2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht

Wildes Gebenbach-Derby-Comeback - Willenssieg für "Bruck"

6. Spieltag - Samstag: Aufatmen in Amberg: Schlusslicht entführt Sieg in Wildensorg +++ 3:1 - Weiden legt gegen Ansbach nach +++ Nix wollte gelingen: Rabenschwarzer Tag für Erlenbach +++ "In Ordnung": "Abscht" gewinnt im "Null-zu-Null-Spiel" beim FC 05 II

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Was war das für ein Derby-Comeback. Die DJK Gebenbach liegt vor 950 Zuschauern im Landkreis-Duell gegen die DJK Ammerthal bereits mit 0:3 in Rückstand und packt in der Schlussphase - Seifert stochert ihn in der 3. Minute der Nachspielzeit in die Maschen - noch ein nicht mehr für möglich gehaltenes 3:3-Remis. Den allerersten Saisonsieg packte der FSV Erlangen-Bruck beim glücklichen 3:1-Heimerfolg über Spitzenteam Viktoria Aschaffenburg auf sein Konto. Ebenfalls erstmals erfolgreich war am Bayernliga-Samstag der FC Amberg zu Gast in Bamberg-Wildensorg.


DJK Gebenbach – DJK Ammerthal 3:3 (0:3)
950 Zuschauer, drei Ligapleiten in Serie im Gepäck, und zur Pause mit 0:3 hinten. Viel schlimmer kann's nicht laufen. Aber es sollte in der dritten Minute der Nachspielzeit dann doch die Gebenbacher Derby-"Auferstehung" folgen mit der vollen Klaviatur an Derby-Emotionen. Eben genau die, die zu einem Nachbar-Landkreisduell gehören und beim Anhang beider Teams für ein komplettes Wechselbad der Gefühle sorgten. Aber zunächst folgte für die Gebenbacher der Tiefschlag - dreifach: Immer wieder hebelte Tom Abadjiew auf rechts mit tiefen Bällen die Gebenbacher Kette aus. Beim vollstreckte Michael Fischer (22.), Treffer Nummer zwei vollendete Abadjiew selbst. Und bei einer Standardsituation aus dem Halbfeld lenkte Ralph Egeter den Ball mit dem Kopf zum 0:3 in die Maschen (45.). "Meine Mannschaft war in der Kabine komplett gekränkt. Wir wollten aber unbedingt die richtige Reaktion zeigen, uns gegenseitig hochziehen und eine deutliche Schlappe wie zuletzt in Würzburg unbedingt vermeiden", fasste Gebenbach-Chefanweiser Faruk Maloku die Pausenansprache zusammen. Die zeigte dann auch Wirkung, auch wenn Gebenbach schon zu Beginn - vorm 0:1 - zwei, drei gute Möglichkeiten liegen ließ und mit dem 0:3 viel zu deutlich in Rückstand lag. Kai Hempel gelang nach gut einer Stunde nach einer Ecke per Kopf das 1:3 (63.). Und wenig später erstocherte Marco Seifert aus dem Strafraum-Gewühl heraus den endgültigen Anschlusstreffer (74.). "In diesem Derby war alles drin. Ammerthal gelang eiskalt eine 3:0-Pausenführung, obwohl wir in der Anfangsphase selber zwei Tore hätten machen müssen. Die Schlussphase war dann Emotionen pur. Die Entstehung unseres 3:3 in der dritten Minute der Nachspielzeit hab ich gar nicht mehr richtig parat. Wir haben jedenfalls alles nach vorne geschmissen, defensiv die Ordnung komplett aufgelöst. Und haben uns noch belohnt", so ein kräftig durchgeschüttelter Gebenbach-Coach. Marco Seifert setzte erneut nach. Ähnlich wie beim 2:3, drückte Seifert in einer letzten Hauruck-Aktion die Kugel über die Linie zum heftig umjubelten 3:3. "Der natürlich etwas glückliche aber auch nicht unverdiente Punkt fühlt sich fast an wie ein Sieg", lachte Maloku nach den 90+3 intensiven Derbyminuten.
Schiedsrichter:
Steffen Ehwald (Geldersheim) - Zuschauer: 950
Tore: 0:1 Michael Fischer (22.), 0:2 Tom Abadjiew (33.), 0:3 Ralph Egeter (45.), 1:3 Kai Hempel (63.), 2:3 Marco Seifert (74.), 3:3 Marco Seifert (90.+3)


FSV Erlangen-Bruck – Viktoria Aschaffenburg 3:1 (1:1)
Der FSV Erlangen-Bruck hat's im sechsten Anlauf hinbekommen. Der erste Saisonsieg ist perfekt, und damit der erste Bayernliga-Sieg seit Mai 2015. Zwischenzeitlich waren die Brucker ja eine Liga tiefer zugange. Die drei Punkte gegen Topgegner Viktoria Aschaffenburg waren obendrein drei für die Seele der "Brucker". "Der Sieg ist insgesamt ein bisschen glücklich. Aber wir haben gegen einen Topgegner auch wenig zugelassen, haben immer daran geglaubt. Und den Sieg ein bisschen mehr gewollt", freute sich Bruck-Trainer Normann Wagner diebisch. Sein Team hatte in Minute 17 den Führungstreffer vorgelegt: Bastian Lunz legte per Freistoß vor, Hayri Özdemir köpfte ein, per Innenpfosten landete der Ball in den Maschen. Ein strammer Schuss von Hamza Boutakhrit nach einem schönen Pass durch die Schnittstelle brachte die Viktoria wenig später wieder ins Spiel (29.). Spielerisch zeigten zwar - wenig überraschend - die Gäste die besseren Ansätze, doch "Bruck" hielt mit viel Willen dagegen und drehte die Partie noch auf seine Seite. Einen tollen Angriff über links schloss Oliver Seybold per Grätsche zum 2:1 ab (59.). Und in Minute 83 spielten die Hausherren einen Konter klasse aus. Seybold zeigte zuvor schon an, dass er angeschlagen raus muss, doch in dieser Szene biss er nochmal auf die Zähne und lochte zum 3:1 ein. "Symptomatisch für unsere Leistung heute. Ich zieh den Hut vorm Team", lachte Wagner und freute sich vollkommen zurecht über den ersten Saisondreier. "Wir hätten in der ersten Halbzeit drei Tore erzielen müssen, haben dreimal den Pfosten getroffen. Erlangen hatte nur drei Chancen, hat drei Tore gemacht, war also sehr effektiv", grantelte hingegen SVA-Coach Jochen Seitz.
Schiedsrichter:
Florian Fleischmann (Kreith/Pittersberg) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Gökhan Hayri Özdemir (17.), 1:1 Hamza Boutakhrit (30.), 2:1 Oliver Seybold (59.), 3:1 Oliver Seybold (83.)
Gelb-Rot: Clay Verkaj (70./Viktoria Aschaffenburg/wiederholtes Foulspiel)



DJK Don Bosco Bamberg – FC Amberg 0:1 (0:0)
Dem FC Amberg ist gegen die DJK Don Bosco Bamberg der erste Sieg der Saison geglückt. Mit 1:0 konnte die Ernemann-Elf die DJK in Schach halten und die drei Punkte entführen. Das Schlusslicht aus Amberg versteckte sich dabei von Beginn an in keinster Weise und spielte munter und druckvoll nach vorne. Lediglich im Abschluss blieben sie glücklos. Ein Freistoß von Sebastian Schulik von der 16er-Linie wurde von der Mauer geblockt (36.), einen weiteren Freistoß konnte Keeper Julian Glos zur Ecke entschärfen (37.). Auf der anderen Seite versuchte Bamberg es ebenfalls mit einem ruhenden Ball, aber auch hier blieb Schlussmann Max Bleisteiner der Sieger (44.). In der zweiten Hälfte kam die Heimelf deutlich aktiver aus der Kabine und hatte mehr Offensivaktionen auf seiner Seite. Erneut war es eine Standardsituation, die dann auch fast zur Führung für die Gäste reichte, Markus Fischer zirkelte die Kugel aber knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei (67.). Auch Daniel Schäffler schaffte es nach gutem Zuspiel von Christopher Kettler nicht, die Kugel im Netz zu versenken. Sein Schuss ging knapp drüber (73.). Besser machte es da Fabian Helleder auf Seiten der Gäste. Nach einem Abstimmungsfehler zwischen Keeper Julian Glos und seiner Abwehr nutzte der Amberger die Gunst der Stunde und staubte zum 1:0 für seine Farben ab (85.). Die DJK Bamberg muss nach dem tollen Auftritt letzte Woche in Forchheim also wieder eine Niederlage schlucken, Amberg kann nach fünf Niederlagen am Stück zum allerersten Mal ein wenig aufatmen.
Schiedsrichter:
Sebastian Wieber (Ramsthal) - Zuschauer: 210
Tor: 0:1 Fabian Helleder (85.)


1. FC Schweinfurt 05 II – TSV Aubstadt 0:1 (0:0)
Die etwas glücklichere Mannschaft hat dieses Derby für sich entschieden. Den Treffer des Tages erzielte ausgerechnet der Ex-Schweinfurter Martin Thomann. Ulli Baumann, der Schweinfurter Trainer, berichtete von einem chancenarmen Spiel: "Es war eher ein Null-zu-Null-Spiel. Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware." Was von Seiten der Gastgeber kam, das flog meist am Tor vorbei oder drüber. So richtig zwingend konnte der Neuling nicht werden. Das Tor entsprang auch eher einer Zufallssituation. Schweinfurt konnte nicht klären, die beiden Innenverteidiger hatten keine Möglichkeit mehr einzugreifen und das eigentlich schon abgewehrte Spielgerät flog nochmals vor die Füße von Thomann, der einschießen konnte (50.). "Es war nicht ganz klar, ob er dabei im Abseits stand", so Baumann. Die Grabfelder aus Aubstadt hatten noch eine Möglichkeit nach einem Standard per Kopf durch Christian Köttler, aber Tormann Christoph Saballus stand goldrichtig. In der Schlussphase drängten die Schnüdel und dadurch eröffneten sich Kontermöglichkeiten. Nach Zuspiel von Mike Dellinger traf Max Schebak nur den Querbalken. "Schade, ein Punkt wäre drin gewesen", sagte Baumann. Aubstadts Co-Trainer Waios Dinudis ergänzte: "Die erste Halbzeit war nicht so berauschend. Aber wir haben die Partie weitestgehend kontrolliert und die Leistung in der zweiten Halbzeit war dann auch in Ordnung."
Schiedsrichter:
Johannes Hamper (Katschenreuth) - Zuschauer: 400
Tor: 0:1 Martin Thomann (50.)
Gelb-Rot: Steffen Schmidt (78./1. FC Schweinfurt 05 II)


SV Erlenbach – SpVgg Jahn Forchheim 0:3 (0:0)

Staubtrocken und absolut cool lautete das Pausenfazit von Forchheim-Coach Christian Springer: "Zwei gleichwertige Mannschaften, hohes Tempo. Wer hier das erste Tor macht, gewinnt das Ding." Und genau so kam's auch. Die Forchheimer drehten die eigentlich ausgeglichene Partie noch auf ihre Seite, weil Erlenbach einfach nichts gelingen wollte. Ein Sonntagsschuss von Sebastian Schäferlein brachte in Minute 55 den goldenen Führungstreffer. Auch wenn dem Treffer laut Hartmut Heinrich, beim SVE zuständig für Sponsoring und Medien, ein "klares Foul" an Philipp Hörst vorausgegangen sein soll (55.). Erlenbach versuchte viele Situationen spielerisch zu lösen, aber Forchheim stand defensiv bombensicher und erhöhte in Minute 85 auf 0:2. Joker Andre Jerundow - die Oberfranken waren ohnehin nur mit diesem einen Ersatz-Feldspieler (!) angereist - traf den Ball nach einer Kontersituation optimal und machte den Deckel auf die Partie. Dann eine Schrecksekunde für den SVE. Der eingewechselte Fabian Neuberger sackte mit Verdacht auf Kreislauf-Probleme zusammen, die Partie war lange unterbrochen, Neuberger kam wieder zu sich, wurde aber - weil er sichtlich neben sich stand - zur Sicherheit zu Untersuchung ins Krankenhaus gefahren. In der neunten Minute der Nachspielzeit setzten die Gäste sogar noch einen drauf. Einen letzten Konter - nach schönem Pass ins Zentrum - vollendete Sebastian Schäferlein zum 0:3-Endstand. Und SVE-Coach Sebastian Göbig reagierte richtig angefressen, weil der SVE oftmals "zu weit weg vom Gegner" stand, die "Vorgaben nicht eingehalten" wurden und man trotz lange sehr anständiger Leistung heute ganz einfach einen rabenschwarzen Tag erlebt hatte.
Schiedsrichter:
Andre Klein (Obertshausen) - Zuschauer: 270
Tore: 0:1 Sebastian Schäferlein (55.), 0:2 Andre Jerundow (85.), 0:3 Sebastian Schäferlein (90.+9)


SpVgg SV Weiden – SpVgg Ansbach 3:1 (2:0)
Die SpVgg Weiden punktet weiter. Gegen die SpVgg Ansbach behielt die Heimelf mit 3:1 die Oberhand und tütet so den zweiten Sieg in Folge ein. Die Angangsviertelstunde gestaltete sich dabei recht ausgeglichen, beide Teams brachten die gegnerische Abwehr immer wieder Mal in Verlegenheit, zwingende Torchancen sprangen aber dennoch nicht heraus. Weiden fand dann aber doch die Lücke. Andreas Graml stürmte an der rechten Seitenlinie entlang, flankte nach innen und dort stand Benjamin Werner goldrichtig und schädelte zum 1:0 ein (18.). Nur eine Zeigerumdrehung später erhöhte abermals Benjamin Werner auf 2:0. Martin Bächer spielte die Kugel passgenau in den freien Raum. Der Stürmer scheiterte zwar mit seinem ersten Schuss noch an Abwehrspieler Marcel Fürsattel, den Nachschuss konnte er dann aber unhaltbar zum Jubel der Heimelf im gegnerischen Netz versenken (19.). Kurz vor der Pause hatte Patrick Kroiß den Anschlusstreffer auf dem Fuß, sein Schuss wurde in allerletzter Sekunde aber noch von Schlussmann Dominik Forster entschärft (39.). In Hälfte zwei machte es der Ansbacher Stürmer dann besser. Nach einem Zuspiel von Tobias Dietrich umkurvte er Goalie Dominik Forster und schob zum 2:1-Anschlusstreffer ein (60.). Die Freude auf Seiten der Gäste hielt allerdings nicht lange. Nachdem Benjamin Werner im Strafraum elfmeterwürdig zu Fall gebracht wurde, trat Florian Rupprecht an und versenkte das Spielgerät passgenau und unhaltbar zum 3:1-Endstand im linken unteren Eck (73.). Und damit Deckel drauf auf Weiden-Sieg Nummer drei.
Schiedsrichter:
Elias Tiedeken (Neusäß) - Zuschauer: 272
Tore: 1:0 Benjamin Werner (18.), 2:0 Benjamin Werner (19. Foulelfmeter), 2:1 Patrick Kroiß (60.), 3:1 Florian Rupprecht (73. Foulelfmeter)




Die Freitagsspiele: Gallier packen knappen Derbysieg - Hof knöpft SCE Punkt ab




Vorschau - die Samstagsspiele:




Aufrufe: 012.8.2017, 17:46 Uhr
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