2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Ebenfalls auf verlorenem Posten: Lars Lokotsch (links). FOTO: BORIS HEMPEL
Ebenfalls auf verlorenem Posten: Lars Lokotsch (links). FOTO: BORIS HEMPEL

Die schwächste Halbzeit der Saison

Beim BSC lief in Köln vie­les schief. Am Sams­tag bei Neu­ling Weg­berg-Be­eck

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FC Wegberg-Beeck - Bonner SC (Sa 14:00)

Schiedsrichter: Julian Engelmann (Hickengrund )

Das war Da­ni­el Zill­ken in den letz­ten Jah­ren nicht mehr pas­siert: Der Chef­trai­ner des Fuß­ball-Re­gio­nal­li­gis­ten Bon­ner SC ver­pass­te ein Pflicht­spiel. „Wenn ich mich recht er­in­ne­re, ha­be ich zu­letzt ein Spiel der B-Ju­gend des TuS Hö­hen­haus nicht an der Li­nie ver­fol­gen kön­nen. Das ist mehr als 25 Jah­re her.“

Wäh­rend sei­ne Mann­schaft am Diens­tag­abend nach schwa­cher er­ster Hälf­te bei der U 23 des 1. FC Köln am En­de noch ein 1:1 er­reich­te – BSC-Ka­pi­tän Da­rio Schu­ma­cher hat­te in der 60. Mi­nu­te das 1:0 sei­nes Ka­pi­täns­kol­le­gen Ro­man Pro­koph aus der 26. Mi­nu­te aus­ge­gli­chen – hü­te­te der 50-Jäh­ri­ge das Bett. Ei­ne star­ke Er­käl­tung hat­te Zill­ken an der Aus­übung sei­ner Pass­ion ge­hin­dert. „Ich hab es ver­sucht. Aber es ging ein­fach nicht“, sag­te der BSC-Trai­ner, der sei­nen Stab des­halb erst am Diens­tag­nach­mit­tag un­ter­rich­ten konn­te.

Am Sams­tag, beim Auf­stei­ger FC Weg­berg-Be­eck, will Zill­ken aber wie­der auf der Trai­ner­bank sit­zen. „Ich hof­fe, dass ich bis da­hin wie­der fit bin.“ In Köln über­nah­men Zill­kens As­sis­ten­ten Mi­cha­el Braun und Flo­ri­an Ma­ger das Coa­ching. Kei­ne leich­te Auf­ga­be für bei­de. Vor al­lem nicht in der er­sten Hälf­te, die hin­ter­her uni­so­no von al­len Be­tei­lig­ten beim BSC als die bis­lang schwäch­ste in die­ser Sai­son be­zeich­net wur­de. Zu pas­siv, zu feh­ler­haft spiel­ten die Gäs­te. Im­mer wie­der ka­men die schnel­len Köl­ner Au­ßen, Chris Füh­rich und Jo­han­nes Köl­mel, hin­ter die Bon­ner Ab­wehr­rei­he. Auch Ma­ri­us Laux schlug ge­fähr­li­che Flan­ken. Gün­ter Ma­ban­za, in sei­nem er­sten Sai­son­spiel für Adis Omer­ba­sic in der Start­elf, und Se­bas­ti­an Hirsch, der den ge­sperr­ten Ugur Dün­dar ver­trat, hat­ten mehr Mü­he, als ih­nen lieb war.

Aber nicht nur die bei­den stan­den in der Kri­tik. „Das war vor al­lem in Hälf­te eins von al­len viel zu we­nig“, mein­te Braun nach der Par­tie. Ei­nen Spie­ler nahm der BSC-Co-Trai­ner aus­drü­cklich von der Kri­tik aus. Schluss­mann Ale­xan­der Mo­nath. „Da­für gibt es eben Tor­hü­ter“, sag­te Braun zur über­ra­gen­den Leis­tung der Bon­ner Num­mer eins. Der Kee­per hielt die Gäs­te mit ei­ner Se­rie von Klas­se­pa­ra­den im Spiel. „Wir hät­ten uns an­sons­ten über ein 0:3 oder 0:4 nicht be­schwe­ren dür­fen“, sag­te Sport­di­rek­tor Tho­mas Schmitz. So aber blie­ben Braun und Ma­ger noch ge­nü­gend Mo­ti­va­ti­ons­knif­fe, um die in­dis­po­nier­te Mann­schaft in der Halb­zeit­pau­se an ih­re in den Spie­len zu­vor ge­zeig­ten Fä­hig­kei­ten zu er­in­nern. „Es stand eben nur 1:0 für Köln“, be­rich­tet Braun.

Nach­dem Mo­nath auch nach dem Sei­ten­wech­sel mit Klas­se­ref­le­xen zwei Hun­dert­pro­zen­ter der Köl­ner ent­schärft hat­te, ka­men die Gäs­te bes­ser ins Spiel. Der Lohn: Das 1:1 durch Da­rio Schu­ma­cher. Ni­co Per­rey und Mar­cel Kai­ser hat­ten vor­be­rei­tet – ei­ne der an die­sem Abend sel­te­nen ge­lun­ge­nen An­griff­sak­tio­nen des BSC, der da­mit wei­ter­hin un­ge­schla­gen nach Weg­berg-Be­eck fährt.

Nur der Wup­per­ta­ler SV und Bo­rus­sia Dort­mund ka­men in der noch jun­gen Spiel­zeit bis­lang un­ge­scho­ren da­von. Aber auch dem Auf­stei­ger dürf­te es an Selbst­be­wusst­sein nicht man­geln. Im­mer­hin ver­ließ die Elf von Trai­ner Frie­del Hen­ßen durch den 2:1-Er­folg am ver­gan­ge­nen Sams­tag in Köln in ih­rer mitt­ler­wei­le zwei­ten Sai­son in Li­ga vier erst­mals den letz­ten Ta­bel­len­platz. „Auch in Weg­berg-Be­eck gilt es, die Ta­bel­le aus­zu­blen­den“, sagt Zill­ken. „Wer die Pa­pier­form zum Maß­stab nimmt, ist auf dem Holz­weg.“ Wer mit­hel­fen soll, die Se­rie von fünf Spie­len oh­ne Nie­der­la­ge aus­zu­bau­en, will Zill­ken nach den Köl­ner Ein­drü­cken mit sei­nen As­sis­ten­ten ge­mein­sam ent­schei­den. Das letz­te Wort aber hat Zill­ken – wenn er denn fit ist.

Aufrufe: 01.9.2017, 13:00 Uhr
General-Anzeiger / Thomas HeinenAutor