2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait

Der Star ist der Trainer

Peter Löw hat den Aufsteiger SG Mettendorf/Utscheid übernommen

Seine Vita spricht für sich: Peter Löw hat im Fußball genügend Geschichten geschrieben, war als Trainer von drei verschiedenen Verbandsligisten einer der gefragten Trainer der letzten 25 Jahre. Nun steht der erfahrene Coach dem frisch aufgestiegenen B-Ligisten SG Mettendorf sportlich vor. Der Volksfreund sprach mit dem Fußballlehrer.

Mettendorf/Utscheid. Rudi Heid ebnete den Weg und stieg über die Relegation in die B-Klasse auf. Sein Nachfolger ist kein Geringerer als Peter Löw. Löw, einst in Badem 19 Jahre am Stück Coach der Rheinlandligamannschaft, hatte 2008 dort aufgehört und legte die Taktikbücher 2013 in Ralingen beiseite. „Eigentlich hatte ich mich dazu entschlossen, ganz aufzuhören. Doch im Fußball sollte man auch als Trainer niemals nie sagen. Es hat mich halt wieder gereizt“, spricht Löw von einem nicht ganz überraschenden Comeback an die Seitenlinie. Wie kam es zu diesem Engagement ausgerechnet in Mettendorf? „Bevor ich nach Badem ging, war ich schon mal Trainer in Mettendorf, das war von 1987 bis 1989. Ich hatte sehr gute Kontakte über die Jahre hinweg, der Verein fragte mich, ob ich es mir noch einmal vorstellen könnte, eine junge Mannschaft wie Mettendorf zu übernehmen.“ Weil ihn die Aufgabe reizte, sagte der Bademer zu. Rudi Heid, ein alter Trainerfreund von Löw, hinterließ eine intakte und sehr diszipliniert spielende Mannschaft. Zwei gute Rasenplätze sowie ein schöner Hartplatz mit Flutlicht begünstigten Löws Entscheidung. „Ich habe viele entwicklungsfähige, junge Spieler, vor denen ich auch Respekt habe. Natürlich verlange ich mehr von den Spielern. Manche müssen sich erst daran gewöhnen, dass ich auch taktische Dinge einfordere“, betont Peter Löw, für den es ungewohnt ist, eine B-Klassenmannschaft zu trainieren. „Die ersten Trainingseinheiten und Spiele waren schon schwierig. Die Spieler wirkten müde durch die Relegation, die Vorbereitungszeit war kurz. Dennoch spreche ich jetzt von einem angenehmen Arbeiten mit dem Team.“ Neben der Schnelligkeitsausdauer standen die Herausbildung von Spielformen und der Ballsicherheit im Vordergrund. „Wir haben alles auf dem Platz gemacht mit dem Ball. Klar, wir wollen die Klasse halten. Dazu muss sich die Mannschaft taktisch und technisch weiterentwickeln.“ Löw will mehr aus den Spielern herauskitzeln und sie an Vorgaben und taktisch Systeme gewöhnen. Einige erfahrenen Kicker sollen den Trainer unterstützen. Kapitän Andreas Ewen oder Pascal Heires verkörpern diesen Spielertypus, den Löw gerne sieht. Spielübersicht, Ruhe am Ball, Nachgehen und kämpfen – diese Philosophie könnte bereits schon bald Früchte tragen. Im Pokal gegen den A-Ligisten DJK Watzerath ging die Rechnung auf. „Der Pokal hat immer eigene Gesetze, doch wir haben Watzerath bewusst mehr Ballbesitz gegeben. Wir spielten taktisch klug, haben kaum was zugelassen und dann die Konter gesetzt. Das hat funktioniert.“ In den letzten 20 Minuten agierte Mettendorf gar in zweifacher Überzahl, nachdem sich ein Watzerather verletzt und einer mit einer Notbremse selbst aus dem Spiel genommen hatte. „In Überzahl haben wir uns schwer getan, solche Situationen muss man besser ausspielen, doch wir sind erstmal eine Runde weiter.“ Mit dem Freilos in Runde zwei greift der B-Ligist erst in der dritten Runde wieder ein, trifft auf den Sieger der Partie Stahler SC gegen Geichlingen. Zum Punktspielauftakt empfängt man zuhause jetzt den großen Titelfavoriten aus Schleid. „Schleid ist für mich der Topfavorit. Gelingt es uns, eine kompakte Teamleistung zu zeigen, diszipliniert aufzutreten und ans Limit zu gehen, können wir auch gegen Schleid was holen. Wir hoffen auch auf die Zuschauer“, gibt der neue Mettendorfer Coach einen Ausblick auf den Sonntag. Mit Arek Koltunski (Spielertrainer in Koosbüsch) und Johannes Enders (nach Oberweis) hat der Aufsteiger aber auch zwei Leistungsträger verloren. (L.S.).

Aufrufe: 019.8.2015, 22:01 Uhr
Lutz SchinköthAutor