2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Merzhausener Trainer Matthias Maier lässt sich von der Tabellenführung nicht blenden. | Foto: Patrick Seeger
Der Merzhausener Trainer Matthias Maier lässt sich von der Tabellenführung nicht blenden. | Foto: Patrick Seeger

Matthias Maier: "Es bleibt nach wie vor eng"

Merzhausener Tabellenführung „nur eine Momentaufnahme“ +++ Bad Krozingen fügt Bahlingen II erste Heimniederlage zu +++ Erster Auswärtserfolg für March

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Der VfR Merzhausen rückt auf den Platz an der Sonne – aber Trainer Matthias Maier lässt sich nicht locken. Erst einmal sei der Rang nur eine Momentaufnahme, am Wochenende stehe schon wieder eine anspruchsvolle Auswärtsaufgabe vor der Tür. Den Sprung auf Platz eins verdanken die Hexentäler auch dem FC Bad Krozingen, der dem Bahlinger SC II die erste Heimniederlage der Saison beibrachte. Eine Saisonpremiere gab es auch für den SC March: Erstmals holte das Team von Maximilian Jund auf fremdem Platz drei Punkte.

Ein schöner Abschluss für Pokorny

Der 2:1-Erfolg über Heitersheim spülte den VfR Merzhausen an die Tabellenspitze. Für Trainer Matthias Maier ist die Platzierung nach dem siebten Spieltag freilich nur eine Momentaufnahme: „Es geht nach wie vor oben recht eng zu, deswegen blicke ich nicht auf die Tabelle. Zumal nun das schwere Auswärtsspiel gegen Nordweil/Wagenstadt ansteht.“ Gegen Heitersheim habe seine Elf eine hervorragende erste Halbzeit gespielt, „nicht nur gut gegen, sondern auch mit dem Ball gearbeitet, da war viel Bewegung drin“. Leon Schultze-Seemann in der zwölften Minute und Nicolas Meyer im Nachsetzen nach einem Pfostentreffer von Ludwig Voß markierten die Treffer für die Hexentäler, ehe den Gästen „wie aus dem Nichts“ (Maier) der Anschlusstreffer gelang. „Da hatten wir bei einem langen Ball Abstimmungsprobleme und haben den Ball dem Gegner in die Füße gespielt“, so Maier. In der zweiten Halbzeit gingen die Heitersheimer volles Risiko. „Wir haben uns von der Hektik anstecken lassen, und weil wir unsere Konter nicht konsequent ausgespielt haben, war es bis zuletzt ein Zitterspiel.“ Aber nichtsdestotrotz ein schöner Abschluss für Juri Pokorny, der zum letzten Mal für Merzhausen die Kickstiefel schnürte, ehe es ihn studienbedingt wieder nach Berlin zieht.


Bad Krozinger Defensivtaktik führt zum Erfolg

Der FC Bad Krozingen fügte dem bisherigen Spitzenreiter Bahlinger SC II die erste Heimniederlage zu. Die Kurstädter entführten dank eines Doppelpacks von Kaan Boz einen 2:1-Erfolg aus dem Kaiserstuhlstadion. „Wir hatten uns wegen unserer schwierigen Personalsituation etwas defensiver ausgerichtet“, sagte FCK-Trainer Sven Martin. „Wichtige Umstellungen waren, unseren Stürmer Ugochukwu Ohagi von der rechten Seite ins Zentrum zu ziehen und Alaeddine Chermiti auf der Achterposition spielen zu lassen. Das hat hervorragend funktioniert.“ Bereits in der ersten Minute brachte Boz die Gäste in Führung. Martin beanspruchte die klareren Chancen für sein Team und fand in dieser Meinung Bestätigung von BSC-II-Trainer René Labusch: „Wir hatten zwar viel Ballbesitz und auch ein paar Chancen, aber nichts Zwingendes. Unsere Spielanlage war gut, aber im Abschluss hatten wir kein Glück. Bad Krozingen hat sich auch von unserem Anschlusstor nicht aus der Ruhe bringen lassen und den Erfolg mit sicherer Defensivarbeit auch verdient.“ Die Bahlinger Flanken vor das Gästetor wurden zum größten Teil von Keeper Oguz Ozan entschärft. Sven Martin hätte allerdings auch gerne gesehen, wenn seine Mannschaft offensiv mehr gewagt hätte: „Ganz so defensiv wollten wir nicht stehen, aber nach dem 2:0 wollten wir erst einmal das Ergebnis halten – der Gegner ist ja bekanntlich keine schlechte Mannschaft.“

March holt im vierten Anlauf den ersten Sieg in der Fremde

Im vierten Anlauf hat es mit dem ersten Auswärtssieg des SC March geklappt – gleichbedeutend mit der ersten Heimniederlage der SG Simonswald/Obersimonswald. „Wir haben von Anfang an nicht ins Spiel gefunden und haben uns schwer getan, Tempo ins Spiel zu bringen“, analysierte SG-Trainer Achim Thoma. „Je länger das Spiel dauerte, desto mehr haben wir March angeboten. March war sehr gut organisiert, auch wenn zu merken war, dass sie in der Offensive so ihre Probleme haben. Aber sie haben die wenigen Chancen genutzt, daher haben sie den Erfolg verdient.“ Gästetrainer Maximilian Jund sah, dass seine Mannschaft „in der zweiten Halbzeit das Kommando übernommen hat“. Leon Friedrich brachte den SCM in Führung, die Moritz Hübner dank eines umstrittenen Handelfmeters egalisieren konnte. Nur ein paar Minuten später bekam March einen Freistoß zugesprochen, den ein Simonswälder Verteidiger unglücklich ins eigene Tor verlängerte. In der 90. Minute machte Tim Groehn mit dem 3:1 den Deckel drauf. Jund sprach Dominik Störr ein Extralob aus, der wegen der Personalprobleme in der Offensive spielen musste: „Er hat seit Ewigkeiten nicht mehr im Sturm gespielt und hat es wirklich super gemacht.“ Zudem zeigte sich Jund zufrieden, „wie sich die gesamte Mannschaft zuletzt gegen den Ausgleich gestemmt hat“.


Neuenburg macht es lange spannend

„Ein verdienter Sieg, aber weil wir unsere Chancen nicht verwertet haben, haben wir es lange spannend gemacht!“ Dieses Fazit schloss der Neuenburger Trainer Sven Strauch nach dem 4:1-Heimsieg über den Ex-Landesligisten Solvay Freiburg. Niemand konnte ihm widersprechen, denn drei der vier Treffer erzielte der FCN erst in den letzten zehn Minuten des Spiels. „Wir hatten in der ersten Halbzeit schon Pech, wir haben zweimal die Latte getroffen, und einmal hat Sulayman Ndoye aus spitzem Winkel nicht verwerten können“, berichtete Strauch. „Und etwa nach 35 Minuten kam ein Bruch in unser Spiel. Wir hatten Probleme in der Rückwärtsbewegung, und prompt hatte Solvay eine Chance. Unser Torwart Benjamin Imhof hat da super gehalten.“ Die Leistung im zweiten Durchgang fand Strauch sogar richtig schlecht, trotz des schön herausgespielten 2:0. Gleich im Gegenzug kassierte Neuenburg den Anschlusstreffer. „Solvay ist daraufhin gleich nach dem Anstoß mit Mann und Maus ins Pressing gegangen – wir haben den Ball nach hinten auf die Viererkette gespielt, von da auf die Außenbahn, und dann haben wir die Lücke gefunden. Ricco Kaulvers hat einen Pass auf Sulayman Ndoye gespielt, und der hat eiskalt das 3:1 gemacht.“ Kurz darauf nutzte Johannes Mees per Kopf eine Flanke zum 4:1-Endstand.


Glottertal auf dem Boden der Tatsachen, Wasser-Kollmarsreute hofft auf Aufschwung

„Wir sind auf dem Boden der Tatsachen gelandet“, sagte Jan Ernst, der Trainer des Aufsteigers Glottertal, nach der 2:3-Heimniederlage gegen Wasser-Kollmarsreute. „Das Spiel hatte schwaches Niveau, von beiden Seiten. Ich bin sehr enttäuscht über die Leistung. Wenn wir nicht hundert Prozent geben, werden unsere Fehler auch von einem nicht so starken Gegner bestraft.“ Gästetrainer Michael Hornecker sah das freilich anders: „Wir haben in der Tabelle einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht, es war wichtig für den Kopf, dass wir uns eine gute Grundlage für die kommenden Aufgaben erarbeitet haben.“ Die Platzbedingungen hätten einen geordneten Spielaufbau erschwert, daher hätte seine Mannschaft auf Defensivarbeit und lange Bälle nach vorne setzen müssen. Und richtig gut ins Spiel kam die SG auch nicht – schon in der zweiten Minute musste Torwart Andreas Eckmann hinter sich greifen. „Gleich darauf haben wir noch Glück gehabt, da hat Glottertal den Pfosten getroffen“, berichtete Hornecker. „Danach waren wir aber besser und präsenter und haben auch körperlich dagegengehalten.“ Artjom Gordijenko und Marcel Böttinger drehten den Rückstand zur 2:1-Führung, aber noch vor der Pause egalisierte Wolfgang Meder für den Aufsteiger. „Ein Unentschieden wäre wahrscheinlich auch okay gewesen“, räumte Hornecker ein. „Aber in der zweiten Halbzeit hatten wir die bessere Spielanlage und haben gut aus der Abwehr heraus – gearbeitet, muss man sagen, denn was ich so gerne habe, das technische Spiel, kam diesmal zu kurz.“ In der 90. Minute legte der eingewechselte Ruben Roser den Siegtreffer für Gordijenko auf. Hornecker: „Diesmal hatten wir das Glück auf unserer Seite, mit einem späten Siegtor und vier Minuten Nachspielzeit, die wir überstanden haben. Das sollte uns Aufschwung geben.“

Aufrufe: 017.9.2018, 19:30 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor