2024-05-02T16:12:49.858Z

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Heiko Vogel hat mal beim KFC gearbeitet, jetzt ist er wieder in der Schweiz,
Heiko Vogel hat mal beim KFC gearbeitet, jetzt ist er wieder in der Schweiz, – Foto: Borussia.de

Heiko Vogel zum KFC: „Es wäre sehr viel möglich gewesen“

Der ehemalige Trainer des KFC Uerdingen ist wieder beim FC Basel, mit dem er seine größten Erfolge hatte.

Vier Jahre ist es jetzt her, das Heiko Vogel den KFC Uerdingen in der Dritten Liga trainierte und mit dem Team den Niederrheinpokal gewann. Seit dem 1. Januar diesen Jahres ist er wieder beim 20-fachen Schweizer Meister FC Basel tätig. Dem Verein, mit dem er 2012 das Double gewann und den er auch ins Achtelfinale der Champions League führte und zwar als sportlicher Leiter und interimsweise auch als Trainer. RP-Mitarbeiter Heinrich Löhr hatte bei einem Besuch in der Metropole der chemischen Industrie der Schweiz die Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem 47-jährigen Fußballlehrer.

Herr Vogel, ziemlich genau vier Jahre liegt ihre Uerdinger Zeit jetzt zurück. Wie Erinnerungen haben Sie daran?

Vogel Es ist alles ziemlich weit weg, abgeschlossen. Ich habe auch keinen Kontakt mehr zu den seinerzeit Verantwortlichen.

Was vielleicht auch mit den Umständen der Trennung zusammen hängt? Nach einer 0:3-Niederlage gegen Waldhof Mannheim war KFC-Präsident Mikhail Ponomarev wutentbrannt in die Kabine gestürmt und verbal ausfallend geworden.

Vogel Da musste ich mich schützend vor die Mannschaft stellen, wusste aber zugleich auch: dass es das jetzt war.

Wie bewerten Sie, der Sie ja auch schon viele Jahre im Nachwuchsbereich des FC Bayern München gearbeitet haben, im Nachhinein diese Uerdinger Vereinsphase?

Vogel Sicherlich wäre sehr viel möglich gewesen. Aber Mikhail Ponomarev, von dem die finanziellen Mittel stammten, war in sportlichen Fragen für Inputs ja einfach nicht offen, im Prinzip unbelehrbar. Bei den Möglichkeiten denke ich in Summe auch an die Historie des Vereins, das Flair des vorhandenen Grotenburgstadions, in dem wir während dieser Zeit leider nie spielen durften, und die sehr breite Fanbase dieses Vereins. Letztere konnte ich ja nach dem Sieg im Niederrheinpokal in Wuppertal hautnah erleben und genießen.

Sie sehen diese Möglichkeiten, obwohl es in unmittelbarer Nähe zu Krefeld ja doch mit Mönchengladbach, Duisburg und Düsseldorf mehrere höherklassig spielende Vereine gibt?

Vogel Gerade deshalb und ich füge noch Aachen, Essen und Oberhausen hinzu. Diese Dichte an großen Traditionsvereinen, wie wir sie in diesem Teil Nordrhein-Westfalens vorfinden, führt doch dazu, dass der Fußball hier noch viel intensiver gelebt wird – ohne damit den anderen Regionen etwas absprechen zu wollen.

Uerdingen und Basel einen die Vereinsfarben – blau und rot.

Vogel (lacht): Ja, das stimmt. Aber die Reihenfolge ist anders. „Blau und Rot, deine Farben KFC“, heißt es doch in Uerdingen. Hier in Basel sagen wir, „du bist ein Rot-Blauer“.

Schildern Sie bitte die Situation ihres Vereins und ihr Wirken.

Vogel Geholt wurde ich zu Jahresbeginn als Sportlicher Leiter. Im Frühjahr bin ich interimsweise als Trainer eingesprungen. 61 Spiele hat die Mannschaft in der Spielzeit 22/23 absolvieren dürfen, darunter das Halbfinale in der UEFA Conference League, als wir nach einem 2:1-Sieg in Florenz im Rückspiel in der achten Minute der zehnminütigen Nachspielzeit der Verlängerung den Treffer zum 1:3 kassierten. In der Liga landeten wir auf Platz fünf.

Im Sommer stand ein größerer personeller Umbruch an – viel Arbeit für den wieder Sportdirektor (lacht). Auch wenn die Transferperiode in der Schweiz – anders als in Deutschland – erst am 7. September und damit eine Woche später endete, wir sind jetzt mit den Planungen durch.

Aufrufe: 017.9.2023, 08:00 Uhr
RP / Heinrich LöhrAutor