Bonner SC - Wuppertaler SV 1:4 (1:0)
Lange roch es nach Punkten. Bis zur 69. Minute führte Fußball-Regionalligist Bonner SC im ersten Rückrundenspiel gegen den Wuppertaler SV durch ein herrliches Freistoßtor von Vojno Jesic mit 1:0 (22.). Dann aber ging beim BSC vor 699 Zuschauern wieder einmal so einiges schief. Die Gäste, die Bonns Trainer Daniel Zillken zur Beletage der Liga zählt, drehten mächtig auf und gewannen nach 90 Minuten am Ende fast schon mühelos mit 4:1. Tristan Duschke (69.), Raphael Steinmetz (74.), Kevin Pytlik (79.) und Christopher Kramer (89.) trafen für den WSV.
Da der FC Wegberg-Beeck gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf mit 0:3 verlor, steht der BSC immerhin als Tabellen-14. noch weiter über dem Strich. Folglich gilt für die BSC-Anhängerschar das Prinzip Hoffnung. Am kommenden Samstag kommt der SV Rödinghausen zum Nachholspiel in den Sportpark Nord – ein Dreier täte dem BSC gut.
Bislang gab es für Zillken in vorderster Angriffslinie nur die taktischen Alternativen Lars Lokotsch und David Bors – oder ab und zu mal Marco Ban. Der Ertrag: überschaubar. Lokotsch gelangen vor der Partie gegen den WSV als Liga-Neuling immerhin drei Treffer. Bors langte zweimal zu. Ban dagegen ging bislang komplett leer aus.
Aber warum es nicht mal mit zwei Mittelstürmern probieren? Also versuchte es der BSC-Coach gegen Wuppertal mit Bors, der auf der linken Seite den hängenden Part übernahm, und Lokotsch. Erstmals wieder zum BSC-Kader gehörte nach seinem Lendenwirbelbruch auch Nico Perrey, der auf der Bank Platz nahm.
Bis zur 22. Minute mühten sich Bors und Lokotsch redlich, verbuchten allerdings bis auf einen harmlosen Schuss von Bors (8.) keinerlei Abschlüsse. Die bis dahin beste Bonner Gelegenheit in einer zerfahrenen Anfangsphase hatte Jannik Stoffels, der in der zweiten Minute mit einem Flachschuss an WSV-Schlussmann Joshua Mroß gescheitert war.
Dennoch agierten die Hausherren selbstbewusst. Dem WSV gelang es nur selten, sich in die Nähe des Bonner Strafraums durchzukombinieren. In besagter 22. Minute leistete sich dann Wuppertals Innenverteidiger Dennis Dowidat ein Foulspiel rund 25 Meter zentral vor dem eigenen Tor. Vojno Jesic schritt zur Tat. Und wie! Der Ball schlug oben rechts im Winkel ein.
Marcel Kaiser, der noch in Halbzeit eins wegen einer Rippenverletzung durch Marco Ban ersetzt wurde (24.), und Kris Fillinger (28.) rechtfertigten später mit weiteren Abschlüssen das 1:0. Die Gäste dagegen verbuchten durch den Schuss von Yassine Khadraoui knapp über das Bonner Gehäuse nur eine gute Torchance in den ersten 45 Minuten.
Nach dem Wechsel erhöhte Wuppertal zwar den Druck, blieb aber spielerisch vieles schuldig. Der BSC versuchte sich im Konterspiel – auf dem tiefen Untergrund kein leichtes Unterfangen. Mit zunehmender Spielzeit schienen die Kräfte der Gäste zu erlahmen. Dem BSC gelang es zusehends häufiger, sich zu befreien. Dann aber kam Gaetano Manno. Der Ex-Profi und WSV-Kapitän drosch den Ball in der 69. Minute freistehend aus 16 Metern an den Pfosten. Den Abpraller versenkte Tristan Duschke zum 1:1. Einige BSC-Akteure protestierten heftig. „Das war klar Abseits“, meinte Zillken nach Ansicht der Videoaufnahmen.
Der BSC brauchte einige Zeit, um sich zu sammeln. Zu viel Zeit, denn in der 74. Minute drehte der eingewechselte Raphael Steinmetz mit einem Flachschuss zum 1:2 die Partie. Und nur fünf Minuten später erhöhte der eingewechselte Kevin Pytlik auf 3:1 für die Gäste. Christopher Kramer gelang in der 89. Minute sogar noch das 4:1. „Brutal effektiv“, bezeichnete Zillken die Wuppertaler Spielweise in den letzten 20 Minuten. Auf den 50-Jährigen kommt nun wieder psychologische Schwerstarbeit zu.
Bonner SC: Monath, Dündar (81. Sobiech), Weber, Spinrath, Fillinger, Stoffels, Schumacher, Jesic, Kaiser (38. Ban), Bors, Lokotsch
Wuppertaler SV: Mroß, Windmüller, Manno, Dowidat (76. Grebe), Kramer, Wirtz, Khadraoui (55. Steinmetz), Heidemann, Schmetz, Duschke, Pagano (46. Pytlik)
Tore: 1:0 Vesic (22.), 1:1 Duschke (69.), 1:2 Steinmetz (74.), 1:3 Pytlik (79.), 1:4 Kramer (89.)
Zuschauer: 699
Schiedsrichter: Ernst (Duisburg)