2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Ihn gilt es in den Griff zu bekommen: Mechtersheims Toptorjäger Eric Veth (rechts), der hier im Hinspiel von Hassia-Abwehrspieler Enes Sovtic (am Boden) auch mal mit nicht ganz fairen Mitteln gestoppt wird.	Foto: Lenz
Ihn gilt es in den Griff zu bekommen: Mechtersheims Toptorjäger Eric Veth (rechts), der hier im Hinspiel von Hassia-Abwehrspieler Enes Sovtic (am Boden) auch mal mit nicht ganz fairen Mitteln gestoppt wird. Foto: Lenz

Veth nicht aus den Augen lassen

Hassia-Trainer Nelson Rodrigues warnt vor Mechtersheims Topspieler / Taktik wird den Ausschlag geben

Bingen. Es ist das Topduell in der Fußball-Verbandsliga Südwest und hat wegweisende Bedeutung für den weiteren Verlauf der Meisterschaftsrunde: Sollte der TuS Mechtersheim (Tabellenführer mit sechs Punkten Vorsprung) am Freitagabend (Anstoß 19.30 Uhr) beim Tabellenzweiten Hassia Bingen gewinnen, dürfte es für die Konkurrenz schwierig werden, den Pfälzern auf dem Weg zum Titel und zur direkten Rückkehr in die Oberliga wirklich noch entscheidend Steine in den Weg zu legen. Für Hassia-Trainer Nelson Rodrigues ist die Tatsache, dass die Pfälzer sich Schritt für Schritt als das beständigste Team in der Liga etabliert haben, keine Überraschung. ,,Für mich waren sie von Anfang an der Favorit", sagt der 38-Jährige. ,,Die Mannschaft ist ausgeglichen besetzt, spielerisch mit das Beste, was die Liga zu bieten hat, und hat mit Eric Veth einen ganz starken, nur schwer auszurechenden Torjäger vorne drin, der aber auch seine Mitspieler sehr gut in Szene setzen kann."

Erinnerung ans Hinspiel

Wie man dem TuS beikommen kann, haben die Binger im Hinspiel am 11. September 2015 demonstriert, als am Schluss der Oberliga-Absteiger nach zwei Gelb-Roten Karten nur noch neun Mann auf dem Platz hatte und mit dem 1:1-Unentschieden mehr als zufrieden sein durfte. ,,Wir müssen von Anfang an hellwach sein, denn der TuS beginnt meistens beide Hälften mit Vollgas-Fußball", lautet eine der Vorgaben, die Rodrigues seiner Mannschaft mit auf den Weg gibt. Außerdem dürfe man Veth 90 Minuten lang nicht aus den Augen lassen. ,,Er kann auch mal eine ganze Phase im Spiel kaum präsent sein, um dann in entscheidenden Momenten seine Klasse auszuspielen", warnt der Hassia-Coach vor Momenten der mangelnden Konzentration. Gleichzeitig rechnet er aber auch damit, dass Mechtersheim bei allem Offensivdrang mit einer gewissen grundsätzlichen Verhaltenheit in das Spitzenspiel gehen wird, weil der Druck, gewinnen zu müssen, nicht unbedingt auf den Schultern des Tabellenführers lastet.

Das stellt die Binger vor zwei Aufgaben. Einerseits dürfen auch sie nicht blind nach vorne agieren, andererseits müssen sie darum bemüht sein, irgendwann den Führungstreffer vorzulegen. ,,Das wird ein Spiel, in dem vieles von der richtigen Taktik abhängt", glaubt der Hassia-Coach. Ohne zu viel vorab zu verraten: Sein Plan besteht darin, über die Schnelligkeit der Spieler zum Erfolg zu kommen. Insofern ist auch mit manchen Umstellungen gegenüber den vorherigen Spielen zu rechnen.

Fehlen wird Fabian Liesenfeld (siehe Infokasten), ,,ein Ausfall, der uns wehtut", wie Rodrigues sagt. Auch der wegen einer Erkältung krangeschriebene Gürkan Satici steht nicht zur Verfügung. Ansonsten kann sich der Hassia-Trainer aber auf alle Spieler des Kaders stützen. Am Hessenhaus geht man davon aus, dass die Partie im Stadion stattfinden wird. Das wäre der richtige Rahmen für das Topspiel der Verbandsliga.

Blick hoch zum Berg

Ein Aspekt am Rande: An diesem Wochenende trifft nicht nur der Zweite auf den Ersten der Fußball-Verbandsliga Südwest, sondern der Fünfte erwartet auch den Dritten. Am Samstagnachmittag gastiert nämlich der mit der Hassia punktgleiche SV Morlautern in Waldalgesheim. In diesem besonderen Fall dürfte die ungewöhnliche Situation eintreten, dass man am Hessenhaus dem Konkurrenten auf dem Berg kräftig die Daumen drückt.

Ein optimaler Verlauf des Wochenendes aus Sicht der Hassia wäre: ein eigener Sieg gegen Mechtersheim am Freitagabend und ein Sieg der Alemannia gegen Morlautern. Dann hätten sich die Binger in Tuchfühlung an den Tabellenführer herangerobbt, dessen Vorsprung bei einem Spiel weniger auf drei Punkte schrumpfen würde. Der Aufsteiger hätte vor allen Dingen aber auch einen Drei-Punkte-Abstand zur Mannschaft von Karl-Heinz Halter hergestellt. Damit würde (vorläufig) wieder die SG Rieschweiler, die am Sonntag den Drittletzten, den FSV Offenbach, erwartet, zum schärfsten Konkurrenten im Kampf um Platz zwei. Dass die Alemannia etwas aufschließen würde, wäre unter diesen Umständen am Hessenhaus sicherlich leicht zu verkraften.

Fabian Liesenfeld fällt weiter aus

Nach der Operation an der gebrochenen rechten Hand und im Zuge der Behandlung hat sich herausgestellt, dass Hassia-Spieler Fabian Liesenfeld auch noch einen Sehnenriss in der linken Hand hatte. Der muss bereits Ende vergangenen Jahres passiert sein, wie Trainer Nelson Rodrigues mitteilt.. Der 30-Jährige wurde nun in der laufenden Woche auch daran behandelt. Wie es aussieht - so Rodrigues -, wird auch hier noch einmal zu einem späteren Zeitpunkt eine operativer Eingriff notwendig sein, weil man die Sehne jetzt nicht habe nähen können.
Der erfolgreichste Binger Torschütze, der nach der Winterpause bisher nicht spielen konnte, rangiert mit 17 Treffern immer noch auf Rang zwei der Torjägerliste der Verbandsliga hinter Lucas Alves da Silva (SC Idar-Oberstein / 22) und vor Mechtersheims Eric Veth (16).
Liesenfeld, der dem Hassia-Spiel auch ansonsten ganz wesentlich seinen Stempel aufdrückt, wird laut Rodrigues wohl noch für geraume Zeit ausfallen. Ein Einsatz gegen Mechtersheim komme auf gar keinen Fall infrage.

Aufrufe: 017.3.2016, 00:30 Uhr
Andreas SchererAutor