2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Umkämpftes Duell: Hier Neuruppins Florian Matthäs (links) gegen Zehdenicks John Lormis.
Umkämpftes Duell: Hier Neuruppins Florian Matthäs (links) gegen Zehdenicks John Lormis. – Foto: Matthias Haack

Neuruppin ballert nach der Pause los

Brandenburgliga: Der MSV zündet nach einem 0:1-Halbzeitrückstand die Rakete und zwingt tapfer kämpfende Zehdenicker in die Knie.

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Zur Pause gab es viele verdutzte Blicke im Neuruppiner Volksparkstadion. War das wirklich der MSV? Strahlende Augen hatten die Gäste, denn sie führten nach einer starken ersten Hälfte mit 1:0. Doch dann kamen die Hausherren ins Rollen.
"Die Mannschaft hat die richtige Reaktion gezeigt nach dieser ersten Halbzeit, in der vieles bei uns nicht gestimmt hat", so MSV-Trainer Henry Bloch. Ihm fehlte die Struktur im Aufbau, die Staffelung im Angriff "und wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen".

Zehdenick verteidigte engmaschig. Zehdenick warf sich in jeden Zweikampf. Und Zehdenick konterte blitzschnell. Zweimal hatte John Lormis die Chance zur Führung. Einen Kopfball des Stürmers parierte Neuruppins Schlussmann Sabri Vaizov klasse (17.). Wenig später war Lormis frei durch, schloss aber zu überhastet ab. Drüber. Eine große Chance.
"Unsere Mannschaft ist super-stark aufgetreten. Und wir haben auch technisch richtig guten Fußball gezeigt", schwärmt SVZ-Manager Ronny Erdmann rückblickend von der Leistung in der ersten Halbzeit.

Auf der anderen Seite gab es nur einen Lichtblick in der Neuruppiner Offensive. Nach Super-Flanke von Yulian Vladimirov rutschte Florian Matthäs die Kugel am ersten Pfosten über den Schlappen. Mehr war nicht zu sehen von der zuletzt so überzeugenden Neuruppiner Fußballkunst.

Stattdessen glänzte ein Ex-Neuruppiner. Benjamin Brandt traf mit einem herrlich Flachschuss von der Strafraumgrenze zur nicht unverdienten Gästeführung (44.). Dieser Treffer stach ins Neuruppiner Herz.

"In der Pause haben wir dann etwas umgestellt, damit das Zentrum und schließlich auch das Spiel gewonnen", lobte Bloch die kluge Umsetzung der besprochenen Maßnahmen.


Und nur drei Minuten nach Wiederbeginn sah er dann auch die nötige Entschlossenheit im Zweikampf. Pressschlag Maximilian Janke, der dann auf und davon war. Querpass auf Matthäs. Tor. Der Brustlöser. Fortan wurden die Hausherren immer stärker, Zehdenick ließ von Minute zu Minute merklich nach. "Dumm, dass wir mit einem individuellen Fehler die Neuruppiner ins Spiel holen. Wenn wir sie hätten noch länger ärgern und die Führung hätten halten können, wären sie sicher nervös geworden", so Erdmann.

Mit einem feinen Flachschuss aus 16 Metern ins Eck befreite Michel Klemz die Neuruppiner dann endgültig von jeglichen Fesseln - und bei den Gästen "gingen leider die Köpfe runter", monierte Erdmann. Nun ging es ruckzuck. Zweimal köpfte Kapitän Marcus Lemke ein, weil die Gäste ihm viel zu viel Freiraum gewährten. Und auch SVZ-Torwart David Rogowski machte nicht die beste Figur. Bei Lemkes zweiten Tor, schlug eine Kopfball-Bogenlampe im langen Eck ein. Und beim Abschluss von Dimitar Milushev rutschte ihm die Kugel unterm Körper durch.

Am Tag nach der Niederlage räumte Ronny Erdmann ein: "Die Enttäuschung ist schon riesengroß. Es ist ernüchternd, dass am Ende ein 1:5 zu Buche steht. Diese Ergebnis spiegelt meines Erachtens nicht den Spielverlauf wider." Er zeigte dennoch Nehmerqualitäten: "Neuruppin ist die Spitzenmannschaft schlechthin in dieser Liga. Da kann man verlieren. Aber wir haben sie in der ersten Halbzeit gewaltig geärgert." Vor allem auch dank der Unterstützung von 100 mitgereisten Fans. "Das war beeindruckend", so Erdmann.


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Aufrufe: 025.9.2020, 22:18 Uhr
Gunnar ReblinAutor