2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
F: Schlitz
F: Schlitz

Doch lieber drei Punkte...

...als einen Schönheitspreis +++ Lind und Missal treffen zum 2:1 der Eintracht gegen Rodenbach

BAD KREUZNACH. Lieber gut und erfolglos spielen oder doch eher schlecht, aber dafür siegreich? Für Eintracht-Trainer Thomas Wunderlich stellt sich diese Frage nach dem 2:1 (0:1) gegen den SV Rodenbach nicht wirklich. „Ich will unsere Leistung gar nicht werten“, sagte der Bad Kreuznacher Übungsleiter. Was zählte, waren drei Punkte in diesem Duell zweier Mannschaften, die direkten Kontakt zu den Abstiegsplätzen der Fußball-Verbandsliga haben. Und diese drei Punkte fuhren die Gastgeber am Ende einer schwachen Partie dann doch verdient ein.

Hatten die Bad Kreuznacher in der Vorwoche trotz guter Vorstellung die Belohnung liegen gelassen, so konnten sie diesmal an ihre Leistung aus Idar-Oberstein sicher nicht anknüpfen. Dafür haben sie aber drei Zähler mehr. Vielleicht lag’s auch daran, dass die Eintracht im Heimspiel mehr in der Spielgestaltung als in der Spielverhinderung gefordert war. Auf dem tiefen und mit der Zeit zerwühlten Geläuf ging so mancher Pass daneben. Allerdings konnten die Gäste aus der Pfalz ihrerseits noch weniger spielerische Akzente setzen.

Kalle Volp und Nils Flühr machen ihren Weg

Die richtig guten Möglichkeiten der Anfangsphase verzeichneten Nils Flühr, der schon in der zweiten Minute aus kurzer Distanz scheiterte, und René Mecking per Seitfallzieher nach dem schönsten Spielzug über Deniz Darcan und Tim Hulsey (21.). Flühr zählt zu den positiven Erscheinungen der vergangenen Wochen. „Jetzt läuft es endlich“, freute sich der 19-jährige Linksverteidiger, der sich aktuell im Youngster-Duell auf dieser Position gegen Fabien Spreitzer (18) durchgesetzt hat. Auch sein Trainer lobt ihn: „Er ist ruhig geblieben und nie von seinem Weg abgekommen. Er nimmt an, was die Teamkollegen ihm sagen und spielt sachlich.“ Anerkennung gibt es zudem von einem der ehemaligen Zweitliga-Kicker der SGE. Kalle Volp, einst pfeilschneller Außenbahnspieler und aktuell im erweiterten Eintracht-Vorstand, traut Flühr einiges zu: „Der Junge wird seinen Weg machen, das gefällt mir.“

Volp machte derweil schon während der Verbandsliga-Partie seinen Weg – und zwar weg vom Spielfeld. „Das war nicht gut, das konnte ich mir nicht mehr ansehen“, ärgerte er sich über das Geschehen auf dem Platz. Dort waren die spröde kickenden Gäste sogar 1:0 in Führung gegangen, als erst Sebastian Baumann über den Ball gesäbelt und anschließend auch Ivan Tadic im Tor keine wirklich gute Figur gemacht hatte. Dennis Leist bedankte sich und schob aus kurzer Distanz ein (25.).

Erst Druck, dann Erleichterung

In der Folge spürte man den großen Druck, der vor allem auf den ganz in Weiß spielenden Kreuznachern lastete. Viele Stockfehler, dazu oft kein Zugriff auf das Geschehen kennzeichneten den Auftritt der SGE. Dass es in der zweiten Hälfte wenigstens etwas besser wurde, lag auch an der Einwechslung von Niklas Schneider zur Pause. „Seine Art Fußball zu spielen hat es gebraucht“, sah sich Wunderlich nach dem Tausch bestätigt. Schneider war agil, verlangte den Ball, machte diesen auch mal „fest“ und war zudem mittendrin im Geschehen, als Christopher Lind eine Flanke von Tim Hulsey zum Ausgleich einnickte (47.).

Die 2:1-Führung der Eintracht nur zehn Minuten später war schließlich eine Frage des Willens. Pascal Missal stocherte im Nachsetzen das Spielgerät über die Linie. Nicht ansehnlich, aber verdient. „Und sicher auch ein bisschen glücklich“, fand Nils Flühr, der in der Schlussphase mit seinen Defensiv-Kollegen doch noch einmal unter Druck geriet. Da drängte Rodenbach nämlich auf den Ausgleich. Dann war aber auch Keeper Tadic zweimal zur Stelle, als er gebraucht wurde. Als „unterm Strich okay“ heftete Flühr das Spiel ab und freute sich verdientermaßen nach Abpfiff im Kreis seinen Kollegen. Coach Wunderlich blickte derweil schon wieder voraus. „Nächste Woche in Kandel nachlegen und noch gegen Herschberg punkten, dann kann die Winterpause kommen.“ Getreu der Devise: im Zweifel lieber schlecht, aber erfolgreich.


SG EINTRACHT - SV RODENBACH 2:1
  • SG Eintracht: Tadic – Flühr, Simioanca, Cevirmeci, Baumann – Missal, Darcan, Umbs (60. Yakut), Hulsey – Lind, Mecking (46. Schneider).
  • Tore: 0:1 (25.) Leist, 1:1 (47.) Lind, 2:1 (59.) Missal.
  • Schiedsrichter: David Wegemann.
  • Zuschauer: 150.
Aufrufe: 019.11.2016, 18:11 Uhr
Mario LugeAutor