2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Ambrus & Co. fehlte über weite Strecken das Durchsetzungsvermögen
Ambrus & Co. fehlte über weite Strecken das Durchsetzungsvermögen

Romminger rettet den Schwarzgelben das Remis

Last-Minute Ausgleich in einer tubulenten Schlussphase bei Vilzing/Kareth +++ Gäste-Keeper Schießl muss ins Krankenhaus +++ Zwei Ampelkarten für Kareth

Die Landesligakicker der DJK Vilzing sind am dritten Spieltag haarscharf an der ersten Saisonniederlage vorbei geschrammt. Denn lange sah es im Heimspiel gegen den Mitaufsteiger TSV Kareth/Lappersdorf nicht danach aus, als könnten die Schwarzgelben den frühen Rückstand aus der ersten Halbzeit noch egalisieren.
Die Beller-Schützlinge, bei denen wie erwartet David Romminger in die Startelf zurückkehrte, mussten bereits ab der 13. Spielminute dem 0:1 hinterherlaufen, Kareth´s Florian Nittke hatte das zu zaghafte Zweikampfverhalten der Hausherren auf der linken Abwehrseite ausgenutzt und unhaltbar für Riederer zur Führung für seine Farben eingeschoben. Es folgte eine lange Unterbrechung, denn Gästekeeper Schießl war nach einem Foul von Michael Müller mit dem eigenen Mitspieler zusammengeprallt und musste mit einer Gesichtsverletzung ins Krankenhaus transportiert werden. Als der Ball wieder rollte, übernahmen die Hausherren die Initiative. Doch über weite Strecken bis in die Schlussphase hinein wirkte das Spiel der Huthgartenkicker zwar sehr bemüht, aber zugleich auch ideenlos. So verbuchten Kapitän Seidl und seine Mannen ein deutliches Übergewicht an Spielanteilen, richtig große Torchancen waren aber Mangelware. Bezeichnend sicherlich, dass der Ersatzkeeper der Gäste, der eigentlich als Feldspieler aufgeboten war, kaum nennenswert geprüft wurde bis zum Schluss. Auch unzählige Freistöße und Eckbälle verpufften erfolglos, so dass es lange danach aussah, als sollte die defensive und aggressive Zweikampftaktik der Gäste erfolgreich sein. Zumal die Karether zwei, drei richtig gute Konterchancen zur Vorentscheidung ungenutzt ließen; Urban Wazlawik vergab leichtfertig kurz vor dem Pausenpfiff, im zweiten Durchgang rettete Michael Riederer gegen den eingewechselten Ludwig nach einem Gegenstoß (53.) und ein Kopfball des aufgerückten Nowikov nach einer Ecke ging knapp drüber (79.).
In einer turbulenten Schlussphase überschlugen sich dann fast die Ereignisse. Die Hausherren hatten längst ein Powerplay um den gegnerischen Strafraum aufgezogen, immer wieder wurden die Angriffsbemühungen von Hamberger & Co. aber abgeblockt. Zehn Minuten vor dem Ende reklamierte das heimische Lager heftigst auf Handelfmeter, ein Abwehrspieler der Gäste hatte das Leder beim Abwehrversuch deutlich mit dem Ellbogen geblockt. Weiter ging es Schlag auf Schlag, einen Freistoß des eingewechselten Andreas Kordick lenkte Ersatztorwart Brunnbauer mit einer Fußabwehr an den Pfosten, das Leder sprang ins Feld zurück (82.). Zwei Minuten später zog Chris Kufner aus knapp zwanzig Metern ab, sein Versuch strich am Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite reklamierten unmittelbar darauf nach einem Konter die Gäste auf Strafstoß, die Pfeife des Unparteiischen, der seine liebe Mühe und Not mit der Partie hatte, blieb aber erneut stumm. Dafür schickte er aber den eingewechselten Siegfried Ludwig wegen Reklamierens mit der Ampelkarte vom Feld, Ludwig hatte kurz zuvor schon Gelb gesehen wegen Ballwegschlagens. Die Hausherren verschärften den Belagerungszustand am gegnerischen Strafraum weiter, und in der Schlussminute kochten erneut die Gemüter hoch. Michael Müller war von hinten gestoßen worden, Vilzing´s Stürmer fiel, der Refferee entschied auf Strafstoß. Abwehrrecke David Romminger behielt die Nerven und traf sicher zum 1:1 Endstand. Den Schlusspunkt unter eine zunächst mäßige, in der Schlussphase dann aber hektische und hoch spannende Partie setzte Kareths Urban Wazlawik. Der schon wegen Meckerns verwarnte Stürmer sah nach einem Foul an der Außenlinie die Ampelkarte.

Für die Hausherren war der Zähler gegen Kareth aufgrund des Spielverlaufs und vor allem, weil die Schwarzgelben zwar eine bemühte aber keine gute Leistung geboten hatten, zweifelsohne ein Punktgewinn, die Huthgartenkicker sind damit weiterhin ungeschlagen in der noch jungen Saison. Sie müssen aber am kommenden Samstag deutlich zulegen, wenn sie diesen Nimbus nach dem Derby in Kötzting auch noch für sich beanspruchen möchten.

Trainerstimmen:
Sepp Beller (Vilzing): Wir können heute hoch zufrieden sein mit dem Unentschieden. Wenn man in der 90. Minute durch einen Elfmeter den Ausgleich schießt, ist das immer mir Glück verbunden. Außerdem muss ich sagen, Kareth hat sich genau so präsentiert, wie ich sie erwartet habe. Läuferisch stark, kämpferisch stark und konterstark, wir haben ja über die 90 Minuten den ein oder anderen klaren Konter zugelassen und dabei Glück gehabt, dass wir nicht den zweiten entscheidenden Treffer kassieren. Ansonsten wissen wir ja mittlerweile, dass wir eine gute Defensive haben, aber in der Offensive so manche Probleme. Das heute hat natürlich den Vogel abgeschossen, wenn 75 Minuten ein Feldspieler im Tor steht, und in dieser Zeit trotz absoluter Überlegenheit der Torwart nur einmal eingreifen muss. Hier müssen wir uns absolut steigern. Aber wir haben sieben Punkte, das ist das Positive. Und nächste Woche versuchen wir, das Ganze wieder besser zu machen.

Peter Dobler (Kareth): Der Spielverlauf selbst war natürlich unglücklich für uns. Wir haben früh den Torwart auswechseln müssen, das war natürlich ein Schockerlebnis für uns. Es hat sich mittlerweile herausgestellt, dass er sich die Nase zertrümmert hat. Wie wir anschließend gespielt haben, damit kann man natürlich zufrieden sein. Die Mannschaft hat alles ins Spiel gehaut, was sie gehabt hat. Wir haben dagegen gehalten und gute Konter gefahren. Zum war es eine dumme Aktion, dass wir da einen Elfmeter verursachen und nur einen Punkt mitnehmen.

DJK Vilzing – TSV Kareth/Lappersdorf 1:1 (0:1)
DJK Vilzing: Riederer – Niebauer, Raki, Romminger, Schwander – Vogl (61. Hamberger), Seidl, Ambrus – Trantina (69. Kordick), Müller, Feldmann (46. Kufner)
TSV Kareth/Lappersdorf: Schießl (15. Schottenloher, 72. Nagl) – Tischler, Nowikov, Gröschl, Lehner – Brunnbauer, Birkenseer, Nittke, Bucher (50. Ludwig), Uhrmann – Wazlawik
Torfolge: 0:1 Florian Nittke (13.), 1:1 David Romminger (90.+2, FE)
Schiedsrichter: Dominik Götz (Stulln)
Zuschauer: 290
Besondere Vorkommnisse: 23 Minuten Spielunterbrechung nach Gesichtsverletzung von Gästetorwart Schießl (15.); Gelbrot für Ludwig (Kareth) wegen Unsportlichkeit und Reklamieren (88.); Gelbrot für Wazlawik (Kareth) wegen Reklamieren und Foulspiel (92.)

Aufrufe: 029.7.2012, 09:48 Uhr
rdAutor