Diese Tatsache war aber schon fast das einzig Positive, über das sich Vilzing´s Coach hinterher an diesem Samstagnachmittag freuen konnte, denn seine Schützlinge waren in den neuzig Minuten zuvor über weite Strecken keineswegs wie ein Aufstiegsanwärter aufgetreten. Vielmehr hatten sie Glück, dass der Gegner sich ebenfalls ziemlich schwach präsentierte und die DJK deshalb nicht bezwingen konnte.
Mit Beginn der zweiten Hälfte schien es zunächst so, als würden Vogl, Seidl und ihre Kameraden besser in die Partie finden. Ein Freistoß von Erich Vogl aus bester Position strich am Pfosten vorbei (52.), Christian Kufner scheiterte unmittelbar darauf freistehend mit der bislang besten Chance des ganzen Spiels am gut reagierenden Markus Dagner. Als nach einer guten Stunde die Gäste auf 2:0 erhöhten, schien die Partie gelaufen. David Romminger hatte einen Strafstoß bombensicher verwandelt, nachdem Michael Hamberger im „Sechzehner“ gelegt worden war. Die Gäste machten aber nun den Fehler, dass sie nicht energisch genug nachsetzten, sondern vielmehr die Führung verwalteten. Hätten die Schwarzgelben in der Folge konsequent und zielstrebig ihre Räume genutzt, hätten sie Wernberg wohl in seine Einzelteile zerlegt. So aber plätscherte die Partie weiter dahin, und weil Arpad Raki mit einer tausendprozentigen Chance nach einem Eckball den Deckel nicht drauf machte (72.), kamen die Hausherren quasi aus dem Nichts zum Anschusstreffer. Selbst das Gegentor war symphtomatisch für die gesamte Partie: die Huthgartenkicker hatten sich auf der rechten Abwehrseite das Leder bereits erkämpft, gaben den Ball aber wieder her. Bei der Hereingabe ließ sich Keeper Andras Kristoffy in einen Pressschlag verwickeln, vom Bein des eingewechselten Johannes Gruber fand der Ball den Weg ins Tor. So mussten die Beller-Schützlinge zehn bange Minuten überstehen, Wernberg warf in der Schlussphase alles nach vorne. Und wieder war es Sebastian Lorenz, der nochmals für Gefahr sorgte, sein Drehschuss von der Strafraumkante ging aber knapp drüber (87.). Kurz vor dem Abpfiff geriet wiederholt der Unparteiische ins Fadenkreuz der Hausherrenkritik, der verweigerte in der Nachspielzeit in einer umstrittenen Szene den Wernbergern einen Strafstoß. Schon im ersten Durchgang hatte er nach einem Zusammenprall zwischen Lorenz und DJK-Keeper Kristoffy weiterspielen lassen, obwohl der heimische Anhang heftig auf Elfer reklamiert hatte. Darüber hinaus rückte sich der Refferee immer wieder durch seine höchst arrogante Art und Weise selbst ins Zentrum des Geschehens, als er mit Verwarnungen nur so um sich warf. Insgesamt zehn gelbe Karten auf beiden Seiten waren die Konsequenz, den Gästen kam zudem zu Gute, dass er trotz angezeigter zweiminütiger Nachspielzeit, die Partie nach der „Elfer-Szene“ eine Minute zu früh beendete.
Die DJK holte unterm Strich mit der bislang schwächsten Saisonleistung den dritten Auswärtssieg der laufenden Spielzeit. Einmal mehr bewahrheitete sich die Fußballweisheit, dass man solche Spiele nur gewinnt wenn man einen Lauf hat. Diesen setzten die Huthgartenkicker fort, sie müssen sich aber am kommenden Samstag wieder erheblich steigern, wenn die Erfolgsserie auch nach dem Heimspiel gegen den SC Ettmannsdorf weiter Bestand haben soll.
TSV Detag Wernberg – DJK Vilzing 1:2 (0:1)
Detag Wernberg: Dagner – Scholz, Peetz (46. Gruber), Eichstätter, Schmid (57. Boyce) – Luff Chr., Sollfrank, Mehmeti (72. Luff T.), Rom – Lorenz, Grüssner
DJK Vilzing: Kristoffy – Niebauer, Raki, Romminger, Berger – Kufner, Vogl, Seidl (65. Kastak) – Trantina, Ambrus (65. Müller), Hamberger (80. Jartschik)
Schiedsrichter: Matthias Biederer (VfB Bach)
Zuschauer: 60