2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Geben auch nächste Saison bei Hassia Bingen an der Seitenlinie die Kommandos: Chefcoach Thomas Eberhardt (rechts) und Co-Trainer Patric Muders.
Geben auch nächste Saison bei Hassia Bingen an der Seitenlinie die Kommandos: Chefcoach Thomas Eberhardt (rechts) und Co-Trainer Patric Muders. – Foto: Edgar Daudistel

Oberliga für Eberhardt das Optimum

Hassia Bingens Coach erläutert die Gründe für die Vertragsverlängerung des Trainerduos

BINGEN. „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“ Thomas Eberhardt lacht, als er die Vertragsverlängerung des Trainerduos Eberhardt/Patric Muders bei Hassia Bingen erklärt. Erst einmal bis Sommer 2021 geben die beiden Schwager gemeinsam den Takt beim Fußball-Oberligisten vor. Die Aufgabe, die Hassia in der Klasse zu halten, soll nach dem Turn-Around im Winter geschafft werden. Die Verträge von Eberhardt und Muders gelten übrigens unabhängig von der Spielklasse.

Seit der Amtsübernahme stimmen die Ergebnisse wieder. In fünf Partien wurden zehn Zähler gesammelt. Neben drei Siegen am Hessenhaus stehen die allerdings deftige 1:6-Pleite bei Röchling Völklingen im November und zuletzt der überraschende Punktgewinn bei Klassenprimus TSV Schott Mainz (1:1). Damit liegen die Binger zwar immer noch auf dem vorletzten Tabellenplatz, allerdings mit Tuchfühlung zu den Nichtabstiegsplätzen. Vier Punkte sind gegenüber den Mitkonkurrenten TuS Mechtersheim, Arminia Ludwigshafen und Hertha Wiesbach gutgemacht, deren sechs sogar gegenüber dem FC Karbach.

„Der Weg hat sich bis jetzt gelohnt, es ist richtig gut gelaufen“, ist Eberhardt froh, dass die von ihm und Muders eingeleiteten Maßnahmen gefruchtet haben, lobt gleichzeitig die Spieler: „Wichtig ist allein, was die Mannschaft macht. Die Bereitschaft, der Wille und die Moral waren von Beginn an da.“ Weil gemeinsam mit Muders, Klaus Schuster als Sportlichem Leiter und Präsident Oliver Wimmers „alles perfekt funktioniert und Spaß macht“, war die Vertragsverlängerung logische Folge.

Warum zum jetzigen Zeitpunkt? „Wir haben viel Zeit und sind nicht untätig. Die Planungen laufen auf Hochtouren“, blickt er voraus, „denn wenn du mit Spielern verlängern willst, muss erst die Trainerfrage geklärt sein.“ Eberhardt glaubt indes nicht daran, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann. „Die Gesundheit steht über allem, und das kannst du im Amateurbereich nicht händeln wie bei den Profis.“ Eine Trennung von Sport, Beruf und Familie sei bei den Amateuren rein praktisch gar nicht umsetzbar, sagt Eberhardt und verweist auf das stets vorhandene Ansteckungsrisiko. „Deshalb wäre für mich eine Absage der Saison konsequent.“ Was das für die Hassia heißen würde? „Einen Abstieg könnte ich nicht nachvollziehen, schließlich sind für jede Mannschaft noch 39 Punkte zu holen.“ Der 38-Jährige weiß, dass die Situation nicht im Sinne aller zu regeln ist, sieht die fairste Lösung in einer Annullierung der Spielzeit und hofft, dass es im August wieder mit dem Fußball losgeht.

Den Trainerposten bei der Hassia schätzt Eberhardt sehr. „Ich bin stolz darauf, das erreicht zu haben, was ich mir gewünscht habe“, sieht er einen Traum erfüllt. Als Spieler hatte er es früher in die Oberliga geschafft, schnürte hier zuletzt für Alemannia Waldalgesheim die Stiefel. „Mit Familie und eigenem Betrieb ist diese Spielklasse das Maximum, das sich erreichen lässt“, steht für ihn fest. Das Optimum sei für ihn erreicht, weil die Hassia der größte und von der Tradition her am meisten beachtete Verein der Region sei und das Hessenhaus nur einen Katzensprung von seinem Wohnort entfernt liege.

Aufrufe: 06.4.2020, 11:30 Uhr
Jochen WernerAutor