2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Mory Konate (links), hier beim 0:3 bei RW Oberhausen im Kopfball-Duell gegen Felix Haas, ist fest gesetzt in der zentralen Defensive der Erndtebrücker. 		Foto: carlo
Mory Konate (links), hier beim 0:3 bei RW Oberhausen im Kopfball-Duell gegen Felix Haas, ist fest gesetzt in der zentralen Defensive der Erndtebrücker. Foto: carlo

Schnorrenberg muss improvisieren

Mirroche droht in Dortmund auszufallen - Treude, Bäcker und Kadiata fraglich

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Borussia Dortmund II - TuS Erndtebrück (Sa 14:00)
Tim Treude vom Fußball-Regionalligisten TuS Erndtebrück hatte es gleich nach der 1:3-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Fortuna Düsseldorf U-23 (5.) auf den Punkt gebracht. „Das war schon eine Scheiß-Woche“, ärgerte sich der Mannschaftskapitän des Drittletzten der aktuellen Rangliste. In den acht Tagen zuvor hatte Erndtebrück bereits mit 0:3 bei RW Oberhausen (2.) und mit 0:5 beim SC Wiedenbrück (4.) verloren. Drei Spiele, drei Niederlagen, 1:11 Tore – es gibt sichere bessere Ausgangslagen, um nun am Samstag (14 Uhr) ausgerechnet bei Borussia Dortmund U-23 (6.) antreten zu müssen.

Den Schwarzgelben bescheinigt Erndtebrücks Trainer Florian Schnorrenberg „Technik, Tempo und jede Menge Talent“. Das Nachwuchsteam des derzeitigen Bundesliga-Spitzenreiters schickte in dieser Saison schon den Erstliga-Profi Julian Weigl und den englischen U-17-Nationalspieler Jadon Sancho, im Sommer für fast 9 Millionen Euro Ablöse von Manchester City gekommen, ins Rennen. Allerdings, Dortmund erging es zuletzt mit zwei Niederlagen in Folge beinahe so wie den Wittgensteinern; sie verloren 0:2 bei Alemannia Aachen (8.) und am Dienstag mit 0:1 in Oberhausen. Dennoch ist das BVB-Team von Trainer Jan Siewert bei noch zwei ausstehenden Spielen der gefühlte Tabellenführer.

„Wir wollen ein unangenehmer Gegner sein“, sagt Schnorrenberg trotzig. Er weiß aber auch, dass Dortmund die Räume nutzen werde, „wenn zwei, drei Spieler von uns nicht an ihre Leistungsgrenze kommen“. Das war bei den jüngsten Niederlagen von Schnorrenbergs Mannschaft der Fall, mündete in einer „unfassbar hohen Quote an individuellen Fehlern“. Eine Ursache dafür hat Schnorrenberg entdeckt. „Schon ein Negativ-Erlebnis wie ein Gegentor“ habe ausgereicht, um sein Team vom Weg abzubringen. In der Tat: Bei den Niederlagen in der Englischen Woche hatten die Erndtebrücker gute Ansätze gezeigt und zunächst lange mit den Gegnern mitgehalten. Gegen Düsseldorf lag der TuS sogar durch ein Tor von Marco Rente in Führung und vergab einen Foulelfmeter durch Hedon Selishta. Seine vier Niederlagen, auch das 0:3 zu Hause gegen den SV Rödinghausen, kassierte Erndtebrück allesamt gegen Clubs, die inzwischen auf den Rängen zwei bis fünf des Regionalliga-Klassements zu finden sind. Die Stimmung im Umfeld kippe dennoch schnell, erklärt Schnorrenberg: „Vor ein paar Wochen hieß es, wir halten die Klasse, jetzt heißt es, wir halten die Klassen nicht.“ Seine Taktik: ruhig weitermachen. „Wir müssen den Spielern Zeit geben“, betont Schnorrenberg. Abteilungsleiter Dirk Beitzel stimmt ein: „Wir bleiben total entspannt. Es hat individuelle Fehler gegeben, sonst waren wir auf Augenhöhe.“

In Dortmund wird Schnorrenberg wohl auf Ilyass Mirroche verzichten müssen. Der 19-Jährige habe seit Mittwoch Probleme am Knie, könne nicht auftreten, berichtet Schnorrenberg. Derweil hofft er, dass Torwart Timo Bäcker mitspielen kann, auch wenn dieser aktuell erkältet ist und Dienstag und Mittwoch nicht mittrainiert hat. Zudem hat Kapitän Treude „wegen der vielen Spiele in wenigen Tagen“ (Schnorrenberg) Schwierigkeiten in der Wadenmuskulatur. Immerhin ist Jan-Patrick Kadiata am Dienstag erstmals wieder beim Training dabei gewesen („Ihm fehlen aber noch ein paar Einheiten“, so Schnorrenberg).

„Wir müssen improvisieren“, sagt Schnorrenberg vor der neuerlichen Reise ins Ruhrgebiet. Er freut sich dennoch auf ein „geiles Spiel mit tollem Ambiente“: „Wir werden uns im großen Stadion umziehen.“ Und dann vor der spektakulären Kulisse des Signal-Iduna-Parks im traditionsreichen Stadion Rote Erde auflaufen. In der früheren sportlichen Heimat von TuS-Kapitän Treude, einst mit dem BVB in der 3. Liga am Ball, soll dann die „Scheiß-Woche“ am liebsten in Vergessenheit gebracht werden.

Schiedsrichter: Robin Delfs
Aufrufe: 029.9.2017, 12:00 Uhr
carloAutor