2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
3:3 stand es am Ende des Landkreisderbys der Bayernliga Nord zwischen der DJK Gebenbach (in Grün) und der DJK Ammerthal. Foto: Andreas Brückmann
3:3 stand es am Ende des Landkreisderbys der Bayernliga Nord zwischen der DJK Gebenbach (in Grün) und der DJK Ammerthal. Foto: Andreas Brückmann

93 hinreißende Minuten „Dorffußball“

Die DJK Ammerthal musste sich beim Neuling DJK Gebenbach am Ende mit einem Unentschieden zufrieden geben – und tat das.

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Die großartige Moral Gebenbachs wurde in einem interessanten, spannenden und in der Schlussphase hochdramatischen Derby mit dem 3:3-Ausgleich in der Nachspielzeit (93.) durch den eingewechselten Doppeltorschützen Marco Seifert doch noch belohnt. Dabei lag die Heimelf mit 0:3 zur Halbzeit schon scheinbar aussichtslos zurück. Es wurden Befürchtungen wach, dass es für die DJK wieder solch ein Debakel wie schon eine Woche zuvor beim 1:6 in Würzburg geben könnte.


DJK Gebenbach – DJK Ammerthal 3:3 (0:3).

Vor mehr als 1200 Zuschauern – Besucherrekord für den Dorfverein – hatten die Gastgeber in der 3. Minute die große Möglichkeit, in Führung zu gehen. Nach einer Flanke von Timo Kohler wählte Nico Becker freistehend am Elfmeterpunkt die falsche Variante: Statt den halbhohen Ball anzunehmen nahm er die Kugel direkt und vergab. Pavel Novotny (7.) und Julian Ceesay (8.) per Kopf hatten gute Chancen. „Bis zur Pause waren wir eigentlich gut im Spiel. Leider nutzen wir unsere Möglichkeiten nicht so kaltschnäuzig, wie das Mannschaften wie Ammerthal oder zuletzt auch Würzburg gemacht haben“, sieht Trainer Faruk Maloku ein Manko gegenüber Spitzenteams. Gästetrainer Jürgen Press lobte seine Mannschaft für ihre taktische Cleverness und Spielwitz, den sie vor allem in der ersten Halbzeit gezeigt hat. „Wir waren sehr eiskalt im Verwerten von Torchancen. So viele Möglichkeiten haben wir nicht gehabt“, so Press, der auch wieder auf den zuletzt fehlenden Thomas Schneider im zentralen defensiven Mittelfeld zurückgreifen konnte.


Defensivstrategen der DJK Ammerthal

Damit standen alle entscheidenden Defensivstrategen der DJK Ammerthal auf dem Feld. Wie schnell die von Abwehr auf Angriff umschalten können, hat man in der ersten Halbzeit mehrfach gesehen. „Mit zwei, drei Kontakten können sie 40, 50 Meter überbrücken und haben ungemein viel Zug zum Tor“, so Heimtrainer Faruk Maloku über die Qualität des Gegners. Michael Fischer in der 22. und Tom Abadjiew in der 33. Minute brachten mit solchen Gegenstößen die Gäste mit 2:0 in Front. Als Ralph Egeter praktisch mit dem Pausenpfiff nach einem Freistoß per Kopf das 3:0 gelang, glaubte kaum noch jemand, dass Gebenbach noch zurückkommen könnte.

„Meine Mannschaft war in der Kabine komplett gekränkt. Wir wollten aber unbedingt die richtige Reaktion zeigen, uns gegenseitig hochziehen“ verriet Maloku die Gefühlslage seiner Spieler. Die zeigten gleich nach Wiederbeginn, dass sie sich noch nicht mit der drohenden Niederlage abgefunden hatten. Jonas Lindner riss per Klasse-Pass die Abwehr auf (55.), der starke Johannes Böhm flankte von rechts in die Mitte, Pavel Novotny verfehlte knapp. Nach einer Stunde kam Marco Seifert für Novotny, und der Druck auf das Gästetor nahm jetzt weiter zu.

Da war Feuer drin für die letzte Viertelstunde

In der 62. Minute brachte Dominik Haller eine Ecke an den kurzen Pfosten, und Kai Hempel besorgte per Kopf den Anschlusstreffer. 20 Minuten vor Schluss hatte Michael Jonczy nach einem Konter die Entscheidung auf den Fuß. Ammerthals Torjäger schoss aber aus spitzen Winkel über das leere Tor. Drei Minuten später schlug Marco Seifert nach Zuspiel von Nico Becker zu und verkürzte auf 2:3. Damit war richtig Feuer drin für die letzte Viertelstunde. Trainer Maloku setzte alles auf eine Karte und brachte in der 82. Minute mit Martin Kopac und Dominik Siebert zusätzliche Offensivspieler. In der 87. Minute hatten die Gebenbacher Fans schon den Torschrei auf den Lippen, als Oliver Gorgiev aus zehn Metern abzog, aber Torhüter Marcel Schumacher anvisierte. In der Nachspielzeit war es so weit, und die Derbyniederlage konnte verhindert werden. Dominik Haller brachte da den Ball hoch in den Strafraum – und der agile Seifert löste mit seinem Kopfballtor in der 93. Minute einen Jubelsturm der Gastgeber aus, der auch bei einem Siegtreffer nicht hätte größer sein können. „Dass in der zweiten Halbzeit der Druck größer wird, war klar. Wir haben alles reingeschmissen. Den Punkt nehmen wir gerne mit“, sagte Gästetrainer Press abschließend.


DJK Gebenbach: Nitzbon – J. Lindner (83. Siebert), Ceesay, Biermeier, Gorgiev – Haller, Böhm (83. Kopac), Kohler, Hempel – Novotny (60. Seifert), Becker

DJK Ammerthal: Schumacher – Stauber, Zitzmann, Wendl – Schneider (90. Usta), Zischler, Fischer, Burger – Egeter (72. Mandula), Jonczy, Abadjiew (84.Lieder)

Tore: 0:1 (22.) Fischer, 0:2 (33.) Abadjiew, 0:3 (45.) Egeter, 1:3 (62.) Hempel, 2:3, 3:3 (73., 90.+3) Marco Seifert; Schiedsrichter: Steffen Ehwald (Geldersheim); Zuschauer: 1224

Aufrufe: 013.8.2017, 17:00 Uhr
Von Konrad LindnerAutor