SC-Serie hält auch in Bingen

„Es war nicht immer schön zum Anschauen, aber wir haben unser Ziel erreicht, sind im Jahr 2017 nicht geschlagen worden“, atmete SC-Co-Trainer Dirk Reidenbach nach dem Schlusspfiff auf und berichtete, dass die oberste Prämisse für sein Team vor der Begegnung gelautet habe, alles dafür zu tun, fit und in Vollbesetzung in die Relegation gehen zu können. „Insofern sind wir mit dem Spiel zufrieden“, so Reidenbach, der noch Rede und Antwort stand, während Chefcoach Murat Yasar direkt nach der Begegnung den Heimweg angetreten hatte.

Die Binger waren ob ihres engagierten Auftritts bei plötzlich sommerlichen Temperaturen ebenfalls zufrieden. „Das ist die stärkste Mannschaft dieser Liga, noch vor Dudenhofen“, zog Routinier Enes Sovtic Bilanz. „Wir waren klar besser, haben geführt und sind nur durch meinen Fehler nicht als Sieger vom Platz gegangen.“ Für Sovtic stand nach der Partie fest, dass im nächsten Jahr der Angriff auf die Spitze erfolgen muss, „wenn alle fit bleiben.“

Ein genialer Ball von Andy Schröder von der linken Abwehrseite fand den durchgestarteten Fabian Liesenfeld in der 71. Minute. Der nahm das Leder 20 Meter vor dem Gehäuse gekonnt mit und überlupfte den chancenlosen SC-Torsteher Andreas Forster zur Binger Führung. In dieser Phase hatte die Hassia die Partie im Griff. Bis dann eben Sovtic den Ball 30 Meter vor dem eigenen Gehäuse an Alex verlor, der gedankenschnell zu Thiago durchsteckte. Der linke Außenspieler ließ sich nicht lange bitten, knallte das Leder unhaltbar für Haas aus kurzer Distanz in die Maschen (82.).

Weitere Chancen? Einen Kopfball von SC-Abwehrrecke Paulo Silva (6.) klärte Andreas Rudolf, der aus beruflichen Gründen eine Pause einlegt, in seinem vorerst letzten Fußballspiel auf der Linie. Mükerrem Serdars Versuch auf der Gegenseite wurde zur Ecke abgefälscht (14.). Axel Neumann setzte seinen Kopfball nach Flanke von Konstantin Fring knapp links daneben (52.), und einen Sovtic-Freistoß bekam Forster erst im Nachfassen unter Kontrolle (59.). Viel mehr war nicht, alles Weitere blieb in Ansätzen stecken.

Nelson Rodrigues wusste, dass sich beide Mannschaften im ersten Abschnitt neutralisiert hatten und nach dem Wechsel auf die Fehler des Gegners gewartet hatten. „Die Tore waren die beiden schönsten Aktionen im Spiel“, blickte der 39-Jährige zurück. Fabian Liesenfeld, der diesmal auf der rechten Seite zum Einsatz kam, hatte mit der Position an sich keine Probleme, „nur vor der Pause musste ich viel laufen, viel Defensivarbeit verrichten. Da fühle ich mich im Moment in der Spitze einfach wohler.“ Er ist froh über die Sommerpause – anders als Konstantin Fring. „Mein letzten Spiel über 90 Minuten ist schon über ein Jahr her“, wusste der Grolsheimer, der mit seiner Partie auf der 6er-Position zufrieden war, „wenn auch noch viel Luft nach oben ist.“

Hassia Bingen: Haas – Tasci, Sovtic, Klöckner, Schröder – Fring, Rudolf – Liesenfeld, Ahlbach (82- Lautermann), Neumann (90. Bäcker) – Serdar.

SC Idar-Oberstein: Forster – Gonscharik (72. Lamot), Petry, Paulo Silva, Thiago – Ghazar (85. Muth), Davidenko, Alex do Nascimento, Klein – Galle (68. Schweig), Lucas.

Tore: 1:0 Liesenfeld (71.) 1:1 Thiago (82.).

Zuschauer: 185.

Schiedsrichter: Florian Benedum (Mehlingen).