Defensivmacht hofft auf Richterspruch

Drei Punkte könnten aufs Kickers-Konto hinzukommen, wenn das Verbandssportgericht sein Urteil zum Spielabbruch der Partie beim TuS Frammersbach fällt. Sollte es eine Neuansetzung dieser Partie geben - was gar nicht mehr so unwahrscheinlich erscheint, weil die Kickers inzwischen große Zweifel bezüglich der Fanzugehörigkeit des Becherwerfers angemeldet haben, und zugleich die Unabsicht des Becherwurfes beweisen wollen - können die Kickers das 0:X in einem möglichen Wiederholungsspiel noch in einen Sieg umformen. Aber zurück zum Sportlichen: Dieter Wirsching (38), Trainer und zugleich auch Vorstand Sport der Dallenberger, ist mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden. "Wir sind mit einer jungen und zum Teil unerfahrenen Mannschaft in die Saison gestartet. Die Mannschaft hat sich bisher gut entwickelt und Fortschritte gemacht", bilanziert Wirsching. Immerhin sind die Kickers mit 22:2 Toren und 26 Punkten aus zehn Heimspielen am Dallenberg eine Macht und stehen damit ligaintern auch auf dem zweiten Platz der Heimtabelle. "Diese Serie wollen wir gleich im ersten Heimspiel am Samstag gegen die Freien Turner ausbauen", gibt Wirsching vor.
Obwohl die Abwehrreihe nach den Abgängen von Daniel Donaldson und Joseph James Hammond als Problemzone galt und mit Marc Reitmaier und Andreas Bauer zwei wichtige Spieler verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen, hat sich die Defensive der Würzburger bisher prächtig geschlagen. 14 Gegentore in 22 Spielen ist nicht nur Liga-Spitze, es ist auch der beste Wert aller drei bayerischen Landesligen. Coach Wirsching kann zudem aufatmen, denn Reitmaier kehrt nach seinem Riss des hinteren Kreuzbandes ebenso zurück wie Bauer, der in Folge eines Wadenbeinbruchs bisher erst drei Partien absolvieren konnte: "Beide sind schon bei 100 Prozent und werden unsere Defensive zusätzlich stabilisieren", hofft der Trainer. Die Problemzone der Kickers ist der Angriff. Denn nach einer dummen Aktion in einem Hallenturnier wurde Angreifer Ricardo Borba vom Sportgericht bis zum Saisonende gesperrt. Dennoch hat der Verein den Vertrag mit Borba bereits bis Sommer 2014 verlängert: "Die Sache ist erledigt, wir wollten damit ein positives Zeichen an den Spieler senden", so Wirsching. Nur gut, dass zum Rundenauftakt nach einem Anriss des vorderen Kreuzbandes Sergey Zimin wieder ins Team zurückkehrt. "Auf Sigi können wir nun wieder zählen. Er konnte die Vorbereitung ohne Beschwerden mitmachen", freut sich Wirsching.

Noch drei Siege für die Bayernliga - dann Richtung Regionalliga.

Die Vorbereitung verlief für die Unterfranken nahezu optimal. Gegen den Bezirksoberligisten TSV Abtswind gab es einen 3:1-Erfolg. Gegen den Bayernligisten VfL Frohnlach waren die Kickers 70 Minuten ebenbürtig. "Am Ende ist uns etwas die Puste ausgegangen", sagt Wirsching, was in einem 3:1 für den VfL mündete. Der Bezirksligist Post SV Sieboldshöhe wurde mit 4:0 besiegt und im finalen Test gab es ein deutliches 7:1-Schützenfest gegen den BOL-Zweiten FC Blau-Weiß Leinach. "Das lässt zum Start hoffen. Wir wollen unser erstes Heimspiel gegen die Freien Turner Schweinfurt gewinnen, denn dann müssen wir gleich zum Schlüsselspiel nach Bayreuth", so Wirsching. Der muss auf mindestens zwei Spieler bis zum Saisonende verzichten. Ricardo Borba ist wie erwähnt gesperrt und Mittelfeldspieler Toni Ochs hat sich das vordere Kreuzband gerissen. Nicolas Wirsching, Neffe des Trainers, hat sich im finalen Test gegen Leinach den Daumen gebrochen, sein Einsatz zum Start ist fraglich. "Wir brauchen noch drei Siege, um sicher für die Bayernliga Nord qualifiziert zu sein. Aber wir haben ja noch zwölf Spiele und da sind drei Siege sicherlich unter unserem Anspruch an die Restsaison." Wenn alles optimal läuft, dann ist sogar die Relegation zur Regionalliga Bayern möglich. Zumal Tabellenführer SpVgg Selbitz um Coach Michael Voigt gegenüber FuPa bereits Abstand von einer Regionalliga-Teilnahme genommen hat.

Das Auftaktprogramm 2012:

Die Vereins-Chronik der letzten Jahre: