2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht

Grimma in Riesa vor harter Bewährungsprobe

Beide Teams starteten mit Teilerfolgen in die Rückrunde

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Die Duelle mit dem Traditionsverein waren immer von großer Spannung geprägt. Dies wird auch diesmal so sein...

Vorschau auf den 19. Spieltag der Sachsenliga zwischen

BSG Stahl Riesa (8.) – FC Grimma (4.)

Datum: Samstag, 10.03.2018

Spielort: Feralpi-Arena, Riesa

Anstoß: 15.00 Uhr

1:1 (0:1)-Unentschieden daheim gegen Reichenbach – sicher, es war nicht das gewünschte Ergebnis, welches sich die Verantwortlichen des FC Grimma vorgestellt hatten. Allerdings müssen sich die Muldestädter dabei den Vorwurf gefallen lassen, die Gründe für diese Punktverluste allein bei sich selbst suchen zu müssen. Nach einer äußerst schwachen ersten Halbzeit ließen die Schützlinge von Trainer Daniel Wohllebe in den zweiten 45 Minuten eine ganze Reihe an klaren Tormöglichkeiten ungenutzt und mussten letztendlich froh sein, in der Nachspielzeit überhaupt noch den Ausgleichstreffer erzielen zu können. Aufgrund der deutlichen Feldvorteile im zweiten Durchgang hätten die Grimmaer dieses Heimspiel eigentlich gewinnen müssen, doch wer keine Tore erzielt, kann mit einem dreifachen Punktgewinn einfach nicht rechnen. Doch diese Begegnung ist nun abgehakt, die nächste Bewährungsprobe steht bereits am Wochenende auf dem Programm. Und diese hat es wirklich in sich, schließlich gastieren die Muldestädter am Samstag um 15.00 Uhr beim Traditionsverein BSG Stahl Riesa.

Auch bei den Riesaern, ihres Zeichens aktuell Tabellen-Achter, verlief der Rückrundenstart nicht optimal. Beim abstiegsbedrohten VfB Zwenkau kam die Elf von Trainer Daniel Küttner ebenfalls nicht über ein 1:1 (1:0)-Unentschieden hinaus und verpasste somit den Sprung auf Tabellenplatz fünf. Allerdings sind Schwankungen im Team der Elbestädter durchaus nicht verwunderlich, schließlich fand vor Saisonbeginn ein gewaltiger Umbruch im Kader statt. Verdienstvolle Akteure wie Thomas Kutsche (Meißen), Marcel Fricke (Grimma), Alexander Ludwig (Rot-Weiß Erfurt), Steffen Krechlak (Canitz), Michal Kycek (Torwarttrainer Bayern Hof), Georg Balatka (Hainsberg), Richard Penicka (Chomutov), Thomas Bierstedt (Strehla) oder Jiri Horinek (unbekannt) verließen den Verein und suchten andere Herausforderungen. Aufgefangen wurden diese Abgänge nahezu komplett mit jungen Spielern aus dem Nachwuchsbereich, die natürlich zunächst Anpassungsprobleme in Sachsens höchster Spielklasse haben. Mit der Rückholaktion des tschechischen Innenverteidigers Martin Magula (vereinslos) sowie von Sturmführer Paul Kiontke (Freiberg) gelangen den Stahlwerkern hingegen zwei Volltreffer. Magula ist im Defensivzentrum nicht wegzudenken, Kiontke hat in dieser Saison bereits elf Saisontreffer erzielt und hat damit fast die Hälfte aller Riesaer Tore (24) beigesteuert. Dass aufgrund dieses drastischen Verjüngungsprozesses eine Saison mit Höhen und Tiefen bevorstehen würde, war allen Riesaer Beteiligten im Vorfeld klar. Und genau so sollte sich die bisherige Spielzeit auch darstellen. Auf der einen Seite Siege wie im Derby in Großenhain (3:2) oder beim damaligen Spitzenreiter Markkleeberg (4:1), auf der anderen Seite Heimniederlagen gegen Niesky (3:4) oder Radebeul (0:1) sowie Auswärtspleiten wie in Reichenbach (0:2) oder Lößnitz (0:7). Die Konstanz beim ehemaligen DDR-Oberligisten war in der Hinrunde die Inkonstanz, doch verwunderlich aufgrund neu greifender Automatismen ist dies nicht wirklich. Nichtsdestotrotz hat Stahl Riesa den einen oder anderen Leistungsträger im Kader halten können. Mit dem bundesligaerfahrenen Torhüter Marcus Hesse (vier Bundesligaspiele für Alemannia Aachen) besitzt man einen der besten Schlussmänner der Liga, André Köhler hält neben dem angesprochenen Magula die Defensive zusammen. Im Mittelfeld sorgt Norman Gründler für die nötigen Akzente, vorn im Sturm ist Jerome Wolf neben dem bereits erwähnten Kiontke immer für ein Tor gut. Von einem Mittelfußbruch gut erholt, erzielte Wolf am vergangenen Samstag den Führungstreffer in Zwenkau. Insgesamt ist Riesa eine gefährliche Mannschaft, die an einem guten Tag jeden Gegner in dieser Staffel bezwingen kann. Dass die Elbestädter schwer zu bespielen sind, hat das Hinspiel in Grimma bereits bewiesen. Auch von einem 0:1-Halbzeitrückstand ließ sich die BSG Stahl nicht beeindrucken und drehte die Partie zu Beginn der zweiten Halbzeit kurzerhand in eine 2:1-Führung. Letztlich trennten sich beide Teams 2:2-Unentschieden – ein Ergebnis, welches zu den Resultaten in den letzten Jahren gut reinpasst. Es waren immer packende und spannende Duelle zwischen den beiden Teams, was für das Aufeinandertreffen am Samstag einiges verspricht.

Die Grimmaer indes wollen natürlich die Serie aufrecht erhalten und seit dem Riesaer Wiederaufstieg in die Sachsenliga bei den Stahlwerkern ungeschlagen bleiben. Doch dazu bedarf es im Vergleich zum Reichenbach-Spiel eine deutliche Steigerung. 45 Minuten gut spielen reicht in dieser Liga nicht, Ziel muss es sein das Leistungsvermögen über die volle Spielzeit abzurufen. Dies gelang am vergangenen Wochenende nicht, dies soll nun in Riesa natürlich umgesetzt werden. Weiterhin ist es dringend von Nöten, vor dem Tor einfach abgeklärter zu agieren und die sich bietenden Möglichkeiten konsequent zu nutzen. Genau dieses Problem hatte man zu Saisonbeginn ebenfalls, doch löste sich diese Baustelle irgendwann in Staub auf. Was man gegen Reichenbach vorn liegen ließ, war einfach zu viel – gegen Riesa könnte dies bitter bestraft werden. Ziel an der Elbe muss es sein, defensiv kompakt zu stehen und im Spiel nach vorn mit viel Ideenreichtum immer wieder für Torgefahr zu sorgen. Dass die Elf von Trainer Daniel Wohllebe dies kann, hat sie in der Vergangenheit oft genug bewiesen. Sollte jeder Akteur über die gesamte Spielzeit sein komplettes Leistungsvermögen abrufen, ist die Möglichkeit durchaus vorhanden in Riesa etwas mitzunehmen. Natürlich ist man sich über die Schwere der Aufgabe bewusst, doch ist man für dieses Auswärtsspiel gut vorbereitet. Personell steht hinter dem einen oder anderen Akteur noch ein kleines Fragezeichen – das Abschlusstraining am Freitag wird Gewissheit darüber bringen. Insgesamt fahren die Muldestädter optimistisch in die Riesaer Feralpi-Arena, wohl wissend, seit vier Meisterschaftsspielen ungeschlagen zu sein und in diesen Begegnungen zehn Punkten eingefahren zu haben.
Aufrufe: 010.3.2018, 11:02 Uhr
Tom RietzschelAutor