2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Er schoss das Tor des Tages: der Glötter Dominik Wohnlich (Mitte). Die Niederlage für den TSV Offingen konnten weder Philipp Fuchs (links) noch Wohnlichs Cousin Stefan (rechts) verhindern.	F.: Ernst Mayer
Er schoss das Tor des Tages: der Glötter Dominik Wohnlich (Mitte). Die Niederlage für den TSV Offingen konnten weder Philipp Fuchs (links) noch Wohnlichs Cousin Stefan (rechts) verhindern. F.: Ernst Mayer

Jubel und Katzenjammer

Bei der SSV Glött ist die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg groß +++ Beim FC Lauingen und TSV Meitingen ist Wundenlecken angesagt

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Groß war der Jubel bei den Lilien. Endlich gelang der SSV Glött der ersehnte erste Bezirksliga-Saisonsieg – und das mit 1:0 ausgerechnet im Lokalderby beim TSV Offingen.

„Die Mannschaft hat sich den Sieg richtig hart erarbeitet und somit auch verdient“, stellte ein erleichterter Coach Stefan Schneider fest. Er hatte freilich bange Minuten zu überstehen. Der heimstarke Aufsteiger Offingen – zuvor auf eigenem Platz seit 14 Monaten ungeschlagen – verlangte den Glöttern alles ab. „Hier ist es keineswegs selbstverständlich, zu gewinnen, doch die Jungs haben sich für ihren großen Aufwand nun endlich mit einem Sieg belohnt“, so Schneider weiter. Nur mit der Chancenverwertung konnte er einmal mehr nicht zufrieden sein, auch wenn es für sein Team ein erster Schritt in die richtige Richtung war.

Weniger glücklich war Sportleiter Joachim Hauf vom FC Lauingen nach dem 0:3 gegen den VfL Ecknach. „Das Bemühen und der Wille waren deutlich erkennbar. Wir hatten im Prinzip im ersten Durchgang die gleichen Möglichkeiten wie die Gäste. Im Gegensatz zum VfL haben wir unsere Chancen nicht genutzt und sind daher auf die Verliererstraße geraten.“

Wer die Spiele des TSV Meitingen besucht, muss unbedingt bis zum Abpfiff bleiben. Beim 1:1 in Ecknach kassierten die Lechtaler den Ausgleich in der Nachspielzeit, beim 2:1-Sieg gegen Hollenbach traf Johannes Nießner in der vierten Minute der Overtime. Am Sonntag war es wieder der Gegner, der auf den letzten Drücker die drei Punkte aus der neue Post-Arena entführte. In der 89. Minute traf Matthias Rutkowski zum 3:2 für den FC Ehekirchen. Der TSV Meitingen, der schon 2:0 geführt hatte, stand mit leeren Händen da. Die Urlaubsbräune von Abteilungsleiter Torsten Vrazic war in schreckensbleich umgewechselt.

„Wir wollten dem TSV Gersthofen die Spitze nicht wegnehmen“, flüchtete sich der Meitinger Fußballchef in Sarkasmus. (Das Spiel des Tabellenführers gegen den TSV Hollenbach wurde am Freitagabend beim Stand von 1:1 wegen eines Gewitters abgebrochen und wird am 13. September nachgeholt.) Innerlich brodelt es. „Viele Leute fragen sich schon, wer immer den Stecker zieht“, ärgert er sich, dass der Strom, der Hochspannung erzeugt, nicht für 90 Minuten reicht. „Im letzten Dritte wird alles verspielt, an dem sich vorher 60 Minuten lang ergötzt hat“, setzt Vrazic voraus, „dass ein qualitativer Kader wie unserer damit umgehen können müsste“ und kündigt eine Analyse an. „Vielleicht war es aber auch ja ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit? Ehekirchen ist schließlich keine Laufkundschaft.“ Die Bäume wachsen jedenfalls auch in Meitingen nicht in den Himmel.

Aufrufe: 022.8.2017, 07:54 Uhr
Donau-Zeitung / Augsburger LandboteAutor