2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Da gibt es kein Halten mehr: Der Ausgleich für den VfL Brochenzell fällt in der siebten Minute der Nachspielzeit. Foto: Alexander Hoth
Da gibt es kein Halten mehr: Der Ausgleich für den VfL Brochenzell fällt in der siebten Minute der Nachspielzeit. Foto: Alexander Hoth

Das 1:1 fällt in der 97. Minute

Fußball-Kreisliga A2: VfL Brochenzell und SV Achberg trennen sich Unentschieden

Brochenzell / sz - Knapp an der ersten Saisonniederlage vorbeigeschrammt ist Tabellenführer VfL Brochenzell am 21. Spieltag der Fußball-Kreisliga A2: Im Spitzenspiel gegen den SV Achberg holte die Mannschaft des VfL-Trainerduos Ralf Bühler/Rolf Weiland vor heimischer Kulisse ein 1:1. Der Ausgleichstreffer für die Platzherren markierte Markus Milbradt in einer Begegnung mit wenigen Torchancen fiel in der siebten Nachspielminute.

Das 37-jährige VfL-Urgestein, gerade erst einmal elf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit eingewechselt, stand nach einer Hereingabe goldrichtig, als der Ball von einem Nebenspieler verlängert wurde, und netzte zum nicht ganz unverdienten 1:1 ein. Sekunden später entlud sich die Freue über den späten Ausgleich vor den am Spielfeldrand sitzenden Bezirksligafußballerinnen der SGM Meckenbeuren/Brochenzell/Kehlen. Die hatten wenige Stunden zuvor mit einem 4:1-Heimsieg – ebenfalls über den SV Achberg – den Saisontitel vorzeitig perfekt gemacht hatten. Bei der Ansicht des Knäuels an roten Trikotträgern auf, die sich übereinander warfen und herzten, hatte man fast den Anschein, als feiere der VfL vorzeitig die A2-Meisterschaft. "Das ist natürlich auch Dusel", grinste VfL-Coach Rolf Weiland nach dem Abpfiff.

Der wiederum kam aus Sicht der Achberger Gäste viel zu spät. "So viel Nachspielzeit geht gar nicht", schimpfte SVA-Betreuer Kevin Bosio an der Seitenlinie. Etwas diplomatischer drückte sich Achbergs Trainer Michael Riechel aus. "Das ist echt bitter, wenn du so lange führst." Neben dem Ausgleichstreffer kassierte SVA-Spieler Niklas Vogler zum Schluss auch noch eine Rote Karte. Angeblich hätte er einen gegnerischen Spieler umgerannt. Bosio sah es genau andersherum: Der Brochenzeller sei Vogler voll reingelaufen.

Die unfreiwillige Verlängerung von mindestens acht Minuten war mehreren verletzungsbedingten Unterbrechungen geschuldet und damit durchaus gerechtfertigt – wobei die Partie überwiegend sehr fair verlief und gut vom Unparteiischen geleitet wurde. In der ersten Halbzeit erwischte es VfL-Torwart Florian Hornstein, der auf dem Spielfeld behandelt werden musste. In der 67. Minute rumpelten Julian Klein und der Achberger Benjamin Jörg zusammen. Jörg blieb lange liegen und musste schließlich ausgewechselt werden. In der Schlussphase schoß Claudio Hirscher den Freistoßball aus kurzer Distanz genau auf den Kopf von Daniel Wiesner, der ebenfalls zu Boden ging und vom Feld musste.

Goldbrunner mit links

Nicht nur der späte 1:1-Ausgleich, auch die Führung der Achberger kurz vor der Halbzeitpause sorgte für Gesprächsstoff unter den rund 200 Zuschauern, darunter mindestens 50 mitgereisten Anhängern der Gästemannschaft, die sich vorrangig im schattigen Unterstellhäuschen einrichteten. Als zwei Brochenzeller Spieler zwischen der Mittellinie und dem Achberger Strafraum in wenigen Metern Abstand scheinbar angeschlagen zu Boden gingen, ließ der Schiedsrichter weiterspielen. Eine Flanke nach vorne in Richtung VfL-Gehäuse erreichte Simon Goldbrunner. Der SVA-Torjäger hatte viel Platz, ließ sich nicht zweimal bitte, umkurvte VfL-Verteidiger Yasin Erdem und bugsierte den Ball mit seinem schusscchwachen linken Fuß vorbei an Hornstein zur 1:0 für Achberg.

Die Gästeführung war durchaus verdient. Der Tabellenzweite hatte mehr vom Spiel und ein paar weitere gute Torchancen, nutzte sie jedoch nicht. Die vielleicht beste vergab Nico Pfersich, dessen Drehschuss in aussichtsreicher Position nach einer guten halben Stunde knapp übers Brochenzeller Tor rauschte. In der zweiten Halbzeit wechselte das VfL-Trainergespann durch und verstärkte die Offensive mit Sascha Besnard - und eben Milbradt. Der rettete, wie schon beschrieben, seinen Nebenleuten den wichtigen Punkt.

Aufrufe: 06.5.2018, 19:00 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Peter SchlefskyAutor