mit dem Bus ging es dann zurück nach Dollern, wo wir auf dem Saal bis zum nächsten Morgen ausgiebig feierten. Ich kann mich noch an ein Telefonat mit meinem damaligen Arbeitskollegen Marijan Finke erinnern, der damals beim MTV Himmelpforten spielte. Als er von mir hörte, dass wir aufgestiegen sind, meinte der zu seinen Mitspielern "Scheiße, Dollern ist aufgestiegen", so Eschke. Als Anmerkung, der MTV Himmelpforten spielte damals bereits in der Bezirksklasse und es war zu der Zeit nicht immer angenehm, gegen den Dollerner SC zu spielen, da das Team um Christian Eschke eine unbeschreibliche Siegermentalität an den Tag legte und für verweichlichte Teams ein unangenehmer Gegner war. Das gemeinsame Bier nach den Spielen gab es allerdings immer.

Wenn noch jemand (w/m/d) an besondere Highlights der Karriere zurückblicken kann, schreibt eine Mail an fupa_brunsch@tageblatt.de, möglichst gleich mit Fotos.