Bonner SC - Alemannia Aachen (Mo 20:15)
Am 13. August trat der BSC schon einmal vor laufenden TV-Kameras auf. Und das mit beachtenswerter öffentlicher Wirksamkeit. Trotz der 2:6-Niederlage im DFB-Pokal gegen Hannover 96 spielte sich der BSC zumindest in die Hinterstübchen der bundesdeutschen Fußballfreunde. Vor allem Nico Perrey dürfte mit dem Tor des Monats August in der ARD Sportschau noch länger in Erinnerung bleiben.
War die Partie gegen Hannover die Kür, so gehört das Duell gegen Aachen in die Kategorie Pflichtaufgabe. „Wir brauchen dringend Punkte“, sagt BSC-Trainer Daniel Zillken. Dass seine Elf an den beiden Montagabenden in der gesamten Republik zu sehen ist, interessiert den 50-Jährigen nur am Rande. „Natürlich repräsentieren wir Bonn. Aber das tun wir auch, wenn die Kameras nicht dabei sind.“
Respekt hat Zillken vor dem Aufwand, den Spieler und Betreuerstab betreiben müssen, um gut vorbereitet auf dem Platz zu stehen. „Fast alle kommen aus dem Job zu den Spielen. Ich glaube, dass es die Aachener und Oberhausener in dieser Hinsicht leichter haben.“
Der Beginn der Bonner Trainingswoche war geprägt von der Aufarbeitung der 2:4-Niederlage bei Viktoria Köln, die den BSC erstmals seit dem Wiederaufstieg auf einen Abstiegsplatz beförderte. Noch ist der Abstand zum Tabellenmittelfeld auch ohne Fernglas gut zu erkennen. Eine weitere Niederlage – es wäre für den BSC die fünfte in Folge – würde die Lage dennoch verschärfen. Die Videoanalyse des Spiels in Köln brachte zum Teil überraschende Erkenntnisse. „Unser Torwart Alex Monath hat im ganzen Spiel drei Bälle halten müssen“, berichtet Zillken. Dennoch kassierte der BSC vier Gegentreffer. Vor allem das Abwehrverhalten nach Standardsituationen genügte nicht den Standards der vierten Liga. „Da müssen wir wacher sein“, fordert der BSC-Trainer.
Die größere Baustelle hat der BSC derzeit aber im Angriff. „David Bors hat in Köln nicht einmal auf das Tor geschossen“, sagt Zillken. Ob Bors sich nochmals bewähren darf, will der BSC-Trainer nach den letzten Trainingseindrücken entscheiden. „Richtig weh“, sagt Zillken, „tut die Verletzung von Nico Perrey.“ Die Blessur entpuppte sich als Bruch eines Lendenwirbels. Der Innenverteidiger fällt länger aus.
Wieder im Training sind dagegen Abdelkader Maouel und Gordon Addai, der in dieser Spielzeit noch keine Minute gespielt hat. Vojno Jesic stieg nach seiner Muskelverhärtung kurz vor dem Spiel gegen Viktoria Köln am Donnerstag wieder ins Training ein. Auch Dario Schumacher ist wieder fit.
Dass die vier jüngsten Niederlagen das Team gegen die Alemannia hemmen könnten, glaubt Zillken nicht. „Die Mannschaft ist gefestigt genug.“ Positiv hat Zillken den Zuspruch von Fans und Vorstand während der Jahreshauptversammlung registriert. „Alle wissen, dass es bis zum Schluss in dieser Saison eng wird.“