2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
F: FuPa
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Aachens Trainer löst Rudelbildung aus

Regionalliga: Schiedsrichtergespann bestraft anschließend nicht alle "Übeltäter", dafür aber manch Falschen

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Einige hitzige Zweikämpfe hatte es im Spiel zwischen Alemannia Aachen und dem SC Verl ja schon gegeben, doch kurz vor Schluss der ersten Halbzeit wurde es richtig turbulent: Aachens Coach Simon Pesch schubste den Verler Kapitän Julian Schmidt weg, als der vor seiner Bank einen Einwurf schnell ausführen wollte. Im Nu bildete sich vor dem „Tatort“ ein Rudel, an dem nahezu alle Spieler beteiligt waren.

Alemannia Aachen - SC Verl 2:0
Schiedsrichter Selim Erk beobachtete mit seinen Assistenten Fabian Maibaum und Marina Wozniak die Schubsereien, in deren Verlauf Schmidt zu Boden ging. Als die besonneneren Akteure beider Seiten für Ruhe gesorgt hatten, zeigte Erk dem Aachener Junior Torunarigha und Julian Schmidt Gelb. Warum nur den beiden und nicht auch anderen Übeltätern erschloss sich den Beobachtern nicht. Warum Pesch als Auslöser der Rudelbildung auf der Bank der Alemannia bleiben durfte, noch nicht einmal ermahnt wurde, noch viel weniger.

„Ich denke mal, der hat mir Gelb gegeben, weil ich das Spiel schnell machen wollte“, ätzte Schmidt. Der Verler Kapitän ließ aber auch durchblicken, dass ihm an der Aggressivität, die anschließend auf dem Platz zu spüren war und von den leidenschaftlich mitgehenden Alemannen-Fans getragen wurde, gelegen war. „Aachen hat gespielt wie eine Herrenmannschaft - und wir waren zu lieb“, begründete der erfahrenste Verler jedenfalls die „blöde, unnötige Niederlage“ aus seiner Sicht.

Ein besonderes „Geschmäckle“ hatte diese Rudelbildung aus Aachener Sicht, weil Co-Trainer Pesch seinen wegen einer Rangelei mit dem Linienrichter beim Spiel in Wattenscheid gesperrten Chef Fuad Kilic vertrat. „Ich wollte den Verler Spieler mit der Nummer 25 nur beruhigen und keineswegs eine Rudelbildung anzetteln“, entschuldigte sich Pesch („Sorry, ich habe keine Hintergedanken gehabt“) auf der Pressekonferenz mit Unschuldsmiene.

Die beste Entscheidung fällte Erk nach der heißen Szene: Er verzichtete auf die fällige Nachspielzeit und schickte die Aktiven in die Pause. In der aufgeheizten Atmosphäre wären sonst vermutlich weiter die Fetzen geflogen.

Schiedsrichter: Selim Erk (VfB Börnig) - Zuschauer: 4.500
Tore: 1:0 Junior Torunarigha (17.), 2:0 Kai-David Bösing (89.)

Aufrufe: 03.12.2017, 14:30 Uhr
Uwe KrammeAutor