2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Sascha Köppen

Feintuning in Willingen

Borussias U23 übt bis Freitag im nordhessischen Willingen. Der Trainer erklärt, worauf er in diesen Tagen den Fokus legt.

Für Heiko Vogel kommen Heimatgefühle auf. Zumindest ansatzweise. Borussias U23-Trainer wurde in Bad Dürkheim am Rande des Pfälzer Waldes geboren und hat zuletzt in der Nähe des Tegernsee gelebt. Am Niederrhein, wo nun seine neue berufliche Heimat ist, ist es total flach, in Willingen hingegen, das im nordöstlichen Teil des Rothaargebirge liegt, ist es da schon weitaus hügeliger.

„Sieht gut hier aus“, lässt Vogel via Telefon wissen – und wird vom einem der in der Gegend recht verbreiteten Funklöcher verschluckt. Als die Verbindung dann wieder steht, erklärt der 44-Jährige, was in den Tagen in Willingen auf dem Programm steht. „Das Wichtigste ist, dass man viel Zeit hat, um in Ruhe zu arbeiten“, sagt er.

Feintuning „Wir haben schon in Gladbach sehr intensiv gearbeitet seit dem Trainingsstart. Jetzt geht es um das Feintuning, darum die kleinen Stellschrauben zu drehen, sowohl, was die Defensive angeht als auch die Offensive.“ Zwei Einheiten gibt es pro Tag, die jeweils rund 90 Minuten lang sind. Hinzu kommen Video-Sitzungen, in denen der Trainer den Seinen erklärt, was er vorhat und von ihnen erwartet.

Physis „Wir legen in der Vorbereitung die Grundlagen für die gesamte Saison“, hatte Borussias Cheftrainer Marco Rose beim Trainingsauftakt der Profis gesagt. Das gilt auch für Vogels Team. Bis Weihnachten gibt es Spiele im Stakkato-Takt in der Regionalliga, ein echte Winterpause hingegen nicht. Vogel mag wie Rose ein laufintensives Spiel, darum sagt er: „Wir müssen fit sein und die Fitness holen wir uns auch jetzt.“ Indes nicht, in dem die U23-Kicker die Ski-Hänge in Willigen rauf- und runterlaufen. „Ganz sicher nicht“, sagt Vogel. „Der Ball ist auch bei den Konditionseenheiten immer dabei, es gibt viele Spielformen, die mit intensiven Läufen verbunden sind“, sagt Vogel.

System Vogel lässt die U23 ein 3-5-2-System spielen, da müssen nun die neuen Lauf- und Passwege gelernt werden. „Dieses System bietet ein hohes Maß an Variabilität und trotzdem auch Kompaktheit, weil das Zentrum sehr dicht ist“, sagt Vogel. Das Ausweichsystem soll das 4-3-3 sein. In beiden Formationen „kann man genug Tiefe und Breite ins Spiel bringen“.

Lerneffekt Wie es geht, das sollen die Nachwuchs-Borussen in den Videoschulungen von den Besten lernen. Vom Gladbacher Bundesliga-Team selbst, „wir sind ja richtig gut“, sagt Vogel. Aber auch andere Klubs haben etwas zu bieten, das hilfreich sein kann. So kommen Szenen von Atalanta Bergamo ebenso vor wie von Pep Guardiolas Manchester City. „Bei Atalanta ist zum Beispiel die defensive Intensität sehr hoch, zugleich hat es über 100 Tore geschossen. City hat immer wieder herausragende Ballbesitzphasen“, sagt Vogel.

Testspiele Umsetzen können die U23-Borussen das Gelernte in zwei Testspielen. Am Mittwoch geht es gegen den Landesligisten SV Brilon und am Donnerstag gegen den Verbandsligisten SC Willingen (18 Uhr). „Wir freuen uns auf die Testspiele und werden auch in diesen weiter an uns arbeiten“, sagt Vogel.

Aufrufe: 011.8.2020, 18:00 Uhr
RP / Karsten KellermannAutor