2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Der ASV Burglengenfeld (r.) schlägt sich in der Bayernliga mehr als wacker. F: Traub
Der ASV Burglengenfeld (r.) schlägt sich in der Bayernliga mehr als wacker. F: Traub

Beim ASV zählt nur eins: Positiv bleiben

Die Burglengenfelder schlagen sich in der Bayernliga bislang wacker

Vor ein paar Monaten feierten die Spieler des ASV Burglengenfeld ihr ganz persönliches Sommermärchen. Nach dem überraschenden Aufstieg in die Bayernliga lagen sich alle in den Armen. Mittlerweile ist beim ASV in der harten Liga-Wirklichkeit etwas der Alltag eingekehrt. Nach einer Durststrecke von sieben Spielen ohne Sieg ist die Mannschaft auf den Abstiegsrelegationsplatz abgerutscht. Den Herbstblues hat in Burglengenfeld jedoch niemand bekommen: "Wir bleiben ganz ruhig und genießen weiter die Herausforderungen, die uns diese Liga Woche für Woche stellt", sagt Trainer Matthias Bösl.

21 Punkte hat der ASV in den bisher 20 Spielen gesammelt. Keine überragende Bilanz, aber auch keine entmutigende, wie Bösl meint. Wenn ihm vor der Saison jemand angeboten hätte, dass sein Team zu diesem Zeitpunkt noch voll im Rennen um den direkten Klassenerhalt sei, ,,dann hätte ich das sofort angenommen". Dass seine Jungs zuletzt etwas auf dem Zahnfleisch gingen, sei auch nicht zu vermeiden gewesen. Aufgrund der Relegation habe die Mannschaft fast neun Monate am Stück durchgespielt. Niemand könne da erwarten, dass das Team seine Gegner jede Woche mit einer Energieleistung niederringe. Was aber nicht heißen soll, dass grundsätzlich keine Euphorie beim ASV mehr da ist. Die Bayernliga sei weiter ein ,,Riesen-Erlebnis", sagt der Coach.

Das sehen offensichtlich auch die Burglengenfelder Zuschauer so. Im Durchschnitt verfolgten bislang 460 Besucher die Spiele im Naabtalpark. Der ASV steht hinter der SpVgg Bayern Hof damit auf dem zweiten Platz in der Zuschauertabelle. Das große Highlight der Vorrunde war das Derby gegen den SSV Jahn II, das im August 1050 Zuschauer im Naabtalpark verfolgten. ,,Daran denke ich sehr gerne zurück", sagt Bösl. Am kommenden Sonntag wird er ohnehin daran erinnert, denn dann steht das Rückspiel an. Und an den Burglengenfeldern soll es nicht liegen, dass auf den Tribünen nicht wieder ähnlich viel los ist. ,,Es werden sicher viele Zuschauer aus Burglengenfeld mitkommen und uns da unterstützen", glaubt der Coach.

Für einen besonderen Rahmen ist bei der Partie so oder so gesorgt: Es ist schließlich das Eröffnungsspiel des neuen Kunstrasenplatzes des SSV Jahn Regensburg. Und sportlich ist es sowieso ein brisantes Duell, da der ASV mit einem Sieg den Relegationsplatz verlassen und den Jahn dorthin verweisen würde.

Für einen Sieg müsste der ASV aber mindestens einen Treffer erzielen. Das ist nicht unbedingt gesichert. Die Abwehr steht bei den Burglengenfeldern gut, vorne gab es in 20 Spielen bislang aber nur kümmerliche 19 Tore. Stürmer Benjamin Epifani erzielte davon alleine neun. Wenn er nicht trifft, dann wird es eng. ,,Der Benni war in vielen Spielen leider etwas auf sich allein gestellt, weil wir aus Verletzungsgründen umbauen mussten", erzählt Bösl. Offensivspieler, die Epifani sonst mit Vorlagen fütterten, mussten dann in der Defensive aushelfen.

Nach der Winterpause, wenn etliche derzeit verletzte Spieler zurückerwartet werden und auch die Akkus wieder voll sind, könnte sich das aber ändern. Zumal der ASV über Verstärkungen nachdenkt. Man habe den einen oder anderen Spieler als Neuzugang im Auge, sagt Bösl. Ob sich die Wechsel realisieren lassen, müsse man aber noch abwarten.

Mit neuen Leuten und frischer Kraft will der ASV dann sein persönliches Märchen weiterleben - mit dem Klassenerhalt in der Bayernliga. Hierfür bleut Bösl seinen Schützlingen unablässig positives Denken ein. In der Tabelle hinten zu stehen, habe zumindest einen Vorteil, erklärt er: ,,Alleine mit einem Sieg kannst du da schon einiges bewegen, das ist Spiel für Spiel ein toller Anreiz."

Aufrufe: 027.11.2015, 18:00 Uhr
Jürgen ScharfAutor