FC Viktoria Köln - Bonner SC 4:2 (2:1)
Es blieb beim frommen Wunsch. „Die letzten drei Spiele war ich nicht dabei“, meinte Jürgen Harder. „Und alle drei gingen verloren. Heute läuft das anders“, orakelte das Vorstandsmitglied des Fußballregionalligisten Bonner SC. Seine Rolle als Glücksbringer sollte Harder zumindest überdenken. Denn trotz dessen Anwesenheit und einer jederzeit engagierten, aber über weite Strecken im Abschluss zu harmlosen Leistung unterlag der BSC vor 825 Zuschauern bei Viktoria Köln mit 2:4 (1:2).
Nach der frühen 1:0-Führung durch Günter Mabanza (3.) stellten Dominik Lanius (10.) und Kevin Holzweiler (16.) noch in Hälfte eins auf 2:1. Dem 3:1 durch Mike Wunderlich (51.) ließ Dario Schumacher in der 54. Minute per Distanzschuss das 2:3 folgen. Für die Entscheidung und die vierte BSC-Niederlage am Stück sorgte erneut Wunderlich (83.). „Wir waren wieder besser. Aber es war zu sehen, dass der Gegner über mehr Qualität verfügt“, meinte BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz.
Wohl jeder im Umfeld des BSC hatte Trainer Daniel Zillken vor der Partie bei Viktoria Köln die selbst gewählte Außenseiterrolle abgenommen. „Wir müssen schon einen Sahnetag erwischen, um bei der Viktoria bestehen zu können“, sagte der 50-Jährige nach dem ernüchternden 1:2 gegen Rhynern. Hatte Zillken am Dienstag die Startelf im Vergleich zum 1:3 in Verl auf sechs Positionen verändert, so beließ er es diesmal bei einer Änderung: Adis Omerbasic spielte für Sebastian Hirsch.
Der zweite Wechsel kurz vor Anpfiff resultierte aus der Verletzung von Vojno Jesic beim Warmmachen. Für Jesic rückte Ugur Dündar in die Startelf. Günter Mabanza übernahm im linken Mittelfeld. Das auf diese Weise entgegengebrachte Vertrauen zahlten die Spieler zunächst schnell zurück. Die Rechtsflanke von Marcel Kaiser, die Viktoria-Keeper Sebastian Patzler durchrutschen ließ, drückte Mabanza in der 3. Minute zur 1:0-Gästeführung über die Linie.
Offenbar nur ein Strohfeuer. Denn in der 10. Minute machte es der BSC den Hausherrn viel zu leicht. Zunächst ließ Mike Wunderlich auf der linken Abwehrseite Mabanza wie einen Schuljungen stehen. Die anschließende Flanke des Kölner Kapitäns erreichte Dominik Lanius, der aus kurzer Distanz völlig ungehindert zum 1:1 einköpfte. Fast ohne Gegenwehr fiel auch das 2:1 für die Viktoria durch Kevin Holzweiler (16.).
In der Folge mühte sich der BSC redlich, blieb aber in der Vorwärtsbewegung harmlos. Und half beim 3:1 (51.) wieder tüchtig mit. Dündar patzte, Wunderlich schob den Ball ins leere Tor.
Nur drei Minuten später weckte BSC-Kapitän Dario Schumacher mit einem Distanztreffer aus 25 Metern zum 2:3 Hoffnung beim BSC. Zillken ging Risiko, wechselte Marco Ban als zusätzlichen Stürmer ein. Vergeblich. Sieben Minuten vor Schluss setzte erneut Wunderlich den Schlusspunkt zum 4:2.
Viktoria Köln: Patzler, Backszat (69. Junglas), Lohmar, Handle, Wunderlich, Nottbeck (77. Fiore), Lang, Reiche, Holzweiler, Golley (63. Kreyer), Lanius.
Bonner SC: Monath, Mabanza , Weber, Spinrath, Omerbasic, Stoffels (64. Ban), Schumacher (84. Sobiech), Fillinger, Jesic, Kaiser, Bors (56. Pranjes)
Tore: 0:1 Mabanza (3.), 1:1 Lanius (10.), 2:1 Holzweiler (16.), 3:1 Wunderlich (51.), 3:2 Schumacher (54.), 4:2 Wunderlich (83.)
Zuschauer: 825
Schiedsrichter: Alexander Busse (Leichlingen)