Mit Vorstellungen wie der vom Samstag wird der Rückstand allerdings munter wachsen. Ähnlich der Partie vom vergangenen Freitag beim FC Homburg (1:1) versuchten die Wormaten, den Gegner mit einer kompakten Defensivarbeit abprallen zu lassen. Das Problem: Ohne Eugen Gopko (krank) und Marcel Abele (Muskelfaserriss) musste Boysen die Zentrale umbauen. Und die Variante mit Marco Stark (als „Sechser“ an der Seite des vorgezogenen Benjamin Himmel) sowie Patrick Wolf (neben Erdal Celik in den Innenverteidigung) ging völlig in die Hose.
Mit ein paar präzise gespielten Flankenwechseln nahmen die Gäste die VfR-Deckung auseinander, ein paar haarsträubende Stellungsfehler auf Wormatia-Seite „gehörten“ dazu. Und den Rest besorgten katastrophale Schnitzer im Abwehrverhalten. In der Folge lagen die Gäste bereits bis zur Pause durch Florian Kath (17.), Amir Falahen (25., 27. Foulelfmeter) und Maximilian Philipp (34.) mit 4:0 in Führung.
Als gleich nach der Pause sogar ein fünfter Gästetreffer in der Luft lag, schalteten die Breisgauer zwei, drei Gänge zurück. Gegen einen plötzlich die Zweikämpfe suchenden Gastgeber – jetzt mit Kevin Wölk zentral und Jonathan Zinnram auf dem Flügel – rächte sich dies sogar in Form der Gegentore durch Adam Jabiri (58.) und Kevin Feucht (73.). Als die Abseitsfalle des VfR kurz darauf aber mal nicht zuschnappte, legte Daniele Gabriele das endgültig entscheidende 5:2 nach (76.). Und allzu leicht durften Fallou Diagne (88.) sowie noch mal Falahen (89.) in der Schlussphase sogar nachlegen.
„Wir sind von einem Schnellzug überrollt worden“, fasste Boysen das Geschehen nachher zusammen und wertete die erste Halbzeit als „enttäuschend und beschämend“. In der zweiten Halbzeit habe seine Mannschaft besser gegen den Ball und den Gegner gespielt „und nicht im Rückwärtslaufen“. Zum Fußball gehöre aber auch Kampfgeist. Und natürlich: „Wir müssen wieder aufstehen.“