2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Bei der Arbeit: Nico Perrey klärt im Pokalspiel gegen Hannover 96. FOTO: BORIS HEMPEL
Bei der Arbeit: Nico Perrey klärt im Pokalspiel gegen Hannover 96. FOTO: BORIS HEMPEL

Ein bisschen berühmt

Ni­co Per­rey ge­nießt den Rum­mel um sein Tor des Mo­nats, denkt aber schon an Glad­bach

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Es pas­sier­te in der Nä­he von Her­ford, in der Hei­mat von Ni­co Per­rey, der seit die­ser Sai­son un­ums­trit­ten in der In­nen­ver­tei­di­gung des Fuß­ball-Re­gio­nal­li­gis­ten Bon­ner SC sei­nen Dienst tut. Die Fei­er­lich­kei­ten zur Dia­mant-Hoch­zeit sei­ner Groß­el­tern wa­ren ge­ra­de zu En­de, die Sport­schau am Sams­tag schau­te der 23-Jäh­ri­ge im El­tern­haus. Für Fa­mi­lie Per­rey kei­ne Sport­schau wie je­de an­de­re. Schließ­lich stand der Fi­li­us ne­ben Ko­ry­phä­en wie Ro­bert Le­wan­dow­ski oder Marc Bar­tra zur Wahl beim Tor des Mo­nats Au­gust.

Ge­gen 19 Uhr wa­ren die Lei­tun­gen ge­schlos­sen. Nichts ging mehr. Die Span­nung im Hau­se Per­rey war fast schon mit Hän­den zu grei­fen. Dann ver­kün­de­te ARD-Sport­schau-Mo­de­ra­tor Ale­xan­der Bom­mes, dass die Me­dail­le für den Tor­schüt­zen des Mo­nats Au­gust dies­mal nach Bonn ge­he. Ex­akt 42 Jah­ren, nach­dem Be­ver­ly Ran­ger, da­mals in Diens­ten des BSC, die Aus­zeich­nung 1975 ent­ge­gen­neh­men durf­te. Es folg­ten Ju­bel und Schul­ter­klop­fen – in de­zent ost­west­fä­li­schen Do­sen, ver­steht sich.

Aus­zeich­nung am Mitt­woch vor dem Spiel ge­gen Glad­bach

Per­re­ys Smart­pho­ne glüh­te. Der 23-Jäh­ri­ge ist der er­ste Spie­ler des BSC, dem die­se Eh­re zu­teil wird. „Ein un­heim­lich schö­nes Ge­fühl, das mir kei­ner neh­men kann und an das ich mich mein gan­zes Le­ben lang er­in­nern wer­de“, mein­te der Tor­schüt­ze des Mo­nats. Auch den Me­dien­rum­mel weiß Per­rey ge­büh­rend zu schät­zen. „Es ist nicht ver­kehrt, ein­mal im Mit­tel­punkt zu ste­hen. Das ha­be ich mir auch ver­dient. Aber Fuß­ball ist ein Mann­schafts­sport. Und mein Tor hat die Po­kal­nie­der­la­ge ge­gen Han­no­ver auch nicht ver­hin­dern kön­nen.“

Bonner SC - Borussia Mönchengladbach II (Mi 19:30)

Vor der Par­tie am Mitt­woch (19.30 Uhr, Sport­park Nord) ge­gen die U 23 von Bo­rus­sia Mön­cheng­lad­bach soll dem Ab­wehr­spe­zia­lis­ten, der die Sport­schau-Zu­schau­er mit sei­nem Ha­cken­tor im Po­kal­spiel ge­gen Han­no­ver 96 über­zeugt hat­te, die Me­dail­le über­reicht wer­den. Wer die Aus­zeich­nung über­gibt, ist of­fen. „Wir su­chen noch“, sag­te BSC-Ge­schäfts­stel­len­lei­ter Diet­mar Se­bus.

Zu­nächst war der WDR an der Rei­he. Nach ei­nem Hör­fun­kin­ter­view stand der BSC-In­nen­ver­tei­di­ger im TV-Stu­dio der „Lo­kal­zeit Bonn“. Dort ging der 23-Jäh­ri­ge noch­mals ins De­tail. „Die Flan­ke von Pran­jes kam in den Rü­cken. Ich woll­te den Ball mit der Ha­cke zu­min­dest Rich­tung Tor ver­län­gern. Dass er sich dann ins lan­ge Eck senkt, war na­tür­lich auch Glück. Aber ich ha­be es eben ver­sucht.“ An die Aus­wir­kun­gen dach­te Per­rey da­mals noch nicht. „Mir war klar, dass es ein spek­ta­ku­lä­res Tor war. Aber zu die­sem Zeit­punkt ist man im Spiel und denkt an nichts an­de­res.“

Sei­ne Mit­spie­ler konn­ten erst beim Trai­ning am Mon­tag gra­tu­lie­ren. Nach der Ab­sa­ge der Par­tie am Sams­tag in Hamm ge­gen West­fa­lia Rhy­nern hat­te BSC-Trai­ner Da­ni­el Zill­ken den Sonn­tag frei­ge­ge­ben. Aber auch der ei­ne oder an­de­re Glad­ba­cher Spie­ler dürf­te Per­rey vor der Par­tie am Mitt­woch die Hän­de schüt­teln. „Mit Mi­ke Fei­gen­spann und Tho­mas Kraus ha­be ich noch bei Hes­sen Kas­sel zu­sam­men­ge­spielt“, er­zählt der BSC-In­nen­ver­tei­di­ger. Fei­gen­spann hat­te am Sams­tag beim 1:1 der Glad­ba­cher ge­gen die U 21 des 1. FC Köln das 1:0 er­zielt.

Per­rey ist nicht nur mit sei­nem Tref­fer ge­gen Han­no­ver zu­frie­den. „Un­se­re Sai­son kann sich bis jetzt se­hen las­sen“, fin­det er. „Wir sind nach wie vor un­ge­schla­gen, und das soll auch nach dem Spiel am Mitt­woch so sein.“ Die Ab­sa­ge ge­gen Rhy­nern nahm Per­rey ge­las­sen. „So ge­hen wir fri­scher ins Spiel ge­gen die Bo­rus­sia.“

Spä­tes­tens dann dürf­te Ni­co Per­rey auch nicht mehr an sein Tor des Mo­nats den­ken, das sei­ner Mei­nung so­gar das Po­ten­zi­al zu mehr hat. „Au­ßer dem Tref­fer von Lu­kas Po­dol­ski im März ha­be ich bis jetzt noch kein schö­ne­res Tor ge­se­hen.“ Viel­leicht gibt es im Hau­se Per­rey ja auch An­fang 2018 Grund zum Fei­ern. Dann wäh­len die Sport­schau-Zu­se­her das Tor des Jah­res.

Aufrufe: 019.9.2017, 11:00 Uhr
General-Anzeiger / Thomas HeinenAutor