2024-05-08T14:46:11.570Z

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Blindflug: Torhüter Marco Dickhaut (TuS Kleines Wiesental) rettet vor Torjäger Arjenit Gashi (TuS Lörrach-Stetten) – am Ende nützt es den Gästen wenig, Dickhaut & Co. verlieren mit 2:7. | Foto: Gerd Gründl
Blindflug: Torhüter Marco Dickhaut (TuS Kleines Wiesental) rettet vor Torjäger Arjenit Gashi (TuS Lörrach-Stetten) – am Ende nützt es den Gästen wenig, Dickhaut & Co. verlieren mit 2:7. | Foto: Gerd Gründl

TuS Lörrach-Stetten: Offensiv hui, defensiv pfui

Auch Friedlingen mit Konzentrationsmängeln +++ Daniel Räuber gelingt für den SV Schopfheim ein glänzendes Debüt +++ Fabio Genna trifft beim Comeback

An der Tabellenspitze der West-Staffel marschieren der TuS Lörrach-Stetten und Bosporus FC Friedlingen weiter im Gleichschritt. Zwar hält der Spitzenreiter seinen Verfolger auf Distanz, doch abgeschrieben hat der TuS die Friedlinger noch nicht.

„Was mich am meisten genervt hat, waren die beiden Gegentore, die wir beim Stand von 5:0 kassiert haben“, haderte Sascha Müller. Manch ein Trainerkollege würde solch einen Umstand als Luxus-Problem abtun – nicht aber der Lörrach-Stettener Coach nach dem 7:2-Sieg gegen den TuS Kleines Wiesental. „Der Deckel ist noch nicht drauf, Bosporus hat mit Sicherheit noch etwas dagegen“, sagte Müller über die tabellarische Ausgangslage.

Sieben Punkte trennen den Spitzenreiter von Verfolger Friedlingen, die Bilanz spricht deutlich für das Müller-Team: 18 Spiele ohne Niederlage, 71 Treffer und nur zehn Gegentore verdeutlichen die erdrückende Dominanz des TuS. Im Spiel gegen das Kleine Wiesental konnten die Hausherren vor dem Seitenwechsel zwei Tore erzielen, „das hat Wiesental den Zahn gezogen“, sagte Müller. Sein Team habe sich in Durchgang eins schwer getan – im zweiten Abschnitt sollte sich das ändern. Nach Lust und Laune erzielten die Gastgeber ihre Tore, am Ende stand auf der Anzeigetafel ein ungefährdeter 7:2-Erfolg – der zehnte Sieg im zehnten Heimspiel. In der kommenden Woche empfängt der Primus zuhause das Schlusslicht FV Haltingen.

Für den Sommer vermeldete der TuS bereits drei Neuzugänge, die schon in den Teams des FV Lörrach-Brombach gemeinsam gekickt haben. Tobias Bernstein verfügt über Landesliga-Erfahrung, jedoch kam der 24-jährige Defensivspieler in den vergangenen vier Jahren verletzungsbedingt kaum zum Einsatz. Die Offensive ergänzt Dominik Krieger (27, FVLB III), und Felix Sütterlin (26, FC Auggen II) die Stettener Mittelfeldabteilung .

Riza Bilici: „75 Prozent unserer Gegentore sind eigene Fehler.“

Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften – eine alte Fußballerweisheit. So gesehen gilt Bosporus FC Friedlingen zwar stets als Anwärter auf drei Punkte, nicht aber unbedingt auf den Titel. 34 Gegentreffer musste das Team von Trainer Riza Bilici in 18 Spielen hinnehmen. „Wenn wir die 34 Gegentreffer Revue passieren lassen, dann sind 75 Prozent davon durch eigene Fehler entstanden“, sagte Bilici.

Auch beim 5:3-Sieg gegen den SV Liel-Niedereggenen resultierten zwei der drei Treffer der Hausherren aus individuellen Fehlern der Gäste. „Die Konzentration muss im Spiel aufrecht erhalten bleiben, das ist unser derzeitiges Manko“, sagte Bilici. Man versuche, das Problem im Training und in Testspielen einzugrenzen, „aber bei Konzentrationsmängeln ist es leider so, dass wir sie nicht abstellen können“.

Es ist der Offensive mit 64 Treffern zu verdanken, dass Bosporus mit 41 Punkten auf Rang zwei steht. Auch in Liel half die Offensive der Defensive aus: Vor dem Halbzeitpfiff netzten Mohamad Kassem (13.), Egzon Ademaj (18.) und Winterneuzugang Enrico Boudjeema (29.) zur 3:1-Pausenführung ein. Für die Hausherren hatte Tim Großklaus zum 1:0 getroffen (5.). Nach dem Seitenwechsel egalisierten die Gastgeber durch Doppeltorschütze Robin Völkel (42., 68.), doch sorgten Adrian Fischer (80.) und erneut der spielstarke Egzon Ademaj (90.) für den Auswärtsdreier des BFC.

Debüt à la Räuber

Negativtrend gestoppt: Nach fünf Niederlagen in Folge hat der SV Schopfheim wieder gepunktet. Gegen den FV Lörrach-Brombach III „haben wir kämpferisch sehr viel auf den Platz gebracht“, resümierte Trainer Joachim Boos nach dem 2:1-Erfolg, auch wenn „wir spielerisch schon bessere Spiele hatten“. Doch stand im Vordergrund, „eine Trendwende hinzubekommen“. Das gelang – mit einem Frischling zwischen den Pfosten: Daniel Räuber aus der eigenen A-Jugend. Der 18-Jährige sprang für Stammtorhüter Maik Walteich ein und heimste nach dem Debüt das Lob seines Trainers ein. „Daniel hat seine Sache super gemacht. Es war nicht ein Mal eine Unsicherheit oder Nervosität zu verspüren“, so Boos über seinen „ehrgeizigen“ Nachwuchstorhüter. Das Gegentor fiel vom Elfmeterpunkt.(zok)

Schnauze à la Wagner

Treffsicherheit. Kaltschnäuzigkeit. Attribute, die perfekt zu René Wagner, Stürmer des FC Hausen, passen, wie sein Coach Atilla Ürgen sagt. Attribute, die Wagner vor Wochenfrist beim FV Lörrach-Brombach III (1:6) indes „vermissen“ ließ. „René spiegelt die Mannschaft wider: Es braucht immer wieder einen Rückschlag, damit wir wieder in die Gänge kommen“, so Ürgen. In Lörrach sah er zwar eine gute Leistung seiner Elf, doch bestrafte der FVLB die „eklatanten Fehler“ des FCH gnadenlos – was der SV Karsau am Sonntag nicht tat. „Es war kein Augenschmaus“, bekannte Ürgen nach dem 3:1-Sieg, zu dem Wagner zwei Tore beisteuerte und den Elfmeter zum 2:1 herausholte. Da war sie wieder, die Kaltschnäuzigkeit des Führungsspielers. „René sagt immer, was er denkt“, so Ürgen, und das „ist richtig und wichtig.“ (zok)

Comeback à la Genna

Lange hielt es Fabio Genna nicht fernab seines Heimatvereins. Im Winter kehrte der 22-Jährige nach einem halben Jahr von C.S.I. Laufenburg zum FC Bad Säckingen zurück. Der Wechsel des FC-Eigengewächses fügt sich in das Konzept des A-Ligisten, „wir wollen unsere Spieler zurückholen“, erklärt Trainer Rusmir Omeragic. „Fabio ist ein sehr beweglicher und schneller Außenbahnspieler“, er sei offensiv wie defensiv einsetzbar, und „er ist ehrgeizig und kämpft bis zum Ende“. Bei seinem Comeback traf Genna gegen den FV Degerfelden (2:1) nach nur vier Minuten zum 1:0, „ein besonderes Tor für ihn“, so Omeragic. (zok)

Aufrufe: 025.3.2019, 17:15 Uhr
Eyup Ertan und Matthias Konzok (BZ)Autor