2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Adelzhausens Torjäger Dominik Müller gegen den Horgauer Torwart Feistle: Dieses Duell gab es bei der Torflut öfters.. 	F.: Reinhold Rummel
Adelzhausens Torjäger Dominik Müller gegen den Horgauer Torwart Feistle: Dieses Duell gab es bei der Torflut öfters.. F.: Reinhold Rummel

Zwölf Tore, Elfmeter, Platzverweise...

Adelzhausen und der FC Horgau liefern sich ein turbulentes Duell +++ Rainer Siegesserie geht auch gegen Bubesheim weiter +++ Meitinger Teilerfolg beim Trainerdebüt

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Ob es an den widrigen Witterungsverhältnissen lag, dass in Adelzhausen buchstäblich alle Dämme brachen? Zwölf Treffer gab es im Duell der Bezirksliga Nord zwischen dem BCA und dem Schlusslicht FC Horgau, der sich immer wieder zurückkämpfte und am Ende doch mit 5:7 die Segel streichen musste. Während die Auftritte des Spitzenreiters TSV Gersthofen und des schärfsten Verfolgers VfR Neuburg abgesagt wurden, war der TSV Meitingen im Einsatz - und machte beim Debüt von Pavlos Mavros auf der Trainerbank beim TSV Hollenbach in der Schlussphase einen 0:2-Rückstand noch wett. Den achten Sieg in Serie feierte der TSV Rain II mit dem 3:2 gegen den SC Bubesheim.
BC Adelzhausen - FC Horgau 7:5
Auf tiefem, glitschigem Rasen und bei heftigem Wind sahen die fröstelnden Besucher ein munteres Spiel. Drei Rote Karten, drei Strafstöße und insgesamt zwölf Treffer bildeten einen ungewöhnlichen Fußballnachmittag. Am Ende setzte sich der BC Adelzhausen mit dem Eishockey-Ergebnis von 7:5 gegen den Tabellenletzten aus Horgau durch.
„Ein irres Spiel, das wir schon sicher uns erarbeitet haben und dann fast völlig aus der Hand geben“, so BCA-Coach Peter Eggle. Der Allgäuer Unparteiischen zog sich den Zorn der Gäste zu. Deren Coach Franz Stroh: „Die beiden Roten Karten waren schon eine sehr harte Bestrafung. Die sieben Gegentreffer müssen wir uns aber schon selbst zuschreiben, da hat der Schiedsrichter keinerlei Schuld.“ Ihn brachten in den Schlussminuten unerklärliche Schiri-Entscheidungen auf die Palme: „Vor den beiden letzten Gegentreffern hätte er das Spiel unterbrechen müssen, da jeweils ein Foulspiel voraus ging.“
Wie schon im Hinspiel, als der BCA blitzschnell mit 4:0 vorne lag, war diesmal die 3:0-Führung nur zwölf Minuten erneut der Hemmschuh bei den Adelzhausern. Youngster Stefan Asam, den Spielertrainer Eggle zum „Man of the Match“ ausrief, erzielte nach zwei Minuten die Blitzführung. Und auf Zuspiel von Martin Treffler erhöhte Torjäger Dominik Müller auf 2:0. Über Spielführer Mahl und Jürgen Lichtenstern kam die Kugel erneut zu Asam, der auf 3:0 stellte. Es war der Beginn eines munteren Torreigens.
Horgaus Raffael Wieser verkürzte per Elfmeter, dann schloss Christoph Mahl nach einer sehenswerten Kombination zum 4:1 ab. Doch Horgau meldete sich wieder zurück: Einen Konter über Michael Vogele schloss Manuel Hemm mit einem Querpass zum 4:2 ab. Ein taktisches Foul von Markus Metzler, der dafür Rot sah, brachte die Horgauer in Unterzahl, doch sie steckten kein bisschen zurück und kamen durch den zwieten Elfmetertreffer von Raffael Wieser zum Anschlusstreffer. Zehn Minuten später gelang Philipp Mayer nach einer Ecke von Tobias Kirschner per Kopfball sogar der Ausgleich.
Die Partie entwickelte sich zu einem ausgeglichenen Kampf, aber nicht mit unfairen Mitteln. Trotzdem zückte Referee Uhrmann nach einem harmlosen Foul die Rote Karte gegen den Adelzhauser Krispin Kistler. Und auch der Elfmeter, den Dominik Müller zum 5:4 nutzte, rief bei den Horgauern nur Kopfschütteln hervor. Trotzdem gaben die Kleeblättler nie auf. Patrick Mayer fasste sich ein Herz und sorgte mit einem Weitschuss für das 5:5. In der 85. Minute blieb Horgaus Abwehrstratege Tobias Kirschner gefoult am Boden liegen, die Partie lief weiter und Stefan Asam traf zum 6:5. Auf Kirschners Beschwerde folgte die dritte Rote Karte. Kurz darauf setzte Torjäger Müller mit dem 7:5 den Schlusspunkt.
Schiedsrichter: Daniel Uhrmann (Kaufbeuren) - Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Stefan Asam (2.), 2:0 Dominik Müller (8.), 3:0 Stefan Asam (11.), 3:1 Raffael Wieser (13./Foulelfmeter), 4:1 Christoph Mahl (19.), 4:2 Manuel Hemm (24./Foulelfmeter), 4:3 Raffael Wieser (54.), 4:4 Michael Vogele (62.), 5:4 Dominik Müller (74./Foulelfmeter), 5:5 Patrick Mayer (83.), 6:5 Stefan Asam (85.), 7:5 Dominik Müller (90.)

Rote Karten: Krispin Kistler (68./BC Adelzhausen), Markus Metzler (32./FC Horgau), Tobias Kirschner (89./FC Horgau)

TSV Nördlingen II - SV Wörnitzstein-Berg 2:2
Das Ergebnis war leistungsgerecht, und auch in punkt Fairness bewegten sich die Landkreis-Rivalen auf Augenhöhe. Schiedsrichter Steffen Grimmeißen konnte die gelbe Karte über die kompletten 90 Minuten in der Brusttasche stecken lassen.
Dass es in der ersten Halbzeit torlos blieb, hatte auch mit Nördlingens Keeper Sabahudin Cama zu tun. Nach einem Kopfball von Alexander Musaeus machte sich der Torhüter ganz lang und lenkte die Kugel noch um den Pfosten herum (18.).
Gleich nach Wiederanpfiff hatte Musaeus Glück, als er bei einer Kopfballrettung nur knapp das eigene Tor verfehlte. In der 55. Minute war er jedoch Passgeber auf Johannes Hippele, der bei seinem Dribbling in den Strafraum von Nördlingens Christian Böhm gefoult wurde. Musaeus übernahm die Verantwortung und verwandelte den Strafstoß sicher. Auf der Gegenseite reklamierten die Rieser zehn Minuten später einen Strafstoß für sich, weil bei einer undurchsichtige Szene im SVW-Strafraum die Hand mit im Spiel gewesen sein soll. Doch der am Mittelkreis stehende Referée pfiff nicht.
Die Nördlinger waren drauf und dran, den Ausgleich zu erzwingen. Eine Zeigerumdrehung später wurde SVW-Torhüter Martin Müller bei einem Dürnberger-Schuss auf die Probe gestellt. Auch bei einem Kluczka-Freistoß und dem Nachschuss von Kapitän Mario Bortolazzi machten die Gastgeber ihre Ambitionen deutlich. In der 80. Minute fiel schließlich der Ausgleich, als Dürnberger einen klasse Pass des eingewechselten Daniel Kienle in abseitsverdächtiger Position aufnahm und cool vollendete.
Doch drei Minuten später lagen die Wörnitzsteiner schon wieder vorne: Hippele bereitete am linken Flügel vor, Pass in die Mitte, wo TSV-Torwart Cama zunächst den Schuss von Robin Schlüssel abwehren konnte, doch gegen den zweiten Versuch chancenlos war. Für den Schlusspunkt dieser Partie sorgten dann wieder die Nördlinger. Fabian Grimmeis zeigte in der 88. Minute Vollstreckerqualitäten, als er aus 17 Metern mit platziertem Flachschuss zum 2:2 traf.
Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen (Löpsingen) - Zuschauer: 180

Tore: 0:1 Alexander Musaeus (55./Foulelfmeter), 1:1 Julian Dürnberger (80.), 1:2 Robin Schlüssel (83.), 2:2 Fabian Grimmeis (88.)


TSV Hollenbach - TSV Meitingen 2:2
Da hat der TSV Hollenbach so gut wie alles richtig gemacht, den Favoriten TSV Meitingen 90 Minuten lang bekämpft, ihn seiner spielerischen Mittel beraubt und verdient mit 2:0 geführt. Doch am Ende stand er doch gefühlt mit leeren Händen da. Zwei Treffer in den Schlussminuten bescherten den Meitingern noch ein schmeichelhaftes 2:2.
Hollenbach trat im Vergleich zu den vergangenen Spielen wie ausgewechselt auf, attackierte den Gast mit höchster Intensität, gewann viele Zweikämpfe und präsentierte sich auch im Spielaufbau und Passspiel deutlich verbessert. Läuferisch und kämpferisch ließen Christian Adrianowytsch und seine Schützlinge jedenfalls keine Wünsche offen.
Ein Freistoß von Angelo Jakob leitete das 1:0 ein. Die Hollenbacher peitschten sich, allen voran Adrianowytsch, nach gelungenen Aktionen immer wieder aufmunternd nach vorne. Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel zeigten die Gastgeber, wie man mit Rückenwind am besten umgeht. Jakob steckte nach Balleroberung gefühlvoll für Samuel Fischer durch, der ließ dem ältesten Akteur auf dem Rasen, dem 37-jährigen Tobias Hellmann, keine Abwehrmöglichkeit und schob clever zum 2:0 ein.
Der eingewechselte Maik Stach zog den Ball vom linken Flügel aus scharf in die Mitte, wo Alexander Heider seinen Schlappen hinhielt und schon stand es nur noch 2:1 (81.). Meitingens linke Flanke war auch der Ausgangspunkt für das 2:2. Der äußerst umsichtige Schiedsrichter ahndete ein Foul von Martin Aechter, Matthias Schuster brachte den Freistoß zur Mitte, wo abermals Heider per Kopfball aus kurzer Entfernung traf (87.).
Schiedsrichter: Johannes Lorenz (Allersberg) - Zuschauer: 130

Tore: 1:0 Martin Aechter (14.), 2:0 Samuel Fischer (47.), 2:1 Alexander Heider (81.), 2:2 Alexander Heider (87.)

TSV Rain/Lech II - SC Bubesheim 3:2
Erstmals wirkte beim TSV Rain II wieder Konstantin Flassak nach seiner langen Verletzungspause mit. Und dieser verlieh dem Mittelfeld viel Stabilität. Dennoch hatten die Bubesheimer den ersten Torabschluss des Spieles. Doch Esse Akpaloo vergab frei vor Torhüter Christoph Hartmann. Auf der Gegenseite machte es Marco Luburic in der achten Spielminute besser. Aus halbrechter Position fiel der Ball nach seinem Schuss mit dem Außenrist wunderbar ins lange Eck. Rain hatte nun alles im Griff und spielte gut. Praktisch aus dem Nichts heraus glichen die Gäste aus (27.). Der ehemalige Lauinger Hakan Polat zirkelte einen Eckball dank einer Windböe ins lange Eck zum 1:1. Bis zur Pause fand nun Rain überhaupt keinen Zugriff mehr zum Spiel und verlor den Faden komplett. Doch der SCB konnte aus dieser Rainer Schwäche kein Kapital schlagen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte war der TSV Rain II wieder präsenter und ging in der 50. Minute mit 2:1 in Führung. Nach einem Handspiel von Tanay Demir verwandelte Co-Spielertrainer Christian Kühling den fälligen Elfmeter sicher zur erneuten Rainer Führung. Danach wurde es für die Akteure auf dem Platz sehr schwierig. Windböen setzten ein, dazu gesellte sich ein nicht enden wollender Dauerregen. Für die endgültige Entscheidung sorgte Niko Schröttle. Er setzte sich im Strafraum auf engstem Raum gegen drei Gegenspieler durch und erhöhte auf 3:1 in der 85. Minute. Der Anschlusstreffer durch Tanay Demir (88.) kam für die Bubesheimer zu spät, um dem Spiel noch eine Wende zu geben.
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (FC Horgau) - Zuschauer: 40

Tore: 1:0 Marco Luburic (8.), 1:1 Hakan Polat (27.), 2:1 Christian Kühling (50./Handelfmeter), 3:1 Niko Schröttle (85.), 3:2 Tanay Demir (88.)


VfL Ecknach - SV Donaumünster-Erlingsh. 2:2
Nach drei Siegen in Folge musste sich der VfL Ecknach gegen den wahrlich nicht übermächtigen SV Donaumünster mit einem 2:2 begnügen. Die Elf der beiden VfL-Spielertrainer Florian Fischer und Mario Schmidt konnte auf dem schwer zu bespielenden Platz bei starken Windböen nicht an die guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen.
Fischer, der nach einer Gehirnerschütterung und fünf Wochen Pause das erste Mal wieder im Kader war und die letzten fünf Minuten auch zum Einsatz kam, äußerte sich über seine Elf: „Wir waren zwar die bessere Mannschaft, doch es war kein gutes Spiel von uns.“ Sein Kollege Schmidt merkte an, nicht alle Spieler hätten die Leistung der letzten Wochen zu 100 Prozent erreicht. Trotzdem war Schmidt nicht unzufrieden: „Wir müssen aber auch einmal mit einem Punkt leben können. Jetzt heißt es die Partie abhaken und voll konzentriert den Fokus auf das schwere Auswärtsspiel in Gersthofen legen.“
Bereits in der ersten Minute hätte der VfL in Führung gehen können. Serhat Örnek bediente den mitgelaufenen Christoph Jung, der den Ball an den Pfosten setzte. In einer ähnlichen Szene gelang dem agilen Michael Eibel mit einem Flachschuss das 1:0. Johannes Gruber glich wenig später aus. Mit einem Eigentor ging Ecknach erneut in führung, doch in der Schlussphase kamen die durch den Platzverweis von Islam Nuraj (Beleidigung des Gegners) dezimierten Gäste durch Florian Schreiber noch zum 2:2.
Schiedsrichter: Johannes Heider (Bissingen) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Michael Eibel (9.), 1:1 Johannes Gruber (11.), 2:1 Tobias Schneider (52./Eigentor), 2:2 Florian Schreiber (85.)

Rote Karte: Islam Nuraj (74./SV Donaumünster-Erlingsh.)

Aufrufe: 012.11.2017, 21:39 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor