2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Drei spielentscheidende Protagonisten: Hassia-Doppeltorschütze Alexandru Baltateanu (links) nimmt Maß, Offenbachs Paul Brückner sieht wenig später die Rote Karte, Fabian Liesenfeld (links) wird sich auch noch mit zwei Treffern in die Torschützenliste eintragen.   	Foto: Edgar Daudistel
Drei spielentscheidende Protagonisten: Hassia-Doppeltorschütze Alexandru Baltateanu (links) nimmt Maß, Offenbachs Paul Brückner sieht wenig später die Rote Karte, Fabian Liesenfeld (links) wird sich auch noch mit zwei Treffern in die Torschützenliste eintragen. Foto: Edgar Daudistel

Schützenfest am Hessenhaus

Hassia Bingen überrollt Offenbach mit 8:2 +++ Rote Karte gegen FSV eine Schlüsselszene

Bingen. Hassia Bingen hält in der Verbandsliga die Fahne des Fußballbezirks Rheinhessen hoch. Nach dem 8:2 (2:1)-Sieg im Heimspiel gegen den FSV Offenbach belegt der Aufsteiger Tabellenplatz drei und ist damit das einzige der vier Teams aus der Region, das sich derzeit gegen die starken Gegner aus der Pfalz und den SC Idar behaupten zu können scheint.

Schaut man auf die kompletten 90 Minuten, ging der 8:2 (2:1)-Sieg des Neulings gegen den FSV Offenbach vor 220 Zuschauern am Binger Hessenhaus auch in der Höhe in Ordnung. In der ersten halben Stunde hatte es jedoch nicht danach ausgesehen, dass die Südpfälzer eine solche Klatsche beziehen würden. Der FSV kam besser ins Spiel und ging durch einen von Alexander Wiemers sicher verwandelten Handelfmeter in Führung (16.). Nach dem Ausgleich von Alexandru Baltateanu (26.) folgte die vorentscheidende Szene. Offenbachs Innenverteidiger Paul Brückner ging im Strafraum zu zögerlich mit dem Ball um, Hassia-Stürmer Matthias Mahr kam beim Zweikampf zu Fall, Schiedsrichter Jan-Eric Breuer entschied auf Strafstoß und zeigte Wiemers Rot, weil der den Hassia-Spieler beim Ausnutzen einer Torchance gehindert hatte. Eine Entscheidung, die man so treffen kann, die aber nicht jeder Schiedsrichter so getroffen hätte. Offenbachs Trainer Dietmar Bittner empfand Elfmeter und Platzverweis als unberechtigt. Auch Uwe Frowein, sportlicher Leiter der Hassia, äußerte in der Pause Mitleid mit dem des Feldes verwiesenen Spieler und seinen Mannschaftskameraden. Auch in Froweins Augen war der mit dem Stratsoß einhergehende Platzverweis nicht unbedingt zwingend. Enes Sovtic ließ sich die Chance zum 2:1 nicht nehmen (34.).

Tore wie am Fließband

Im zweiten Durchgang drehte die Hassia dann auf. Die Tore von Baltateanu (49.), Fabian Liesenfeld (54. und 69.), Philipp Schrimb (76.) und Arlind Mulaj (84. und 90.) fielen wie reife Früchte. FSV-Torwart Gadinger verhinderte mit zahlreichen Paraden, dass die Niederlage zweistellig ausfiel. Das zweite Tor für die Offenbacher des eingewechselten Dominik Bach war nicht mehr als Ergebniskosmetik. Den stark auftrumpfenden Bingern kam entgegen, dass sich die Gäste trotz der Unterzahl nicht hintenrein stellten, sondern weiter versuchten, nach vorne zu spielen, auch wenn sie kaum mehr gefährlich vor das von Ivan Tadic gehütet Tor kamen. Die Vierer-Abwehrkette des FSV postierte sich immer wieder nicht weit entfernt von der Mittellinie, sodass es für die Abwehr- und Mittelfeldspieler der Hassia ein Leichtes war, ihre schnellen Angreifer ein ums andere Mal auf die Reise zu schicken.

Nelson Rodrigues war denn auch mit dem Spiel seiner Mannschaft vor allem im zweiten Durchgang zufrieden. ,,Da haben die Spieler das umgesetzt, was ich sehen wollte." Auch eine taktische Umstellung, die der Hassia-Trainer schon nach einer guten halben Stunde vornahm, zeigte Wirkung. Rodrigues wechselte den auf der linken Abwehrseite spielenden Dominik Kranz aus, beorderte Phillip Schrimb nach hinten auf dessen Position und brachte dafür Arlind Mulaj für die Offensive. ,,Mit Dominik, der ja sonst in der Innenverteidigung spielt, das war ein Versuch", erklärte Rodrigues. Nach der Umstellung gewann das Hassia-Spiel deutlich an Sicherheit, sowohl nach vorne wie nach hinten.

DATEN ZUM SPIEL

Hassia Bingen: Tadic - Kranz (34. Mulaj), Korn, Sovtic, Kraft - Baltateanu (75. Yi), Simioanca, Rudolf, Schrimb - Mahr (72. Girla), Liesenfeld.
FSV Offenbach: Gadinger - Hayes (56. Alexander Schneider), Marx (57. Bender), Brückner, Inser - Weimers, Hörner, Meinzer, Evrard - Bittner, Janik Schneider.
Tore: 0:1 Wiemers (16./HE), 1:1 Baltateanu (26.), 2:1 Sovtic (32./FE), 3:1 Baltateanu (49.), 4:1 Liesenfeld (54.), 5:1 Liesenfeld (69.), 6:1 Schrimb (76.), 7:1 Mulaj (84.), 7:2 Bach (85.), 8:2 Mulaj (90.):
Rote Karte: Brückner (30./Offenbach) wegen Notbremse.
Zuschauer: 220.
Schiedsrichter: Jan-Erik Breuer (Ellweiler-Dambach).

Aufrufe: 023.8.2015, 22:00 Uhr
Andreas Scherer Autor